Mittels Einsatz von Derivaten kann zusätzliches Alpha für Ihr Portfolio generiert werden. Unter Alpha (griechischer Buchstabe α) versteht man das Maß für eine Überrendite einer Veranlagung im Vergleich mit einer Benchmark (Vergleichsmaßstab). Diese Kennzahl der Überrendite ist wichtig für die Performancebewertung von Wertpapieren bzw. Fondsmanagern.
Der Begriff Derivate hat seinen Ursprung vom lateinischen „derivare“ (ableiten). Derivate beziehen sich auf ein zu Grunde liegendes Finanzinstrument oder ein physisches Produkt und können selbst an der Börse oder außerbörslich gehandelt werden.
Die Ausprägungen derivativer Produkte werden vertraglich geregelt (Auswahl):
- Basiswert (Underlying)
Auf welchen zu Grunde liegenden Wert bezieht sich das Derivat? - Basispreis (Strike)
Zu welchem Preis kann das Derivat gekauft oder verkauft werden? - Laufzeit
Welche Laufzeit besitzt das Derivat?
Calls
Eine Call Option gibt dem Käufer gegen Entrichtung einer Optionsprämie (Preis der Option) das Recht, aber nicht die Pflicht, einen vereinbarten Basiswert (Underlying) zum Basispreis (Strike) zu einem bestimmten Termin zu kaufen.
- „Covered Call writing“ (Schreiben gedeckter Call Optionen oder zusätzliches Einkommen durch den Verkauf von Calls)
Die Strategie des „Covered Call writing“ wird von Investoren durchgeführt, welche überdurchschnittliche Renditen suchen und dafür bereit sind das Risiko eines Kursverfalles in Kauf zu nehmen. Der Investor geht von gleichbleibenden oder leicht steigenden Kursen aus und kann durch das Schreiben von Call Optionen ein zusätzliches Einkommen in Höhe der Optionsprämie lukrieren.
Puts
Eine Put Option gibt dem Käufer gegen Entrichtung einer Optionsprämie (Preis der Option) das Recht, aber nicht die Pflicht, einen vereinbarten Basiswert (Underlying) zum Basispreis (Strike) zu einem bestimmten Termin zu verkaufen.
- „Long Put“ (Kauf von Puts als Substitut für Leerverkäufe)
Der Investor kauft Puts, wenn er auf fallende Kurse spekuliert. - „Protective Put“ (Kauf von Puts als Absicherung für bestehende Positionen)
Hierbei wird ein Basiswert im Portfolio durch den Kauf einer Verkaufsoption desselben Underlying abgesichert. Das Hauptmotiv ist die Verminderung des Verlustrisikos, auch Hedging genannt. Der Investor hat das Recht, zu einem fest vereinbarten Kurs (Strike) liefern zu können und so das Verlustpotential einzuschränken. Die bezahlte Optionsprämie stellt die Absicherungskosten dar. - „Short Put“ (Verkauf von Puts für die Eröffnung neuer Positionen)
Beim Verkauf von Puts verpflichtet sich der Verkäufer, den Basiswert zu einem bestimmten Basispreis zu kaufen. Diese Strategie wird eingesetzt, um eine neue Aktienposition einzugehen, der Basiswert allerdings über dem gewünschten Kursniveau liegt. Der Verkäufer eines Puts ist an gleichbleibenden oder leicht steigenden Kursen interessiert. Durch das große Verlustpotenzial ist diese Strategie nur für Investoren empfehlenswert, welche das genaue Risiko kennen und den Basiswert im Detail analysiert haben.
Zertifikate
Auch mit Zertifikaten können Optimierungsstrategien umgesetzt werden.
Folgende Typen eignen sich hierfür:
Discount-Zertifikate
Aktienanleihen
Bonus-Zertifikate
Autor
Mag. (FH) Günther Kornfellner, CFA, CAIA
Börsenhändler
Raiffeisen Centrobank AG