Wiener Börse News

Addiko-Zahlen, Andritz-Research, Frequentis-Jubiläum

Die Addiko Bank hat 2021 einen Nettogewinn von 13,6 Mio. Euro (2020: 1,4 Mio. Euro) erzielt. „Unser Geschäft mit Konsumenten und SMEs entwickelte sich gut und konnte von unserem Transformationsprogramm und einer Steigerung bei der Neukreditvergabe an Konsumenten sowie Kleinst- und Kleinunternehmen profitieren", so Herbert Juranek, CEO der Gruppe. Die Risikokosten stellten sich mit -13,2 Mio. Euro oder -0,4 Prozent (2020: -48,4 Mio.) niedriger als erwartet dar.  Wie bereits veröffentlicht, trat das „Gesetz zur Begrenzung und Verteilung des Währungsrisikos zwischen Gläubigern und Kreditnehmern von Schweizer Franken", in Slowenien in Kraft, das Worst-Case-Szenario für Addiko liegt bei 100 bis 110 Mio. Euro. Infolgedessen wird für 2021 keine Dividende ausgeschüttet. Eine Dividende für 2022 wird von der weiteren Entwicklung abhängig sein, so das Unternehmen. Das Nettozinsergebnis verringerte sich leicht von 174,7 Mio. Euro im Jahr 2020 auf 169,5 Mio. Euro im Jahr 2021. Das Provisionsergebnis erhöhte sich auf 66,8 Mio. Euro (2020: 59,8 Mio.). Im Zusammenhang mit dem Russland-Ukraine-Krieg liegt das direkte Exposure der Addiko Gruppe gegenüber der Ukraine, Russland und Weißrussland den Angaben zufolge bei unter 10.000 Euro. Alle Limits für betroffene Banken in CSEE wurden rechtzeitig gekürzt. Das indirekte Exposure beläuft sich auf bis zu 13 Mio. Euro, so die Bank.

Research: Morgan Stanley bestätigt Andritz mit Overweight und passt das Kursziel von 60,0 auf 54,0 Euro an. Erste Group bestätigt Andritz mit Kaufen und erhöht das Kursziel von 60,0 auf 61,0 Euro. Die Analysten der Baader Bank bleiben bei ihrer Kaufempfehlung für Andritz und auch beim Kursziel von 61,0 Euro. Sie halten die Andritz-Aktie weiter für massiv unterbewertet.

Jubiläum bei Frequentis: In diesem Jahr feiert Frequentis das 75. Jahr seines Bestehens. „Im Namen des Frequentis-Vorstands möchte ich ein Dankeschön aussprechen: an unsere Kunden und Geschäftspartner, die uns in unserer erfolgreichen Entwicklung begleitet haben, und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Frequentis-Gruppe, die diese mitgestaltet haben,“ sagt Frequentis-Vorstandsvorsitzender Norbert Haslacher. Mit dem erfolgreichen Börsengang im Mai 2019 sei ein wichtiger Schritt zur Absicherung des langfristigen Bestands von Frequentis als börsennotiertes Familienunternehmen gesetzt worden. Der Aufstieg zur Marktführerschaft begann in den frühen 1980er Jahren, nach der Übernahme durch den heutigen Aufsichtsrats-Vorsitzenden und Mehrheitseigentümer Hannes Bardach. Damals beschäftigte Frequentis 36 Mitarbeiter und erreichte einen Umsatz von 4 Mio. Euro, heute sind es rund 2.100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, der Umsatz für 2021 lag gemäß den vorläufigen Zahlen bei mehr als 330 Mio. Euro. Erfolgsfaktoren „der ersten Stunde“ waren die Spezialisierung auf die Flugsicherung sowie der gut geplante Sprung über die Grenzen Österreichs.

