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Zahlen von Porr, UBM, Uniqa, Aufträge für Andritz, Kontron, News zu RBI, Erste Group, Research zu Verbund, ams Osram ...

Der Baukonzern Porr hat die Kennzahlen nach neun Monaten weiter verbessert und kündigt mögliche Optimierungen hinsichtlich der Eigenkapitalsituation an (Hybridkapital). Die Produktionsleistung des Konzerns stieg in den ersten neun Monaten um 6,1 Prozent auf 4.801 Mio. Euro, die Umsatzerlöse um 7,5 Prozent auf 4.460,1 Mio. Euro. Besonderes Wachstum legten der Hochbau in Polen sowie die Bereiche Bahn- und Ingenieurbau Österreich, Infrastruktur Polen sowie Tiefbau Rumänien an den Tag, so das Unternehmen. Das EBITDA legte um 8,1 Prozent auf 229,5 Mio. Euro zu, das Ergebnis vor Steuern (EBT) um 18,2 Prozent auf 68,0 Mio. Euro. Die EBT-Marge im Verhältnis zur Produktionsleistung lag damit bei 1,4 Prozent - um 0,1 PP über dem Vorjahreszeitraum. Das Periodenergebnis konnte um 14,5 Prozent auf 49,7 Mio. Euro verbessert werden. Mit einem Auftragsbestand von 8.701 Mio. Euro ist die Pipeline laut Porr "gut gefüllt". Ausgehend davon und basierend auf der aktuellen Leistungsentwicklung erwartet der Vorstand für das Geschäftsjahr 2023 eine Leistung in einer Bandbreite von 6,5 Mrd. bis 6,7 Mrd. Euro (2022: 6.226 Mio. Euro) sowie ein Ergebnis vor Steuern zwischen 125 Mio. und 130 Mio. Euro (2022: 110,0 Mio. Euro). Das Eigenkapital stieg um +1,4 Prozent gegenüber dem Vorjahresende auf 809,9 Mio. Euro. Damit erhöhte sich die Eigenkapital-Quote trotz der Saisonalität im Baugeschäft auf 19,4 Prozent (+0,1 PP), so das Unterhmen. "Die Porr evaluiert aktuell die Eigenkapitalstruktur und prüft mögliche Optimierungen für das Geschäftsjahr 2024, insbesondere im Bereich des Hybridkapitals", heißt es.

UBM hat die Zahlen für die ersten neun Monate präsentiert. Im Q3-Bericht betont das Unternehmen, in Zeiten von gestoppten oder gar nicht erst begonnenen Bauvorhaben, mit mehr als 250 Mio. Euro an liquiden Mitteln und einer Eigenkapitalquote von 30 Prozent sowie keinen weiteren fälligen Anleihen-Rückzahlungen bis November 2025, Stärke sowie einen Wettbewerbsvorteil zu zeigen. "Die UBM ist anders. Mit über einer Viertelmilliarde Cash und 30 Prozent Eigenkapitalquote segeln wir immer noch gut durch den perfekten Sturm", betont UBM-CEO Thomas G. Winkler. In der allgemein schwierigen Situation für die Immobilien-Branche habe vor allem der im Juli erhaltene Bauvorbescheid für die Timber Factory in der Münchner Baubergerstraße positive Wirkung gezeigt. Dieser führte laut UBM dazu, dass der Kaufpreis für die zweite Hälfte des Anteils des Joint-Venture-Partners in der nunmehr genehmigten Form fällig wurde. So konnte der Verlust zum Halbjahr bis zum Ende des dritten Quartals in etwa halbiert werden, so das Unternehmen. Im Vergleich zu den ersten drei Quartalen des Vorjahres gibt es allerdings eine rückläufe Entwicklung bei den Zahlen: Die Gesamtleistung liegt in den ersten drei Quartalen 2023 bei 181,8 Mio. Euro, nach 318,9 Mio. Euro in den ersten neun Monaten 2022. Die Umsatzerlöse sind mit 62,9 Mio. Euro ebenfalls unter dem Niveau des Vorjahres (Q1–Q3/2022: 115,4 Mio. Euro). Das EBITDA beläuft sich in den ersten drei Quartalen 2023 auf –37,9 Mio. Euro (Q1–Q3/2022: 19,3 Mio. Euro). Das EBIT in den ersten neun Monaten 2023 beträgt –39,9 Mio. Euro, im Vergleich zu 17,2 Mio. Euro in den ersten drei Quartalen 2022. Der Nettoverlust erreichte in der Berichtsperiode –15,0 Mio. Euro (Q1–Q3/2022: +14,3 Mio. Euro ). Auf Basis der Neubewertungen der Projekte und Immobilien in den ersten neun Monaten 2023 sowie des weiterhin stillstehenden Transaktionsmarktes erwartet der UBM-Vorstand ein fortgesetzt schwieriges Marktumfeld im Schlussquartal und einen Verlust auch im Gesamtjahr 2023, wie es im Ausblick heißt.

