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Wie das Cloud-Geschäft vom Home-Office profitiert

Raja Korinek | Börsen-Kurier

Anlegern bieten sich Chancen mit einer Reihe innovativer Anbieter

Die Corona-Krise zwingt viele Menschen, von zu Hause aus zu arbeiten. Auch für Unternehmen bedeutet dies eine Umstellung. Schließlich müssen die Mitarbeiter auch in den eigenen vier Wänden auf Firmendaten zugreifen können. Genau hier kommt die Cloud – der virtuelle Datenspeicher – ins Spiel, auf dem man über das Internet ortsunabhängig auf Daten zugreifen kann.

Schon bislang war es ein zunehmend wachsendes Geschäft. Der Grund? Unternehmen können sich eine Menge Speicherplatz zulegen, ohne selbst Kapazitäten schaffen zu müssen. Obendrein müssen sich die Firmen nicht um die Datensicherheit kümmern, denn das tun die Anbieter. Verständlich, wenn Chris Gannatti, Chefanalyst in Europa bei WisdomTree, meint: „Die Cloud wird zunehmend von immer mehr Firmen angewendet. Dabei könnte die aktuelle Krise die Entwicklung beschleunigen.“

Schon bislang deuteten die Prognosen auf ein beachtliches Wachstum. Laut Branchenberater Gartner Group dürften die Umsätze aus dem Cloud-Geschäft heuer auf gut 266 Mrd. USD steigen. In etwa zwei Jahren könnten es rund 350 Mrd. USD werden. Dabei entfällt fast 50 % des Weltmarktanteils derzeit auf Cloud-Dienste von Amazon (ISIN: US0231351067) mit Amazon Web Services. Rund 15,5 % entfallen auf Azure von Microsoft (US5949181045) gefolgt von Alibabas Cloud-Services (US01609W1027). Immerhin sind die Bereiche wichtige Zugpferde für die Firmen geworden.

Pure-Player gefragt

Es gibt aber auch reine Cloud-Anbieter, etwa Ringcentral (US76680R2067) aus den USA. Sie bietet Cloud-basierte Telekommunikationsdienste an. Dropbox (US26210C1045) ermöglicht den Datenaustausch via Internetlösungen. Und Veeva Systems (US9224751084) bietet Cloud-basierte Geschäftslösungen für die Life-Sciences-Industrie an. Gannetti spannt den Bogen zum aktuellen Umfeld: „Veeva Systems bietet Produkte an, die zur Einhaltung von Vorschriften im Rahmen von Arzneimittel- und Impfstoffstudien helfen, bietet aber auch Software für Kliniken an, um den Überblick über verfügbare Medikamente und Materialien zu behalten.“

Solche und weitere Unternehmen aus dem Cloud-Bereich sind Teil des „BVP Nasdaq Emerging Cloud Index“. Er setzt sich aus 52 Titeln zusammen, wobei die Mehrzahl ihren Sitz in den USA hat. Auf dem Index bietet WisdomTree etwa den „Cloud Computing UCITS ETF“ an (DE000A2PQ364). Die Deutsche Bank bietet hingegen ein Zertifikat auf den „Solactive Cloud and Big Data 20 Index“ (DE000DC8CLD2) an. Dieser setzt sich aus 20 Unternehmen zusammen, die einen hohen Anteil ihrer Umsätze im Bereich Cloud Computing und Big Data erzielen. Schließlich wächst nicht nur die Cloud-Nutzung. Auch die Menge an Daten steigt rasant. Sie müssen gespeichert – und verarbeitet – werden.

Datenvolumen wächst

Schließlich kommunizieren längst immer mehr Geräte nicht nur mit ihren Benutzern, sondern auch mit anderen Geräten. Verständlich, wenn die Prognosen auf ein kräftiges Wachstum deuten: Laut dem US-Branchenconsulter International Data Corporation dürfte zwischen 2018 und 2025 das weltweite Datenvolumen von 33 auf 175 Zettabyte (ein Zettabyte umfasst Speicherkapazitäten von 1.021 Bytes) zulegen.

Zu den größten Positionen des „Solactive Cloud and Big Data 20“ Index zählen das US-Softwareunternehmen Citrix Systems (US1773761002), VMWare (US9285634021), Anbieter von Software-Lösungen im Bereich Cloud Computing sowie Docusign (US2561631068). Das US-Unternehmen bietet elektronische Vereinbarungen in der Cloud an. Bei beiden Produkten muss man Kurs- und Währungsrisiken beachten.

 

 

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