Reingehört bei VIG: VIG-Risikovorstand Liane Hirner meint im Börsenradio-Interview zum Konflikt zwischen Russland und Ukraine und dem Exposure der VIG. "Wir beobachten die Situation sehr eng. Im Kriegsgebiet haben wir drei Gesellschaften, das Prämienvolumen liegt bei 100 Mio. Euro, verglichen mit mehr als 11 Mrd. Euro in der Gruppe. Der Ergebnisbeitrag der ukrainischen Gesellschaften liegt bei 10 Mio. Euro, im Vergleich zu 511 Mio. Euro auf Gruppenebene. Zudem sind 60 Mio. Euro in der Region veranlagt, im Vergleich zu 37 Mrd. im Konzern. Das Exposure ist also verkraftbar", so die Risikovorständin. Groß sei die Sorge um die MitarbeiterInnen. "Wir haben einen Fonds mit 5 Mio. Euro für betroffene MitarbeiterInnen dotiert. Es gibt sehr viel Solidarität von den Mitarbeitern aus den Nachbarländern, die die Flüchtenden von den Grenzen abholen, zudem werden Wohnungen zur Verfügung gestellt", beschreibt Hirner. Die Hilfeleistung würde jetzt im Vordergrund stehen. Grundsätzlich gehören Banken und Versicherungen zur kritischen Infrastruktur, zwar seien die Filialen geschlossen, dennoch seien die Mitarbeiter ativ und kümmern sich u.a um Datensicherheit etc. "Ich bin beeindruckt, welchen Einsatz die Mitarbeiter zeigen", so Hirner. Zum Ausblick: Die Gruppe habe schon in der Corona-Pandemie eine Resilienz bewiesen. "Positiv ist, dass wir schon zwei Jahre mit einer herausfordernden Situation gut umgegangen sind, das belegen unsere Zahlen. Ich bin optimistisch, dass wir die aktuelle Herausforderung die nächsten Wochen gut managen können und hoffe, dass die Kriegssituation bald beendet werden kann und Vernunft eintritt." Insgesamt können die Auswirkungen derzeit schwer eingeschätzt werden, so Hirner. Es sei abzuwarten, welche Zweitrundeneffekte es geben wird. "Das hängt stark davon ab, wie lange der Konflikt dauern wird." Ein großes Risiko sieht Hirner in der Volatiltät an den Kapitalmärkten.

Reingehört bei Zumtobel: Im Interview mit dem Börsenradio erklärte Zumtobel-CFO Thomas Erath, dass der jüngst veröffentlichte Umsatzanstieg mitunter auch aus einem gewissen Rückstaueffekt wegen der Covid-Auswirkungen im Vorjahr resultiere, zudem auch aus Preiserhöhungen, da man mit enormen Preissteigerungen bei Rohstoffen konfrontiert sei, aber auch die Logistikkosten seien explodiert. "Vor einigen Jahren hat man 2000 Euro pro Standardcontainer aus Asien bezahlt, heute sind es 15.000 bis 16.000 Euro pro Container", führt Erath vor Augen. Grundsätzlich sei die Nachfrage bei den Leuchten solide. "Das Leuchtengeschäft hat eine gute Konjunktur", so der CFO. Im Komponentengeschäft sei man vom Halbleiter-Engpass betroffen. "Das 4. Quartal wird schwierig, weil wir mit Halbleitern nicht so versorgt werden, wie wir es uns wünschen. Wir werden dennoch alles daran setzen, die Situation meistern zu könnnen. Die Anstrengungen sind groß", so Erath im börsenradio-Interview. Hinsichtlich Russland/Ukraine-Konflikt sei man zwar kaum direkt betroffen, "aber es wird Auswirkungen u.a. auf Preise geben. Beispieslweise müssen Flugzeuge aktuell wegen dem Konflikt ausweichen und können somit weniger aufladen. Zumdem hoffen wir, dass die Halbleiterindustrie gut mit Gas versorgt ist, sonst könnte es auch hier negative Effekte geben", gibt Erath zu Bedenken.

Dieser Artikel wurde zur Verfügung gestellt von boerse-social.com

Hinweis

Die Wiener Börse AG verweist ausdrücklich darauf, dass die angeführten Informationen, Berechnungen und Charts auf Werten aus der Vergangenheit beruhen, aus denen keine Schlüsse auf die zukünftige Entwicklung oder Wertbeständigkeit gezogen werden können. Im Wertpapiergeschäft sind Kursschwankungen und Kapitalverluste möglich. Der Beitrag gibt die persönliche Meinung des Autors wieder und stellt keine Finanzanalyse oder Anlageempfehlung der Wiener Börse AG dar.

Preisinformation

Addiko Bank AG
Andritz AG
FREQUENTIS AG
VIENNA INSURANCE GROUP AG
Zumtobel Group AG