Wiener Börse News

In den News: Strabag, Andritz, FACC, Valneva, S&T...

S&T verzeichnet im 1. Quartal 2022 einen Auftragseingang von 435 Mio. Euro (Vj.: 404 Mio. Euro). Im Jänner etwa konnten zwei große Bahn-Aufträge im Wert von insgesamt 170 Mio. Euro gewonnen werden, wie CEO Hannes Niederhauser bei der Telefonkonferenz verlautete. S&T hat ein größtenteils organisches Umsatzwachstum von 12,1 Prozent auf 329,7 Mio. Euro (Vj.: 294,1 Mio.) erreicht. Das EBITDA erhöhte sich im gleichen Zeitraum um 4,3 Prozent auf 29,4 Mio. Euro (Vj.: 28,2 Mio. Euro). Die aufgrund der Chipkrise noch nicht erfolgte Auftragsauslieferungen summiert sich mitterweile auf 108 Mio. Euro. Ziel ist es, die überfälligen Lieferungen weitgehend in 2022 abzubauen. Prdukte im Wert von 13.8 Mio. Euro hängen aufgrund der Lockdowns derzeit in China fest, so der CEO. "Diese Umsätze verzögern sich, sind aber nicht verloren", beruhigt Niederhauser. Manche Produkte seien redesignt worden um kritische Chips zu ersetzen. Die S&T erzielt mit ihren Töchtern in Russland, der Ukraine, Weißrussland und Moldawien etwa 6 Prozent der Umsätze. Ende März wurde nun beschlossen, sich weitestgehend aus diesen Ländernzurückzuziehen, dieser Prozess sollte bis Ende 2022 größtenteils abgeschlossen sein. Alle Impacts daraus seien bereits in den Büchern berücksichtigt. Ca. 35 wichtige russische Mitarbeiter arbeiten nun aus Serbien oder Slowenien. Das Umsatzminus aus Russland wird 2022 mit 30 Mio. Euro beziffert, das EBITDA-Minus mit 2 Mio. Euro. Eine Anpassung der Guidance sei nicht notwendig, man könne durch Aufträge für Sicherheit und Cybersecurity kompensieren, so Niederhauser. Für 2022 geht S&T von rund 12 Prozent organischem Umsatzwachstum auf 1.500 Mio. Euro aus. Bekanntermaßen läuft derzeit auch der Verkaufsprozess für das IT-Service-Geschäft. Ende Mai wird mit Non-binding-Offers gerechnet. Niederhauser: "Der Verkaufsprozess verläuft nach Plan und soll im Q3 unterschrieben werden". Die verkauften IT-Service Umsätze sollten zeitnah durch IoT-Umsätze ersetzt werden, es ist geplant, bis 2025 einen Umsatzanstieg auf 2.000 Mio. Euro bei einer deutlich erhöhten EBITDA-Marge von 13 Prozent zu erreichen.

Der Impfstoffentwickler Valneva hat Zahlen für das 1. Quartal bekanntgegeben. Die Gesamtumsätze beliefen sich im 1. Quartal 2022 auf 21,8 Mio. Euro, verglichen mit 23,2 Mio. Euro im 1. Quartal 2021, was einem Rückgang von 5,9 Prozent entspricht. Die Produktumsätze, einschließlich der ersten Umsätze des Covid-19-Impfstoffs, stiegen dabei um 0,2 Prozent auf 16,2 Mio. Euro. Der Umsatz mit Covid-19-Impfstoffen belief sich auf 3,8 Mio. Euro, was auf die ersten Lieferungen von VLA2001 nach Bahrain zurückzuführen war. Valneva verzeichnete im 1. Quartal 2022 einen operativen Verlust von 18,4 Mio. Euro, verglichen mit einem operativen Verlust von 31,1 Mio. Euro im 1. Quartal 2021. Valneva verbucht im 1. Quartal 2022 einen Nettoverlust von 26,0 Mio. Euro, verglichen mit einem Nettoverlust von 27,7 Mio. im 1. Quartal 2021. Das Unternehmen bestätigt, dass es weiterhin von Gesamtumsätzen innerhalb der im Februar angekündigten Spanne (430 Mio. bis 590 Mio. Euro) für das Jahr 2022 ausgeht.

Des weiteren informierte Valneva, dass eine heterologe Booster-Studie für den inaktivierten Covid-19-Ganzvirus-Impfstoffkandidaten VLA2001 gestartet wird. Die Studie VLA2001-307 wird die erste klinische Studie des Unternehmens sein, die Booster-Daten, entweder nach Erstimpfung mit einem mRNA-Impfstoff oder nach einer natürlichen COVID-19-Infektion, liefert. Sollten die Daten positiv ausfallen, könnten sie den möglichen Einsatz von VLA2001 als heterologe Auffrischungsimpfung unterstützen, vorbehaltlich der geltenden behördlichen Empfehlungen und Genehmigungen.

Kooperation: Strabag arbeitet mit Exergy International zur Entwicklung und Realisierung schlüsselfertiger geothermischer Kraftwerke mit ORC-Technologie (Organic Rankine Cycle) zusammen. Von Prozessdesign, Genehmigungsmanagement und Engineering über Konstruktion, Herstellung von Schlüsselequipment, Lieferung, Montage und Inbetriebnahme bis hin zu langfristigen Serviceverträgen und dem Betrieb von Anlagen – Strabag und Exergy bündeln ihre Kompetenzen und Stärken. Ziel ist zunächst die Entwicklung gemeinsamer Projekte und der deutliche Ausbau der Marktanteile in Deutschland, einem der größten und dynamisch wachsenden Märkte für geothermische Kraftwerke in Europa. „Mit der Erzeugung von klimaneutraler und grundlastfähiger Energie können wir hierzulande einen enorm wichtigen Beitrag zur Energiewende leisten“, sagt Thomas Büchner, Geschäftsführer der Strabag Umwelttechnik GmbH. Mittelfristig wird aber auch über eine Ausweitung der Partnerschaft auf andere Märkte nachgedacht, vor allem nach Mittel- und Südosteuropa, wo der Strabag Konzern gut etabliert ist, heißt es.

