Wiener Börse News

In den News: Zahlen von DO&CO, Wienerberger, Mayr-Melnhof, Post, Polytec, Semperit, News zu Andritz, BKS, Croma Pharma, Research zu voestalpine, KapschTrafficCom

Das Catering-Unternehmen DO & CO hat erneut Umsatz und Ergebnis deutlich gesteigert. Das Unternehmen profitierte in allen drei Divisionen (Airline, Events, Restaurant) von einer erhöhten Nachfrage und verzeichnete im 1. Geschäfts-Quartal einen Umsatz von 400,88 Mio. Euro, was einem Plus von 39,0 Prozent zur Vorjahresperiode entspricht. Das EBITDA beträgt im 1. Quartal 43,26 Mio. Euro (Vorjahresperiode: 29,16 Mio. Euro). Das konsolidierte Betriebsergebnis des DO & CO-Konzerns hat sich auf 28,70 Mio. Euro beinahe verdoppelt (Vorjahr: 14,83 Mio. Euro). Die EBIT-Marge beträgt 7,2 Prozent (VJ: 5,1 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahres-Quartal hat sich das Konzernergebnis auf 15,45 Mio. Euro mehr als vervierfacht (Vorjahr: 3,35 Mio. Euro). Im Ausblick gibt sich das Unternehmen zuversichtlich: Man sei nach der schwierigen Corona-Zeit in der erfreulichen Lage sich einer großen Nachfrage zu erfreuen und werde alles unternehmen, um sich am Weltmarkt als Premium-Markenprodukt weiter zu etablieren, so das Unternehmen, das neben den weltweit wichtigsten Sport-Events sowie Konzerte namhafter KünstlerInnen auch immer mehr neue Airline-Kunden kulinarisch betreut.

Beim Baustoff-Konzern Wienerberger war die erste Jahreshälfte 2023 aufgrund der anhaltend hohen Inflation und der steigenden Zinsen von einer geringeren Nachfrage in allen wesentlichen Endmärkten geprägt. Wienerberger konnte eigenen Angaben zufolge die Marktanteile halten sowie das Preisniveau verbessern und erzielte im 1. Halbjahr 2023 einen im Vergleich zur Vorjahresperiode 14 Prozent schwächeren Umsatz von 2.203 Mio. Euro (H1 2022: 2.573 Mio. Euro). Das EBITDA ging um 18 Prozent auf 454 Mio. Euro zurück (H1 2022: 545 Mio. Euro). Das Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) betrug im 1. Halbjahr 307,4 Mio. Euro, was einem Minus von 22 Prozent entspricht (H1 2022: 393,5 Mio. Euro). Das Nettoergebnis liegt 30 Prozent unter dem Vorjahres-Wert bei 223,1 Mio. Euro (H1 2022: 320,9 Mio. Euro). "Insgesamt entwickelten sich unsere Endmärkte wesentlich schlechter als ursprünglich angenommen", so CEO Heimo Scheuch im Halbjahres-Bericht. Für das Geschäftsjahr 2023 wird weiterhin von einem operativen EBITDA von 800 bis 820 Mio. Euo ausgegangen (2022: 1.026,2 Mio. Euro), wobei die Ergebnisbeiträge der jüngst erworbenen Terreal Gruppe hier nicht inkludiert sind. Scheuch: "Für das zweite Halbjahr 2023 gehen wir in Nordamerika von einer weiterhin stabilen Nachfrage auf niedrigerem Niveau aus, während wir in Westeuropa mit weiteren Rückgängen und in Osteuropa mit einer Stabilisierung rechnen".  Auf dieses insgesamt signifikant niedrigere Marktniveau im Jahr 2023 reagiert das Unternehmen mit striktem Kosten- und Working Capital- Management und setzt das Self Help-Programm fort, wie es heißt.

Die Umsatzerlöse der Österreichischen Post lagen im 1. Halbjahr 2023 bei 1.284,8 Mio Euro, was einem Plus von 6,0 Prozent zur Vorjahres-Periode entspricht. Die Division Paket & Logistik zeigte einen Umsatzzuwachs von 9,9 Prozent auf 628,4 Mio Euro. Das Geschäft in der Türkei blieb weiterhin von Inflation und Währungseffekten beeinträchtigt, laut Post ist es jedoch in allen Regionen gelungen, einen Anstieg im Umsatz zu erzielen. Die Division Brief & Werbepost verzeichnete einen leichten Umsatzrückgang von 0,2 Prozent auf 598,1 Mio. Euro, wobei ein Anstieg des klassischen Briefgeschäfts einem Rückgang in der Werbepost gegenüberstand, so das Unternehmen. Ein starkes Umsatzwachstum von 41,3 Prozent auf 76,5 Mio. Euro generierte die Division Filiale & Bank durch das verbesserte Zinsumfeld für Banken. Das EBITDA steigerte sich im Halbjahr um 5,3 Prozent auf 189,0 Mio Euro und das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) stieg um 4,6 Prozent auf 95,2 Mio. Euro. Das Periodenergebnis steigerte sich im 1. Halbjahr 2023 um 43,5 Prozent auf 78,6 Mio Euro, Für das Geschäftsjahr 2023 wird – nach einem Konzernumsatz von 2,5 Mrd Euro im Vorjahr – mit einem Wachstum im mittleren einstelligen Bereich gerechnet. Beim EBIT ist das angepeilte Ziel der Österreichischen Post für 2023 das Niveau des Vorjahres zu erreichen.

