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Einschätzung zu Erste Group-Zahlen, News zu Rosenbauer, Verbund, OMV, Andritz...

Die Erste Group verzeichnete im 1. Halbjahr 2022 ein Betriebsergebnis von 1,86 Mrd. Euro, das ist ein Plus von 10,3 Prozent im Jahresvergleich. Der Halbjahres-Nettogewinn liegt bei 1,14 Mrd. Euro, verglichen mit 918 Mio. Euro in der Vorjahresperiode. Der Zinsüberschuss stieg um 15,9 Prozent auf 2,84 Mrd. Euro. Die Bank erklärt den Anstieg mit einem weiterhin soliden Wachstums des Kreditvolumens, insbesondere bei Hypothekarkrediten und im Unternehmenssegment sowie aufgrund weiterer Zinserhöhungen in Tschechien, Ungarn und Rumänien. Der Provisionsüberschuss stieg um 10,5 Prozent auf 1,2 Mrd. Euro im Jahresvergleich. Für das Gesamtjahr erwartet die Erste Group ein Nettokreditwachstum im hohen einstelligen Prozent-Bereich. Die Risikokosten 2022 sollten sich auf unter 20 Basispunkte der durchschnittlichen Bruttokundenkredite belaufen. Auf dieser Basis hat sich die Erste Group erneut das Ziel einer zweistelligen Eigenkapitalverzinsung (ROTE) gesetzt. Die CET1-Quote der Erste Group sollte über 14 Prozent verbleiben. Die Dividende für das Geschäftsjahr 2022 wird mit 1,90 Euro je Aktie geplant. Seitens der Raiffeisen-Analysten heißt es zu den Zahlen: Insgesamt halten wir die GuV-Qualität für das 2. Quartal für robust, da die Kernerträge etwas besser als erwartet ausfielen, die Risikokosten in hohem Tempo abgebaut wurden und sich die Betriebskosten geringfügig verbesserten."

Neuer CEO bei Rosenbauer: Dieter Siegel hat auf eigenen Wunsch sein Mandat als Vorstandsvorsitzender von Rosenbauer niedergelegt. Neuer CEO wird mit 1. August Sebastian Wolf, der seit 2008 für den Konzern tätig ist und weiterhin die Funktion des Finanzvorstandes wahrnehmen wird, wie es heißt.

Research: Die Analysten von Oddo BHF bestätigen die Empfehlung für Verbund mit Neutral und erhöhen das Kursziel von 80,0 auf 110,0 Euro. BNP Paribas bestätigt Andritz mit Outperform und passt das Kursziel von 69,0 auf 62,0 Euro an. JPMorgan bleibt bei Andritz auf Overweight und erhöht das Kursziel von 56,0 auf 58,0 Euro. Die Deutsche Bank bleibt bei OMV auf Halten und reduziert das Kursziel von 47,3 auf 46,1 Euro. JPMorgan hat das Kursziel für ams Osram von 10,33 auf 10,50 Franken angepasst und die Einstufung auf Neutral belassen. Die BOFA nimmt das Kursziel für ams Osram von 11,0 auf 9,1 Franken zurück und vergibt weiter ein Underperform-Rating.

Reingehört bei Palfinger: Palfinger-CFO Felix Strohbichler im Börsenradio-Interview zum Umsatzplus im Halbjahr: "Die Treiber sind die Bau-Industrie und vor allem das volle Auftragsbuch, das mittlerweile auf ein weiteres Rekordniveau gestiegen ist". Aufgrund der geopolitischen Situtation hätten sich die Märkte etwas abgekühlt und die Auftragseingänge sich im 2. Quartal rückläufig entwickelt, aber insgesamt habe man nach wie vor sehr sehr hohe Auftragsstände. Und auf dieser Basis sei man auch sehr zuversichtlich für das Gesamtjahr, sagt der Finanzvorstand. Und noch im Detail: "Ein gutes Auftragsbuch in unserer Industrie beträgt um die drei Monate. Wir haben ein Auftragsbuch, das bis ins 2. Quartal 2023 reicht. Das ist ein guter Polster um in den nächsten Wochen mit guter Visibilität, trotz höherer Volatilität, arbeiten zu können." Während der öffentliche Infrstruktur-Bau weiter notwendig und stark sei, würde sich beim privaten Wohnbau und beim Sozialbau aufgrund der Kostensituation ein Einbruch zeigen, führt Strohbichler aus. Zu den Kosten: Die Materialkosten haben sich durch den Ukraine-Krieg nochmals enorm gesteigert, was so nicht vorhersehbar war. Die hohen Kosten müssen an die Kunden weitergeggeben werden, allerdings erfolgt dies mit Verzögerung. "Diese Lücke aus Kostensteigerung und Preissteigerung drückt naturgemäß auf das Ergebnis. Das ist allerding ein temporärer Effekt, der sich in  wenigen Wochen ausgleichen sollte", so der CFO. Eingeführt wird daher ein Dynamic Pricing, "bei dem wir unvorhersehbare Kostensteigerungen schnell an den Markt weitergeben können. Das Pricing bezieht sich auf einen Index, der die Kosten in unserer Industrie widerspiegelt", so Strohbichler. 
Ein größeres Problem im 1. Halbjahr war auch der Mangel an LKW-Chassis, vor allem aufgrund der fehlenden Kabelbäume, die in der Ukraine hergestellt werden. Daher sind auch die Lagerbestände stark angestiegen. Ad Aktie und Dividende meint der CFO: "Durch die Auflösung der Kreuzbeteiligung mit Saniy haben wir jetzt die eigenen Aktien am Buch, die Transaktion ist nun umgesetzt. Die Aktien, die wir am Buch haben bekommen naturgemäß keine Dividenden. Wenn wir ein Drittel unseres Net Incomes gemäß Dividendepolitik ausschütten, dann bekommen die Aktionäre mehr Dividende pro Aktie".

Dieser Artikel wurde zur Verfügung gestellt von boerse-social.com.

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