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Analysten zu den FACC- und Lenzing-Zahlen, News von Frequentis, CA Immo, ZFA, Research zu Addiko, Polytec, Palfinger, OMV, RBI, Erste Group, ams Osram

Der Aerospace-Zulieferer FACC AG hat das 1. Quartal 2023 mit einem Umsatzplus zur Vorjahresperiode von 27,6 Prozent auf 162,7 Mio. Euro abgeschlossen. Seitens FACC wird das Plus mit dem besseren Marktumfeld begründet, allerdings seien noch Verwerfungen in den internationalen Lieferketten und auch die anhaltende Inflation spürbar. Das Ergebnis ist rückläufig. Das EBITDA liegt bei 8,2 Mio. Euro (Q1 22: 13,7 Mio. Euro), das EBIT wird im Q1-Bericht mit 0,0 ausgewiesen (Q1 22: 3,0 Mio. Euro), das Nachsteuer-Ergebnis mit -3,7 Mio. Euro (Q1 22: -0,6 Mio. Euro). Für das Gesamtjahr erwartet das Management weiterhin eine Umsatzsteigerung im hohen einstelligen Prozentbereich sowie eine stufenweise Verbesserung des Ergebnisses. Die Analysten der Baader Bank kommentieren: "Wir halten vorerst an unserem vorsichtigeren Ansatz (Anm.: Reduce, Kursziel 5,6 Euro) fest, da das schwierige Umfeld anhält. Die Abrufe von Großkunden bleiben sehr volatil, da die Kunden erwarten, dass die Lieferanten innerhalb ihrer geplanten Zeitpläne liefern können. FACC muss harte Arbeit leisten, indem sie Bestände verwaltet und die Flexibilität erhöht. Erste Maßnahmen zur Preisanpassung werden umgesetzt. Die Branche erholt sich, aber es wird einige Zeit dauern, bis wir dies in den Gewinnen von FACC sehen werden. Abhängig von der Auslieferungsentwicklung könnte sich die Ertragslage im Jahresverlauf verbessern."

Die Umsatzerlöse der Lenzing Gruppe stiegen im 1. Quartal um 1,3 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal auf 623,1 Mio. Euro. Dieser Anstieg ist laut Lenzing primär auf höhere Zellstoffumsätze zurückzuführen, während die Faserumsätze rückläufig waren. Das Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) ging im 1. Quartal 2023 um 66,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 29,7 Mio. Euro zurück. Das Periodenergebnis lag bei minus 64,9 Mio. Euro (nach 34,1 Mio. Euro im 1. Quartal 2022). „Nach dem Krisenjahr 2022 waren im ersten Quartal 2023 die negativen Nachwirkungen noch deutlich spürbar. Wir stellten aber im Verlauf des Quartals Anzeichen einer Erholung sowohl bei der Nachfrage als auch bei den Energie- und Rohstoffkosten fest", so der CEO Stephan Sielaff. Lenzing startete im dritten Quartal 2022 ein Programm zur Reorganisation und Kostensenkung, nach vollständiger Implementierung des Programmes werden jährlich mehr als 70 Mio. Euro an Kosteneinsparungen angestrebt. Für 2023 geht die Lenzing Gruppe unverändert von einem EBITDA in einer Bandbreite von 320 Mio. bis 420 Mio. Euro aus (2022: 241,9 Mio. Euro). Seitens der Baader Bank-Experten heißt es zu den Lenzing-Zahlen: "Die Markterwartungen für das 1. Quartal von Lenzing waren schon niedrig, wurden aber dennoch nicht erreicht. Da Lenzing jedoch zu den frühzyklischen Chemieunternehmen gehört, ist der Tiefpunkt überschritten und es gibt Anzeichen für eine Erholung im 1. Quartal 23, die sich in den kommenden Monaten beschleunigen sollte. Auf der einen Seite sehen wir ein erhebliches Bewertungspotenzial für Lenzing (bis zu einer Vervierfachung in den kommenden 4 Jahren) und auf der anderen Seite sehen wir ein Unternehmen mit anhaltend negativer FCF-Generierung, hoher Schuldenlast und laufenden Managementwechseln und denken daher, es könnte mehr Zeit und kontinuierliche finanzielle Verbesserungen benötigen, damit der Markt wieder an den Wert der Aktie glaubt." Die Analysten von Raiffeisen meinen: "Obwohl Lenzing das zweite Quartal in Folge ein negatives Betriebsergebnis (EBIT) berichtete, blieb das Management optimistisch, die Gesamtjahresprognose für das Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) von EUR 320 bis 420 Mio. zu erreichen. Die Q1-Ergebnisse blieben jedoch so deutlich hinter unseren Erwartungen zurück, dass wir mehr Substanz bräuchten, um den Optimismus des Managements in Bezug auf unsere Schätzungen zu teilen."