Andritz erhielt von CAF MiiRA, Spanien, den Auftrag zur Lieferung einer Rädervergütungslinie für den Standort in Beasain, Spanien. Die neue Anlage ist für Eisenbahnräder mit einem Durchmesser von ca. 500 bis 1.500 mm konzipiert. Der Produktionsstart der Anlage ist für das 1. Quartal 2024 geplant. Der Lieferumfang umfasst Kettenförderer, Manipulatoren, Hochtemperatur-Durchschuböfen, Transportsystem der Durchschubwagen, Kipptisch, Sicherheitstechnik, Automatisierung und Visualisierung, wie Andritz mitteilt.

Die Montana Aerospace AG, eine Division von Michael Tojners Montana Tech Components, hat den Nettoumsatz im 1. Quartal gegenüber dem Vorjahr um 43,6 Prozent auf 243,3 Mio. Euro steigern können. Das bereinigte EBITDA, insbesondere um Kosten für das Aktienoptionsprogramm des Managements, wuchs auf 15,9 Mio. Euro (+68,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr). Das ausgewiesene operative Ergebnis (EBIT) betrug für das 1. Quartal 2022 -4,8 Mio. Euro (1. Quartal 2021: -8,7 Mio. Euro). Auf bereinigter Basis lag das EBIT bei -3,3 Mio. Euro. „Die Bauraten bei Flugzeugen steigen weiter, unsere Auftragsbücher sind voll und unsere Produktionsstandorte operativ sehr gut aufgestellt.  In den kommenden Monaten geht es für Montana Aerospace vor allem darum, die neuen Produktionsstätten voll hochzufahren, die Akquisitionen nahtlos in die Unternehmensgruppe zu integrieren, von den Synergieeffekten profitieren und unsere Materialkompetenzen in der Fertigung hochkomplexer Flugzeugteile, sowie für E-Mobilität und den Energiesektor voll auszuspielen", so Tojner. Die Guidance  für 2022 wird mit einem Umsatz von ca. 1,1 Mrd. Euro (davon ca. 85 Prozent organisches und ca. 15 Prozent anorganisches Wachstum) und einem bereinigten EBITDA im hohen zweistelligen Millionen-Euro-Bereich abermals bestätigt.

Research: Die Analysten der Erste Group bestätigen Strabag mit Kaufen und erhöhen das Kursziel von 43,6 auf 46,2 Euro. Berenberg bestätigt FACC mit Halten und reduziert das Kursziel von 8,2 auf 8,0 Euro. GSC Research bekräftigt Semperit mit Kaufen und reduziert das Kursziel von 55,0 auf 32,0 Euro. Raiffeisen Research bestätigt Amag mit Halten und reduziert das Kursziel von 41,0 auf 38,5 Euro. Die Analysten der Baader Bank stufen die Amag-Aktie weiter mit Add und Kursziel 40,0 Euro ein. Stifel bestätigt ams Osram mit Kaufen und reduziert das Kursziel von 25,0 auf 23,0 CHF. Jefferies bestätigt für ams Osram die Empfehlung Halten und reduziert das Kursziel von 16,0 auf 13,0 CHF. Deutsche Bank bleibt bei ams Osram auf Halten und kürzt das Kursziel von 15,0 auf 14,0 CHF. LBBW bestätigt OMV mit Kaufen und erhöht das Kursziel von 60,0 auf 65,0 Euro. Berenberg bestätigt OMV ebenso mit Kaufen und erhöht das Kursziel von 52,0 auf 57,0 Euro. 

Reingehört bei FACC: Im Börsenradio-Interview gibt sich FACC-CEO Robert Machtlinger zuversichtlich. Zwar seien die internationalen Flugbewegungen noch nicht auf Vor-Corona-Niveau, speziell nach Asien. Der kontinentale Bereich entwickelt sich dagegen gut. "Im Mittleren Osten sind wir schon bei 98 Prozent von vor Covid, in den USA liegen wir bei 85 bis 87 Prozent, Europa hat eine Delle durch die Ukraine-Krise bekommen, liegt aber schon bei 75 bis 80 Prozent, China bei ca. 75 prozent". Die Bestellungen im Kurz- und Mittelstreckenbereich, aber auch im Business Jet-Bereich, entwickeln sich gut. Mit den jüngst vorgelegten Q1-Zahlen ist Machtlinger zufrieden. "Unsere Prognosen passen und wir haben auch die Risiken gut bewertet". Für heuer wird mit einer Verdreifachung des operativen Ergebnisses (2021 ca. 4,3 Mio. Euro) gerechnet. Hinsichtlich Ukraine-Krise gibt es keine direkten Abhängigkeiten, sehr wohl sei man aber von den steigenden Energiekosten und weiterhin auch von der Verfügbarkeit von Transportmöglichkeiten betroffen. Laut Machtlinger ist die FACC hinsichtlich Erdgas-Verfügbarkeit gut abgesichert. Die Hälfte des Wärmebedarfs kommt bei der FACC aus Geothermie. Beim Rest könnte man kurzfristig auf Ölbefeuerung umstellen. "Auch wenn das nicht unseren Nachhaltigkeitsplänen entspricht", so Machtlinger.

Dieser Artikel wurde zur Verfügung gestellt von boerse-social.com

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