Michael Kordovsky｜Börsen-Kurier
Ein entsprechendes Aktienportfolio mit Absicherung macht es möglich.
Suchen Sie sich fünf bis zehn tendenziell defensive Aktien mit moderaten Rückschlägen in Krisenzeiten, geringer Korrelation zum gesamten Aktienmarkt und den anderen Portfoliowerten mit einer Mindest-Dividenden-Rendite von 4 %. Letzteres ist am wichtigsten. Dabei sollen die Dividenden nachhaltig aus Gewinn und/oder Cash Flow bezahlbar sein. Der schwierige Teil ist dabei die Portfolio-Absicherung. Solange sich die Aktienmärkte innerhalb normaler Schwankungsbreiten befinden und die Wertverluste des Portfolios unter dessen Brutto-Dividende liegen, ist keine Absicherung erforderlich. Darunter können per Knock-Out-Short-Hebelzertifikate auf den S&P500-Index als globaler Leitindex und Proxy (stellvertretend für das Portfolio) 50 % des Portfolios abgesichert werden. Erst ab dem Korrektur-Terrain von minus 10 % und einem VIX (CBOE Volatility Index) von mehr als 35 können vorübergehend 100 % abgesichert (Einsatz = Depotvolumen/Hebel) werden, da im Falle eines starken Kursverfalles am Aktienmarkt die Korrelationen zunehmen (fast alles fällt). Bei Anzeichen einer Bodenbildung oder im Falle eines schnellen Rebounds von mindestens einem Viertel der Abwärtsbewegung sollten die Hebelzertifikate wieder glattgestellt werden - eventuell in zwei Schritten zu je 50 % an verschiedenen Handelstagen.
Die passenden Aktien
Geraucht wird auch in Krisenzeiten und das ermöglichte Philipp Morris International 2020 einen Anstieg des Gewinnes/Aktie von 4,61 auf 5,16 USD. Bei abnehmender Vola steigt derzeit im Chart die Chance auf einen stärkeren Aufwärtsimpuls. Bei einem Kurs von 90 USD beträgt die Dividendenrendite 5,33 %. Eine noch bessere Dividendenrendite bei einem Kurs von rund 1.305 Pence in London von 6,13 % bietet aktuell der Pharmagigant GlaxoSmithKline, der 2021 bereits zum siebenten Mal den Platz 1 im „Access to Medicine Index“ belegt. Dieses Ranking zeugt von der Führungsrolle beim Zugang zu den eigenen Medikamenten und Impfstoffen für Menschen auf der ganzen Welt. Das Unternehmen bringt reihenweise Produkte auf dem Markt. Analysten erwarten von 2021 bis 2025 bei einem Umsatzanstieg von 33,6 auf 40,4 Mrd. GBP einen Gewinnanstieg/Aktie von 100,5 auf 145 Pence.
Bei einem Kurs von 58,37 USD eine Dividendenrendite von 4,3 % bietet indessen der US-Telekomriese Verizon, der von 2019 auf 2020 seinen Cash Flow von 35,7 auf 41,8 Mrd. USD steigern konnte. Ein Value-Geheimtipp im Technologiesektor ist IBM, die enorme Potenziale in der Datenanalyse und im Cloudbusiness entfalten kann und bei einem Kurs von 136 USD mit einem für 2022 geschätzten KGV von 11,5 bei einer aktuellen Dividendenrendite von 4,8 % fundamental sehr günstig ist. Im defensiven Nahrungsmittelsektor eine langfristige Drehung nach oben vollzieht Kraft Heinz, deren Quartalsgewinne in den vergangenen vier Quartalen im Schnitt um knapp 13 % über den Analystenprognosen lagen (Quelle: Zacks Investment Research). Mit der Rückkehr der Ertragskraft sind auch die Dividenden wieder gut abgesichert. Bei einem Kurs von 40 USD liegt die Dividendenrendite mit 4 % weit über dem Durchschnitt im Lebensmittelbereich. Als Strom- und Gasversorger in den USA ein solider Wert ist Consolidated Edison, dessen Dividenden in den vergangenen fünf Jahren permanent durch Gewinne gedeckt waren. Das Unternehmen hat 46 Jahre in Folge die Dividenden angehoben. Auf Basis eines Kurses von 75,28 USD liegt die Dividendenrendite bei 4,12 %.
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Hinweis
Die Wiener Börse AG verweist ausdrücklich darauf, dass die angeführten Informationen, Berechnungen und Charts auf Werten aus der Vergangenheit beruhen, aus denen keine Schlüsse auf die zukünftige Entwicklung oder Wertbeständigkeit gezogen werden können. Im Wertpapiergeschäft sind Kursschwankungen und Kapitalverluste möglich. Der Beitrag gibt die persönliche Meinung des Autors wieder und stellt keine Finanzanalyse oder Anlageempfehlung der Wiener Börse AG dar.
