Präambel

Als eine der ältesten Börsen der Welt 1771 gegründet, nimmt die Wiener Börse heute als kunden- und marktorientiertes Unternehmen eine zentrale Rolle am österreichischen Kapitalmarkt ein und trägt maßgeblich zur technologischen, rechtlichen und politischen Weiterentwicklung des Finanzplatzes Wien bei.

In diesem Zusammenhang übernimmt die Wiener Börse eine wichtige Vermittlungsfunktion zwischen Wirtschaft, Politik und Öffentlichkeit. Das stellt sie oft vor die Aufgabe, sowohl die eigenen wie auch die unterschiedlichen Interessen der anderen Kapitalmarktakteure (z.B. Banken, Versicherungen, Unternehmen, Handelsteilnehmer) in Einklang zu bringen. Diese Arbeit setzt ein hohes Maß an persönlicher Integrität sowie gesellschafts- und wirtschaftspolitischer Sensibilität voraus.

Darüber hinaus gelten Transparenz und Qualität als zwei wesentliche Grundvoraussetzungen für streng regulierte Kapitalmärkte: In diesem Sinne gibt sich die Wiener Börse – in Orientierung an internationalen Vorbildern – einen eigenständigen, verbindlichen Verhaltenskodex für alle mit Public Affairs-Agenden befassten Mitarbeiter.

Neben der Verpflichtung zur Achtung sämtlicher gesetzlicher Vorschriften sowie der Grundsätze der Freiheit der Meinungsäußerung, des Rechts auf Information, der Unabhängigkeit der Medien und des Schutzes der Persönlichkeitsrechte gelten für die mit Public Affairs-Agenden befassten Mitarbeiter die folgenden Grundsätze:

Ehrlichkeit

Die Mitarbeiter verpflichten sich zur Ehrlichkeit gegenüber politischen Entscheidungsträgern, den Medien sowie der Öffentlichkeit und arbeiten ausschließlich mit Informationen, die nach bestem Wissen und Gewissen der Wahrheit entsprechen. Sie vermeiden jegliche Irreführung durch Verwendung falscher oder unvollständiger Angaben.

Vertraulichkeit

Gespräche mit politischen Entscheidungsträgern und Organen der Gesetzgebung werden vertraulich behandelt; vertrauliche Informationen werden nur mit ausdrücklicher Zustimmung weitergegeben.

Keine unlautere Einflussnahme

Weder bei der Kommunikation noch bei der Realisierung von Interessen wird unlauterer, unangemessener oder ungesetzlicher Einfluss auf politische Entscheidungsträger ausgeübt. Dies gilt insbesondere hinsichtlich direkter oder indirekter finanzieller Anreize.

Respekt

Die Mitarbeiter gehen mit allen Gesprächspartnern respektvoll um und verpflichten sich, deren berufliche und persönliche Reputation zu achten.

Keine Diskriminierung

Es besteht die Verpflichtung, in der beruflichen Tätigkeit keine Diskriminierung, insbesondere aufgrund von Herkunft, Geschlecht, Alter, Religion, Behinderung oder sexueller Orientierung zuzulassen oder an Verhaltensweisen teilzunehmen, die einen Diskriminierungstatbestand erfüllen.

Rücksichtnahme

Die Mitarbeiter nehmen grundsätzlich darauf Bedacht, dass durch ihre Verhaltensweisen und/oder Handlungen das öffentliche Ansehen der Wiener Börse nicht beeinträchtigt bzw. negativ beeinflusst wird.