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Palfinger- und OMV-Zahlen, News von ams Osram, Research-Kommentare zu Verbund, Andritz, Amag, Semperit, Erste Group...

Der Kranhersteller Palfinger hat im 1. Halbjahr neue Rekordwerte bei Umsatz und Ergebnis erzielt. Der Umsatz liegt bei 1.214,9 Mio. Euro (+16,9 Prozent zur Vorjahresperiode), das EBIT bei 111,3 Mio. (+38,7 Prozent) und das Konzernergebnis bei 63,3 Mio. Euro (+61,5 Prozent). Die volle Wirksamkeit der implementierten Preiserhöhungen, ein guter Produkt-Mix sowie der Rückgang bei Kosten für Rohstoffe und Frachten, aber auch die Verbesserungen in den Lieferketten hätten wesentlich zum diesen Werten beigetragen, so das Unternehmen. Für das Jahr 2023 wird weiterhin ein Umsatz von 2,4 Mrd. Euro und ein EBIT von 200 Mio. Euro angestrebt. Bis Ende 2023 habe man einen guten Auftragsstand, so das Unternehmen. Die geopolitische und makroökonomische Entwicklung sei nach wie vor ein wesentlicher Unsicherheitsfaktor. Zusätzlich werde in der Region EMEA ein deutlich geringerer Auftragseingang als im Vorjahr erwartet, da die Bauwirtschaft durch den Druck steigender Zinsen rückläufig sei.

Die Umsatzerlöse der OMV fielen im 1. Halbjahr um 35 Prozent auf 19.947 Mio. Euro. Dies sei insbesondere auf signifikant niedrigere Marktpreise zurückzuführen, so das Unternehmen. Das CCS Operative Ergebnis vor Sondereffekten sank von  5.558 Mio im 1. Halbjahr 22 auf nunmehr 3.258 Mio. Euro. Das Unternehmen informiert zudem über einen Gasfund in Österreich. Die Explorationsbohrung Wittau Tief-2a habe einen neuen Gasfund bestätigt, so das heimische Öl, Gas und Chemieunternehmen. Eine vorläufige Bewertung würde auf potenziell förderbare Ressourcen von rund 48 TWh (28 Millionen Fass Ölequivalent) hindeuten, heißt es. Nach der vollständigen Erschließung des Fundes erwartet die OMV, dass sich ihre Gasproduktion in Österreich um 50 Prozent erhöht. Des weiteren informiert die OMV, mit bp eine langfristige Kauf- und Verkaufsvereinbarung  getroffen zu haben, die Lieferungen von bis zu 1 Million Tonnen Flüssigerdgas (LNG) pro Jahr für 10 Jahre ab 2026 vorsieht.

ams Osram organisiert sich strategisch neu. Das Unternehmen fokussiert sich künftig auf sein Halbleiterportfolio mit intelligenten Sensor- und Emitter-Komponenten und wird sich von nicht zum Kerngeschäft gehörenden und weniger leistungsstarken Bereichen mit einem Umsatz von 300 bis 400 Mio. Euro trennen, wie es heißt.

Die Analysten von Raiffeisen Research haben in Kurzmitteilungen die Zahlen von Verbund, Andritz und Amag kommentiert:

Zu Verbund meinen sie: "Verbund berichtete einen ordentlichen Ergebnisanstieg im Q2 23, kam aber unter den Markterwartungen zu liegen. Die Wasserstände waren schwach, obwohl sie dank eines nassen Mai die miserablen Werte des Vorjahres übertrafen, aber sie erreichten noch nicht wieder den langfristigen Durchschnitt. Im bisherigen Jahresverlauf liegen die Wasserstände bei 0,93, was ebenfalls auf einen sehr schwachen Juli hindeutet. Wir gehen davon aus, dass sich die Markterwartungen weiter absenken werden. Für die nächsten Monate sind das Strompreisniveau, die Besteuerungsvorhaben von Regierungen (und deren Milderungsmöglichkeiten) und die weitere Wachstumsstrategie entscheidend."

Zu Andritz: "Langsam wird es langweilig. Andritz berichtete schon wieder Ergebnisse über unseren Erwartungen und denen des Marktes. Zudem hob der steirische Maschinenbauer den Ausblick für das Gesamtjahr an, und das, obwohl die wirtschaftliche Lage die Projektpipeline etwas ausdünnt. Das Management erhöhte die Prognose für 2023e auf "eine signifikante Steigerung von Umsatz und Ergebnis gegenüber 2022", wobei das "signifikant" der entscheidende Zusatz ist, der eine zweistellige Verbesserung signalisiert. Erst 2024e könnte sich die Dynamik etwas abkühlen, da im Hauptgeschäftsbereich Zellstoff&Papier von sinkenden Umsätzen ausgegangen wird."

Zu Amag: "Der Rückgang des Ergebnisses im Jahresvergleich ist nicht zuletzt auf Amag´s Rekordzahlen im Vergleichszeitraum zurückzuführen und konnte über alle Segmente hinweg beobachtet werden. Bei rund 10 % niedrigeren Versandmengen ging der Umsatz um 23 % auf EUR 392 Mio. zurück. Im Unternehmensausblick für die zweite Jahreshälfte wies das Management darauf hin, dass sich im Downstream-Bereich die Nachfrage aus bestimmten Branchen, insbesondere seit dem zweiten Quartal, zunehmend abschwächt. Entsprechend reduzierte das Management die EBITDA-Prognose für das Geschäftsjahr 2023 von EUR 170-210 Mio. auf EUR 160-190 Mio. Dies impliziert eine deutlich schwächere Gewinnentwicklung im zweiten Halbjahr. Während sich die Bereiche Automobil, Luftfahrt sowie Verpackung weiterhin solide zeigen, hat sich das Geschäft in den Bereichen industrielle Anwendungen sowie Bau/Architektur verschlechtert."

Updates gibt es auch von der Baader Bank: Die Analysten der Baader Bank betrachten Andritz nach wie vor als eines der risikoresistentesten Investitionsgüterunternehmen in ihrem Coverage-Universum und bekräftigen ihre Kaufempfehlung mit Kursziel 75,0 Euro. Bei Verbund bleiben die Baader-Experten nach Zahlenbekanntgabe ebenso auf Buy mit Kursziel 105,0 Euro. "Die sehr guten Ergebnisse erfordern eine gewisse Vorsicht, da sie von den Strompreisen und insbesondere von einem zukünftigen Markt abhängen", kommentieren die Analysten. Im Vorfeld der Zahlen (10. August) bekräftigen die Analysten der Baader Bank auch die Kauf-Empfehlung mit Kursziel 30,0 Euro für Semperit. Die Analysten gehen davon aus, dass der 2Q-Bericht kein positiver Trigger für den Aktienkurs sein wird, sie sehen aber insgesamt mehr Value in der neuen Struktur.

Research: HSBC bestätigt Erste Group mit Kaufen und passt das Kursziel von 56,0 auf 55,0 Euro an.

Dieser Artikel wurde zur Verfügung gestellt von boerse-social.com.

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