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News zu Mayr-Melnhof, Strabag, Uniqa, Flughafen Wien

Das abgelaufene Jahr war bei Mayr-Melnhof vor allem von den hohen Inputkosten, speziell bei Energie, Altpapier und Zellstoff, geprägt. Entgegengewirkt hat das Unternehmen mit schrittweisen Preiserhöhungen, so CEO Peter Oswald im Conference Call. Weitere Erhohungen sollen folgen. Das Orderbook und die Auslastung sind laut Oswald aber sehr stark. Die Kapazitäten müssen daher weiter ausgebaut werden. Grundsätzlich würden die laufenden Investitionen und Akquisitionen sowie die Restrukturierungen die Basis für Wettbewerbsfahigkeit, für langfristiges Wachstum sowie die Steigerung der Profitabilitat bilden, betont Oswald weiter. Ganz generell sieht sich der CEO mit der gesamten MM-Mannschaft gut aufgestellt, um in schwierigen Zeiten Stärke und Resilienz zu beweisen, wie er betont. Zu den Zahlen: Die Umsatzerlöse des Mayr-Melnhof Konzerns erreichten im Jahr 2021 3.069,7 Mio. Euro und lagen damit um 21,4 Prozent über dem Vorjahreswert (2020: 2.528,4 Mio. Euro). Mit 269,6 Mio. Euro wurde ein betriebliches Ergebnis um 16,5 Prozent über dem Vorjahr (2020: 231,4 Mio. Euro) erzielt. Das EBITDA stieg um 5,5 Prozent auf 421,0 Mio. Euro (2020: 398,9 Mio. Euro), womit die EBITDA Margin 13,7 Prozent erreichte (2020: 15,8 Prozent). Der Jahresüberschuss erhöhte sich um 17,5 Prozent auf 190,7 Mio. Euro (2020: 162,2 Mio. Euro). Der Hauptversammlung wird eine Dividendenerhöhung auf 3,50 Euro/Aktie (für 2020: 3,2 Euro) vorgeschlagen. Mayr-Melnhof ist bekanntlich in den Konflikt-Regionen Ukraine und Russland aktiv. Kumuliert kommen ca. 9 Prozent des Konzern-EBITDA aus Russland, Belarus und der Ukraine. In Russland werden an zwei Standorten, St. Petersburg und Pskov, Packagingprodukte fur den lokalen Bedarf bei taglichen Konsumgutern produziert. Hier müsse mit einem Stillstand gerechnet werden, so Oswald. Gestoppt wurden unterdessen alle Kartonlieferungen nach Russland. In der Ukraine, wo MM in Cherkassy Verpackungen produziert, ist der Betrieb aktuell sehr eingeschrankt.

Die Haselsteiner Familien-Privatstiftung hat den Syndikatsvertrag, der mit der Uniqa- und der Raiffeisen-Gruppe sowie Rasperia Trading (Oleg Deripaska) bei der Strabag besteht, gekündigt, "nachdem alle Bemühungen, den russischen Anteil an sich zu ziehen, gescheitert sind", wie es heißt. „Der Vorstand begrüßt den Schritt unserer Kernaktionärin, der Haselsteiner Familien-Privatstiftung, durch die Kündigung des Syndikatsvertrags klare Verhältnisse zu schaffen. Vonseiten des Managements sind wir bereit, alle rechtlich möglichen Maßnahmen zu ergreifen, um Schaden vom Unternehmen abzuwenden. Dies bezieht sich im Blick auf die aktuell von Großbritannien und Kanada erlassenen Sanktionen insbesondere auf die Auszahlung von Dividenden. Was das Russland-Geschäft von Strabag betrifft – das inzwischen mit 0,3 Prozent der Konzernleistung eine untergeordnete Bedeutung hat – hat der Vorstand den Entschluss gefasst, die Aktivitäten abzuwickeln“, erklärt CEO Thomas Birtel.

