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News zu Andritz, Research zu Bawag, Lenzing, Kapsch TrafficCom, Erste Group...

Andritz hat von der chinesischen Jiangxi Five Star Paper den Auftrag zur Lieferung der weltweit größten Faserlinien für chemi-thermomechanisch hergestellten Faserstoff erhalten. Die Inbetriebnahme ist für 2023 geplant. Der Faserstoff wird aus Eukalyptus-Hackschnitzeln hergestellt und für die Produktion von Faltschachtelkarton verwendet. Mit einer Kapazität von 1.500 Tagestonnen wird die neue Faserlinie die weltweit größte Anlage ihrer Art sein, wie Andritz mitteilt.

Die Varta AG hat 2021 Umsatz und Profitabilität weiter steigern können. Der Konzernumsatz verbesserte sich im Geschäftsjahr 2021 um 3,8 Prozent auf 902,9 Mio. Euro, das bereinigte EBITDA um rund 17 Prozent auf 282,9 Mio. Euro, das Konzernergebnis um 31,9 Prozent auf 126 Mio. Euro. Für 2021 soll eine Dividende in Höhe von 2,48 Euro (2020: 2,5 Euro) ausgeschüttet werden. CEO Herbert Schein: „Unsere großformatigen Lithium-Ionen-Hochleistungsrundzellen haben sehr großes Potenzial. Für einen Kunden liefern wir seit Ende 2021 bereits Zellen aus der Pilotproduktion. Unsere Batterien machen einen Unterschied. Deswegen gibt es eine sehr große Nachfrage.“ Weitere Verhandlungen mit neuen Kunden würden derzeit laufen, so das Unternehmen. Für das Jahr 2022 rechnet das Technologieunternehmen aus Ellwangen/Deutschland mit einem Umsatz zwischen 950 Mio. und einer Milliarde Euro und geht von einem bereinigten EBITDA zwischen 260 und 280 Mio. Euro aus. Belastend könnten noch die anhaltenden Folgen der Covid-19-Pandemie sowie Auswirkungen des Ukraine-Kriegs auf die globalen Produktions- und Lieferketten einiger Kunden sein, so das Unternehmen.

Aktienkäufe: Die Pfannberg Privatstiftung, die Mayr-Melnhof Aufsichtsrat-Mitglied Nikolaus Ankershofen zuzurechnen ist, hat noch mehr Aktien erworben. Es wurde jüngst der Kauf von 7000 Stück zu je im Schnitt 160,6 Euro veröffentlicht. Schon in den vergangenen Tagen wurden Käufe gemeldet.

Research: Für die Analysten der Baader Bank scheint das Ziel von FACC, bis 2024 oder 2025 wieder das Vorkrisen-Umsatzniveau zu erreichen und die EBIT-Marge auf 7-8 Prozent zu verbessern, realistisch. Basierend auf diesen Aussichten würde die Bewertung wieder vernünftig aussehen, so die Baader Bank-Experten. Sie stufen die FACC-Aktien mit "Reduce" und Kursziel 8,5 Euro ein. Die Analysten von Barclays bestätigen RHI Magnesita mit Overweight und reduzieren das Kursziel von 3840 auf 3100 Pence. Keefe, Bruyette & Woods bleibt bei Erste Group auf Marktperform und nimmt das Kursziel von 47,3 auf 39,9 Euro zurück. Keefe, Bruyette & Woods bleibt auch bei der Bawag auf Outperform und passt das Kursziel von 68,9 auf 67,8 Euro an. Wood & Co stuft OMV von Kaufen auf Halten zurück und das Kursziel von 58,3 auf 44,9 Euro. Kepler Cheuvreux bestätigt Lenzing mit Hold und reduziert das Kursziel von 114,0 auf 100,0 Euro. Die Erste Group stuft Kapsch TrafficCom von Akkumulieren auf Kaufen und das Kursziel von 17,5 auf 22,0 Euro.

Reingehört bei FACC: Im Interview mit dem Börsenradio sagte FACC CEO Robert Machtlinger, dass die direkten Auswirkungen des Russland/Ukraine-Konflikts auf die FACC gut kalkulierbar seien. Russland sei großer Anbieter des Rohstoffs Titan. "Wir haben aber nur eine geringe Titanabhängigkeit und es gibt auch Alternativen außerhalb Russlands", beruhigt der CEO. Aktuell habe man eine Titan-Bevorratung für die nächsten Monate. Anders würde es bei Gas aussehen. Im Falle der FACC würde zwar bereits ein Großteil der Energie aus Geothermie gewonnen, allerdings werde mit Erdgas zugeheizt. Hier gebe es aber eine Backuplösung mit Öl, erklärt Machtlinger. Auf die Frage, ob FACC vom potenziellen Aufrüsten der Staaten profitieren würde, meint er, dass man ausschließlich in der zivilen Luftfahrt tätig sei und der Militär-Bereich kein Geschäftsmodell für die FACC sei. Aber auch in der zivilen Luftfahrt sei die Investitionsbereitschaft deutlich spürbar. Die Auslieferungen in 2021 seien um 31,5 Prozent auf 951 Flugzeuge gestiegen. Die Bestellungen würden bei 986 Flugzeugen, vor allem im Kurz- bis Mittelstreckenfbereich, liegen. Immer wichtiger werden bei FACC auch die Segmente Space- und Urban Air Mobility. Ende der Dekade sollen die Umsätze im Space-Bereich laut Machtlinger "einen hohen zweistelligen bzw. einen niedrigen dreistelligen Millionenbereich erreichen". Im Urban Air-Bereich gibt es 2022 erste Auslieferungen an Kunden, hier wird mit einem niedrigen zweistelligen Mio.-Betrag gerechnet. In Summe geht FACC von einem Umsatzwachstum in 2022 von 10 Prozent aus, das EBIT sollte sich deutlich verbessern und in den zweistelligen Millionen-Bereich bewegen (Anm; 2021: 4,3 Mio. Euro), so Machtlinger.

Dieser Artikel wurde zur Verfügung gestellt von boerse-social.com

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