Die Uniqa hat in den ersten neun Monaten die verrechneten Prämien um 9,4 Prozent auf 5,5 Mrd. Euro gesteigert. Insbesondere die Schaden- und Unfallversicherung und die Krankenversicherung trugen zu diesem Wachstum bei, teilt der Versicherungskonzern mit. Das Ergebnis vor Steuern der Uniqa Group verbesserte sich um 21,7 Prozent auf 304,9 Mio. Euro (1 – 9/2022: 250,4 Mio. Euro). Das Konzernergebnis erhöhte sich um 2,5 Prozent auf 224,5 Mio. Euro (1 – 9/2022: 219,1 Mio. Euro).  Das versicherungstechnische Ergebnis der Uniqa lag bei 398,2 Mio. Euro (1 – 9/2022: 468,1 Mio Euro). Das Kapitalanlageergebnis stieg in den ersten neun Monaten 2023 vor allem dank gestiegener laufender Erträge auf 440,7 Mio. Euro (1 – 9/2022: 33,6 Mio. Euro). Die regulatorische Kapitalquote nach Solvency II, die als Gradmesser für die Kapitalisierung gilt, lag bei Uniqa am Stichtag 30. September 2023 bei 244 Prozent und damit laut Uniqa "auf hohem Niveau". Der Vorstand wird verkleinert und in Zukunft sieben statt neun Personen umfassen. Die Vorstandsmandate von Peter Eichler und Erik Leyers enden plangemäß mit 30. Juni 2024.  Für das Geschäftsjahr 2023 wird eine Fortsetzung der Verbesserungen im Kerngeschäft angestrebt. "Jedoch wird das laufende Geschäftsjahr 2023 – wie auch bereits das Geschäftsjahr 2022 – wegen der erwarteten instabilen gesamtwirtschaftlichen Entwicklung von maßgeblichen Unsicherheiten geprägt sein, unter anderem durch volatile Kapitalmärkte, große Zinssensitivitäten bei den Kapitalanlagen, Ungewissheit über die Inflationsentwicklung und tendenziell zunehmende Schäden aus Naturkatastrophen," so das Unternehmen. Das seien die Gründe, warum für das Geschäftsjahr 2023 kein Ausblick auf die Ergebnisentwicklung gegeben werden könne, wie es heißt. Trotz des herausfordernden wirtschaftlichen und politischen Umfelds plant man weiter mit einer "attraktiven Entwicklung der jährlichen Ausschüttung", wie es heißt.

Aufträge: Andritz hat vom oberösterreichischen Energieversorger Energie AG den Auftrag erhalten, die elektromechanische Ausrüstung für das neue Pumpspeicherkraftwerk Ebensee zu liefern. Andritz liefert für das Projekt eine reversible Pumpturbine mit einer Leistung von 170 Megawatt und variabler Drehzahl, den Generator und die dazugehörige Automatisierung. Das Kraftwerk soll 2028 ans Netz gehen und wird in der Lage sein, 280.000 Haushalte mit grünem Strom zu versorgen. Übrigens: Mit dem Bau des Pumpspeicherkraftwerks Ebensee der Energie AG wurde die Porr beauftragt.

Kontron hat ebenso einen weiteren Auftrag bekanntgemacht. Das Volumen wird mit 50 Mio. Euro angegeben. Beginnend im Jahr 2025 wird Kontron über mehrere Jahre einen nicht nametnlich genannten "renommierten Kunden aus dem Bereich des Schwermaschinenbaus" bei autonomen Anwendungen unterstützen. Neben der technischen Lösung beinhaltet der Design-Win auch einen langfristigen Produktsupport von bis zu 10 Jahren durch das Kontron Ingenieurteam, wie es weiter heißt.

Medienberichten zufolge hat die Raiffeisen Bank Ukraine von der United States International Development Finance Corporation (DFC) eine Kreditportfoliogarantie in Höhe von 40 Mio. US-Dollar erhalten, die bis zu 80 Prozent des Kreditausfallrisikos abdeckt und es der Bank ermöglicht, bis zu 50 Mio. US-Dollar Kredite an ukrainische Kleinst-, Klein- und Mittelunternehmen in den nächsten acht Jahren bereitzustellen.

Das Insurtech-Start-up Companjon hat eine Vereinbarung getroffen, um seine Lifestyle-Lösungen ab Anfang 2024 den Kunden der Erste Bank Hungary zur Verfügung zu stellen. Companjon hat am Fintech-Scouting-Programm Bankspiration der Bank teilgenommen. Die nun besiegelte Zusammenarbeit wird es Companjon ermöglichen, seine End-to-End-Versicherungstechnologie in die George-App der Erste zu integrieren und Kontoinhabern die Möglichkeit geben, sich gegen moderne Herausforderungen und Ereignisse zu versichern, wie das Unternehmen mitteilt.

Research: Die Societe Generale bestätigt das Halten für Verbund und erhöht das Kursziel von 78,0 auf 80,5 Euro. Autonomous Research bleibt bei Raiffeisen Bank International auf Underperform und hebt das Kursziel von 14,5 auf 15,8 Euro. Stifel bestätigt die Kauf-Empfehlung für ams-Osram und reduziert das Kursziel von 7,05 auf 3,80 CHF.

Dieser Artikel wurde zur Verfügung gestellt von boerse-social.com.

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