Kapitalschutz-Zertifikate, auch Garantie-Zertifikate genannt, eignen sich für Anleger, die an Kapitalmarktentwicklungen partizipieren, aber bei gegenläufiger Kursbewegung auf Nummer Sicher gehen wollen. Die Rückzahlung des gesamten Nominalbetrages zum Laufzeitende ist ihnen wichtig.

Wie funktionieren Kapitalschutz-Zertifikate?

Mit Kapitalschutz-Zertifikaten haben Investoren ihr eingesetztes Kapital zum Laufzeitende gesichert. Darüber hinaus profitieren sie von einer im Vorhinein klar definierten Auszahlungschance. Kapitalschutz-Zertifikate sind mit einer bestimmten Laufzeit ausgestattet.

Kapitalschutz-Zertifikate können entweder kupon- oder wachstumsorientiert sein:

Kuponorientierte Kapitalschutz-Zertifikate

Kuponorientierte Kapitalschutz-Zertifikate sind mit einem 100-Prozent-Kapitalschutz und manchmal mit einer Fixverzinsung ausgestattet. In den meisten Fällen orientiert sich die Verzinsung an dem aktuellen Zinsniveau einer herkömmlichen Anleihe mit vergleichbarer Laufzeit. Der Kupon – sei er fix und/oder von der Entwicklung des Basiswertes abhängig (variabel) – wird von der Bank bei Emission des Zertifikates festgelegt.

Zusätzlich zum Kapitalschutz und einer eventuellen Fixverzinsung sind kuponorientierte Kapitalschutz-Zertifikate mit einer oder mehreren Optionen ausgestattet. Diese bieten die Chance auf eine beträchtlich über dem Niveau des Anleihenmarktes liegende Verzinsung des eingesetzten Kapitals. Der erzielbare Mehrertrag wird dann gemeinsam mit der eventuellen Fixverzinsung ausbezahlt. Treten die Bedingungen für diese zusätzliche Chance nicht ein, bleiben die eventuelle Fixverzinsung und der Kapitalschutz zum Laufzeitende trotzdem aufrecht.

In der Regel erfolgt die Kuponzahlung jährlich. Die Zusatzverzinsung kann bei steigenden, sich seitwärts bewegenden und sogar bei fallenden Kursen des Basiswertes zum Tragen kommen je nach Ausstattung des Zertifikates bei Laufzeitbeginn.

Wachstumsorientierte Kapitalschutz-Zertifikate

Mit wachstumsorientierten Kapitalschutz-Zertifikaten hat der Investor die Möglichkeit, sich an der Kursentwicklung des Basiswertes zu beteiligen, ohne sein investiertes Kapital zu riskieren. Der Investor profitiert etwa vom Wachstum der europäischen Aktien, kann aber sein eingesetztes Kapital nicht verlieren.

Der Investor nimmt an der positiven Kursentwicklung des Basiswertes in Höhe der Partizipationsrate teil. Diese gibt an, in welchem Maße der Anleger an der Kursentwicklung des Basiswertes beteiligt ist. Generell gilt: je höher die Partizipation, desto höher die Gewinnchancen.

Folgende Ausgestaltungen der Partizipation sind unter anderem möglich:

  • Bei manchen Kapitalschutz-Zertifikaten werden die Basiswertkurse zu bestimmten Stichtagen festgehalten und daraus dann der Durchschnitt ermittelt. Dieser Durchschnittskurs hat für Anleger den Vorteil, dass ein plötzlicher Kursrückgang am Ende der Laufzeit geringere Auswirkungen auf die Rendite hat. Kursschwankungen lassen sich damit glätten. Die Durchschnittsbildung kann somit die Partizipationsrate steigern, kann jedoch die Gewinnchancen über die Periode der Durchschnittsbildung vermindern.
  • So genannte Höchststandssicherungen verbriefen dem Investor einen über die Laufzeit beobachteten, einmal erreichten Höchststand des Basiswertes zu einem bestimmten Prozentsatz. Der so ermittelte Wert fließt dann in die Berechnung des Rückzahlungsbetrages am Ende der Laufzeit ein. Höchststandssicherungen verringern die Partizipationsrate etwas, bieten aber einen optimierten „Ausstieg“.
  • Bei der Ausgestaltung nach dem Prinzip „Best of …“ besteht die Möglichkeit, „am besten“ Basiswert von mehreren am stärksten zu partizipieren. Am Laufzeitbeginn werden Basiswerte festgelegt. Gleichzeitig wird definiert, mit welcher Partizipationsrate Anleger am besten Basiswert (z. B. 50 Prozent), am zweitbesten (z. B. 30 Prozent) usw. teilhaben. Kapitalschutz-Zertifikate mit Best-of-Partizipation werden oft mit Durchschnittsberechnungen kombiniert.
  • Manche Kapitalschutz-Zertifikate werden mit einem Cap ausgestattet. Beim Cap handelt es sich um einen Höchstbetrag, bis zu dem Anleger an der positiven Entwicklung des Basiswertes partizipieren. Gewinne darüber hinaus kommen dem Investor nicht mehr zugute, allerdings ist die Partizipationsrate, mit der er bis zum Cap mitverdient, höher als ohne Cap.

Was zu beachten ist

Mit einem Kapitalschutz-Zertifikat kann das Verlustrisiko am Laufzeitende ausgeschaltet werden. Allerdings verzichtet der Anleger damit auch auf ein höheres Gewinnpotenzial, weil ein Teil des eingesetzten Kapitals für die Finanzierung der Absicherung verwendet wird. Der Kapitalschutz gilt nur zum Laufzeitende. Während der Laufzeit kann das Zertifikat auch unter den Emissionspreis fallen.

Downloads

Die Wahrheit über Zertifikate (PDF-File 4 MB)
ZFA Jahresbericht 2017 (PDF-File 3 MB)
ZFA Kodex (PDF-File 65 KB)