CA Immo hat den Verkauf des Budapester Bürogebäudes Vizivaros Office Center abgeschlossen. Das Gebäude umfasst rund 14.200 m² Gesamtmietfläche und war zum 31. Dezember 2022 zu 96 Prozent vermietet mit annualisierten Bruttomieteinnahmen von rund 2,5 Mio. Euro. Käufer ist der von der FLE GmbH gemanagte Immobilienfonds FLE SICAV FIS.

Frequentis wird die Flugsicherung des nordenglischen Flughafens Liverpool, Air Traffic Control Services, mit zwei Sprachkommunikations¬systemen (VCS) beliefern. Frequentis wird sein Flaggschiff VCS 3020X für das Hauptsystem und sein VCS der nächsten Generation, das X10, installieren. "Das X10 ist unser neuestes VCS-System, das betriebliche Agilität und eine zukunftssichere Update-Strategie bietet, mit dem Ziel, die Betriebskontinuität in der gesamten Flugsicherung sicherzustellen", sagt Hannu Juurakko, Frequentis Executive Vice President ATM Civil und Vorsitzender des Frequentis ATM Executive Board.

Heike Arbter und Frank Weingarts stehen für weitere zwei Jahre an der Spitze des Zertifikate Forum Austria. Im Aufsichtsrat wurde Heike Arbter für weitere zwei Jahre zur Vorsitzende gewählt, Frank Weingarts bleibt bei den Vorständen der Vorsitzende.

Research: Keefe Bruyette & Woods bestätigt die Empfehlung Marktperform für die Addiko Bank und erhöht das Kursziel von 13,0 auf 14,8 Euro. M.M.Warburg bestätigt Polytec mit Halten und passt das Kursziel von 5,9 auf 5,5 Euro an. Die Deutsche Bank bleibt bei Palfinger auf Buy mit Kursziel 43,0 Euro. Die Berenberg Bank sieht Palfinger ebenfalls als Kauf, das  Kursziel bleibt bei 40,0 Euro. Die BankM stuft Frequentis von Kaufen auf Halten zurück und sieht das Kursziel bei 32,6 Euro.JPMorgan bestätigt Raiffeisen Bank International mit Neutral und reduziert das Kursziel von 17,7 auf 16,1 Euro. BNP Paribas Exane bleibt bei der Erste Group auf Outperform und reduziert das Kursziel von 46,5 auf 46,0 Euro. Autonomous Research bestätigt die Erste Group mit Neutral und nimmt das Kursziel von 39,7 auf 35,1 Euro zurück. Die Deutsche Bank bestätigt die Kaufempfehlung für OMV mit unverändertem Kursziel in Höhe voni 49,8 Euro. Jefferies hat das Kursziel für ams Osram nach Quartalszahlen von 6,80 auf 6,10 Franken gesenkt und das Hold bestätigt. UBS hat die Einstufung für ams-Osram nach Zahlen auf "Neutral" mit einem Kursziel von 7,90 Franken belassen. JPMorgan stuft ams Osram weiter mit "Neutral" und Kursziel 10,50 Franken ein. Die Baader Bank meint zu ams Osram "Buy" mit Kursziel 11,5 Franken.

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