Bei Mayr-Melnhof war im Halbjahr die anhaltend schwache Nachfrage im Karton- und Papierbereich spürbar. Laut Unternehmen ist auch im 3. Quartal keine Erholung erkennbar. Die Umsatzerlöse des Konzerns liegen im 1. Halbjahr mit 2.181,4 Mio. Euro leicht unter dem Vorjahreswert von  2.218,5 Mio. Euro. Einem vor allem mengenbedingten Rückgang in der Division MM Board & Paper stand ein akquisitions- und preisbedingter Anstieg in der Division MM Packaging gegenüber, so das Unternehmen. Das betriebliche Ergebnis reduzierte sich von 285,0 Mio. Euro in der Vorjahresperiode auf nunmehr 104,0 Mio. Euro. Dieser Rückgang sei vor allem auf umfangreiche markt- und umbaubedingte Stillstände bei MM Board & Paper zurückzuführen. Die Operating Margin des Konzerns lag somit bei 4,8 Prozent (1. HJ 2022: 12,8 Prozent). Der Periodenüberschuss reduzierte sich von 205,8 Mio. Euro auf 63,3 Mio. Euro. CEO Peter Oswald: „Wie bereits Mitte Juni kommuniziert, ist der deutliche Ergebnisrückgang vor allem auf die schwache Absatzentwicklung in der Division MM Board & Paper zurückzuführen. Demgegenüber konnte die Division MM Packaging mit der erfolgreichen Integration der letztjährigen Akquisitionen im resilienten Bereich Pharmaverpackung und unter Berücksichtigung einmaliger Restrukturierungskosten eine insgesamt erfreuliche Performance verzeichnen.“
Die Analysten von AlsterResearch stufen Mayr-Melnhof nach Zahlen-Vorlage weiter mit Kaufen und Kursziel 170 Euro ein und sind nach wie vor der Meinung, dass die Kursschwäche eine gute Gelegenheit ist, sich in ein Unternehmen mit nachgewiesener langfristiger Wertschaffung einzukaufen, wie sie in einem Research-Update betonen.

Bei Polytec liegt der Umsatz im 1. Halbjahr 2023 aufgrund der Markterholung und mehreren Produktneuanläufen im Vergleich zur Vorjahresperiode um 19,2 Prozent höher bei 339,6 Mio. Euro. Das Ergebnis ist hingegen aufgrund von Lieferverzögerungen bei dringend benötigten neuen Fertigungsanlagen belastet, erklärt das Unternehmen. Punktuelle Anlagenengpässe und eine hohe Dichte an Neuprojektanläufen hätten zu Zusatzschichten und einer erhöhten Personalzahl geführt, heißt es. Dies werde auch im dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahres die Ertragslage des Konzern beeinträchtigen, kündigt das Unternehmen an. Mit einer Verbesserung wird ab dem 4. Quartal 2023 gerechnet. Das EBITDA beläuft sich im Halbjahr 2023 auf 17,0 Mio. Euro (H1 2022: 17,7 Mio. Euro), das EBIT auf 0,3 Mio. (H1 2022: 1,4 Mio. Euro). Die EBIT-Marge ging im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 0,5 Prozent auf 0,1 Prozent zurück. Das Ergebnis nach Steuern wird mit –3,7 Mio. Euro ausgewiesen (H1 2022: 0,1 Mio.). Für das Geschäftsjahr 2023 wird von einem Konzernumsatz in der Größenordnung von rund 650 Mio. Euro und einem positiven EBIT ausgegangen.

Die Semperit Gruppe hat im 1. Halbjahr 2023 mit ihren fortgeführten Geschäftsbereichen einen Umsatz von 374,2 Mio. Euro und ein EBITDA von 43,7 Mio. Euro erreicht. "Dies liegt wie erwartet unter den vergleichbaren Vorjahreswerten (-5,2 Prozent beim Umsatz und -18,9% beim EBITDA), stellt im herausfordernden Marktumfeld allerdings eine durchaus solide Performance dar", so das Unternehmen.

Der aktivistische Investor Petrus Advisers, der u.a. auch Anteile an EVN, CA Immo, Immofinanz, Wienerberger hält, hat nun ein weiteres Investment in Österreich getätigt, und zwar wurde ein Anteil in Höhe von 2,8 Prozent an der BKS Bank erworben. Verkäufer des Anteils ist die Wüstenrot Wohnungswirtschaft reg. Gen.m.b.H.

Auftrag: Das brasilianische Unternehmen Engie Brasil Energia hat Andritz mit der Modernisierung des brasilianischen Wasserkraftwerks Jaguara beauftragt. Das 424-MW-Wasserkraftwerk befindet sich in Rifaina im Bundesstaat Sao Paulo, ist ein wichtiger Teil des Wasserkraftwerkparks von Engie und seit 1971 ununterbrochen in Betrieb. Das Projekt wird voraussichtlich bis Ende 2028 abgeschlossen sein.

Das SPAC European Healthcare Acquisition & Growth Company B.V. (EHC) und Croma-Pharma haben die Gespräche über einen Zusammenschluss beendet, der entsprechende Börsengang von Croma über das SPAC wurde abgesagt. Als Grund werden unterschiedliche Ansichten über den derzeit realisierbaren Wert von Croma genannt, Croma bleibt damit vorerst ein Privatunternehmen im Besitz der österreichischen Eigentümerfamilie Prinz. In den nächsten Monaten sollen alternative Wege evaluiert werden, um das geplante Wachstum fortzusetzen, wie es heißt.

Research: Die Erste Group erhöht die Einstufung für Kapsch TrafficCom von Halten auf Kaufen und das Kursziel von 12,5 auf 17,0 Euro. Die Analysten der Deutsche Bank bestätigen die Kauf-Empfehlung für voestalpine und passen das Kursziel leicht von 41,0 auf 40,0 Euro an.

Dieser Artikel wurde zur Verfügung gestellt von boerse-social.com.

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