Die Uniqa hat unterdessen die Auswirkungen der Kündigung auf die Bilanz aufgezeigt. Das Syndikat endet mit Ablauf des 31.12. 2022. Uniqa bilanziert den 15 Prozent-Anteil an der Strabag gegenwartig als assoziiertes Unternehmen at-equity,  da man insbesondere auf Basis des Syndikats maßgeblichen Einfluss auf die Strabag habe, wie es heißt. Die Auflosung des Syndikats habe Auswirkungen auf die At-equity-Bilanzierung ab dem Geschaftsjahr 2023, sofern der maßgebliche Einfluss nicht weiterhin nachgewiesen werden könne. Im Falle einer Beendigung der at-equity-Bilanzierung wurde Uniqa kunftig anstatt des anteiligen Konzernergebnisses die von der Strabag gezahlte Dividende ergebniswirksam erfassen. Der Buchwert des Strabag Anteils wurde kunftig dem Borsenkurs entsprechen und nicht mehr dem anteiligen Konzerneigenkapital, so die Uniqa

S&T hat den Bericht von Deloitte zur forensischen Prüfung der wesentlichen Vorwürfe der Veröffentlichung des Leerverkäufers Viceroy Research vom Dezember 2021 erhalten. "Der Deloitte-Report bestätigt die ausführliche Stellungnahme der S&T vom 28. Dezember 2021 zu den Vorwürfen von Viceroy in allen wesentlichen Punkten. Die von Viceroy erhobenen Anschuldigungen erwiesen sich als nahezu vollständig unzutreffend, betrafen sie doch Sachverhalte, die überhaupt nicht die S&T Gruppe betreffen, von Viceroy falsch dargestellt wurden oder immateriell sind", heißt es seitens S&T. Bezüglich eines einzelnen Aspekts der von Viceroy erhobenen Vorwürfe (Themenkomplex "funworld") kommt der Deloitte-Bericht zu dem Schluss, dass eine Darstellung der S&T AG in der Vergangenheit unvollständig war, so S&T. Das Analysehaus AlsterResearch hat darauf ihr Kauf-Rating für S&T bestätigt. Das Kursziel wurde ebenfalls unverändert bei 31,00 Euro belassen. 

Die börsengelistete Wolftank-Gruppe kooperiert mit der deutschen SFC Energy AG. Die beiden Unternehmen wollen bei Anwendungen im Bereich von Notstromaggregaten für kritische Infrastrukturen – hierzu zählen Gasversorger, die Telekominfrastuktur sowie Wasserstofftankstellen – in Italien und Österreich zusammenarbeiten. Perspektivisch ergibt sich beim Austausch der bisherigen Netzersatzanlagen durch Wasserstoff und EFOY H2Cabinet ein Potenzial von 10 MW bei aktuellen Zielkunden. Im März 2022 werden beide Partner ein erstes Pilotprojekt in Italien installieren. „Wir müssen entschieden handeln und die geeigneten Energieträger über Anwendungs- und Branchengrenzen hinweg neu denken. Damit bringen wir unsere Kunden auf dem Weg in eine nicht nur klimaneutrale, sondern emissionsfreie Zukunft entschieden weiter", so Peter Werth, CEO der Wolftank-Gruppe.

Wie Addiko mitteilt, entschied das Verfassungsgericht der Republik Slowenien einstimmig, das „Gesetz zur Begrenzung und Verteilung des Währungsrisikos zwischen Gläubigern und Kreditnehmern von Schweizer Franken" (das CHF-Gesetz) nach der von Addiko und acht weiteren Banken eingereichten Beschwerde, vorerst vollständig auszusetzen. „Obwohl wir die einstimmige Entscheidung des Verfassungsgerichts, unserer einstweiligen Verfügung stattzugeben und das Gesetz bis zu seiner endgültigen Beurteilung vorerst auszusetzen, als Schritt in die richtige Richtung begrüßen, werden wir weiterhin alle rechtlichen Anstrengungen unternehmen und dieses verfassungswidrige CHF-Gesetz anfechten", kommentierte CEO Herbert Juranek.

Die Passagierzahlen am Flughafen Wien sind im Februar 2022 mit 1.086.887 Reisenden in der Gruppe (Flughafen Wien, Malta Airport und Flughafen Kosice) und mit 874.057 Reisenden am Standort Wien nahezu sechsmal so hoch wie im Februar des Vorjahres (2021). Im Vergleich zum Vorkrisenniveau beträgt das Passagieraufkommen in der Gruppe immerhin 48,3 Prozent und am Standort Wien 46,9 Prozent vom Februar 2019.

Die Analysten der Erste Group bestätigen das Akkumulieren-Rating für die S Immo, reduzieren aber das Kursziel von 26,0 auf 24,0 Euro. Keefe, Bruyette & Woods bestätigt RBI mit Underperform und kürzt das Kursziel von 25,1 auf 11,0 Euro. JPMorgan bestätigt die Bawag mit Overweight und nimmt das Kursziel von 72,0 auf 66,0 Euro zurück.

Dieser Artikel wurde zur Verfügung gestellt von boerse-social.com

Hinweis

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