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Fahrradboten ritten zum Warnstreik für höheren Lohn aus

15.05.2024, 15:07:00

Keine Bewegung in den Kollektivvertragsverhandlungen - Weitere Streiks nicht ausgeschlossen, sollte es keinen neuen Verhandlungstermin geben

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AKTUALISIERUNGS-HINWEIS
Neu: Durchgehend neu
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Fahrradbotinnen und -boten ritten am Mittwoch in
Wien, Linz, Innsbruck, Klagenfurt und Graz zum Warnstreik aus um
mehr Lohn zu fordern. Die KV-Verhandlungen stocken, nach
mittlerweile sechs Runden gibt es keine Einigung. Die Gewerkschaft
vida fordert für die rund 2.000 Betroffenen ein Lohnplus von 8,7
Prozent, die Arbeitgeber bieten dagegen nur 5,8 Prozent. Einen neuen
Gesprächstermin gibt es derzeit noch nicht, weitere Warnstreiks sind
nicht ausgeschlossen.
"Wir haben die Arbeitgeber aufgefordert, sich wieder mit uns
zusammenzusetzen" sagte Yvonne Rychly, stellvertretende Vorsitzende
der vida des Landes Wien, am Mittwoch zur APA. Sollten sich die
Arbeitgeber nicht melden, seien weitere Streiks nicht
ausgeschlossen. Die Lohnerhöhung sei dringend nötig um die Inflation
abzugelten. Die Fahrer verdienten im Schnitt netto rund 1.430 Euro
und lägen damit nur knapp über der Armutsgrenze, so Rychly.
Bei der heutigen Demonstration seien in Wien rund 100 Personen
dabei gewesen, die Aktion wurde aber auch in anderen Städten
Österreichs abgehalten. Die meisten Protestierenden seien
Lieferando-Mitarbeiter gewesen, da diese auch nach dem KV angestellt
seien. Die Foodora-Mitarbeiter sind dagegen zum überwiegenden Teil
freie Dienstnehmer.
Neben der Lohnerhöhung ist es auch ein längerfristiges Ziel der
vida, mehr Beschäftigte in der Branche in den KV zu bringen. Die
freien Dienstnehmer seien Scheinselbstständige in prekären
Arbeitsverhältnissen ohne geregelte Arbeitszeiten, so Rychly.
Zu dem KvVder Fahrradboten und Essenszusteller meldete sich in
der Früh auch das gewerkschaftsnahen Momentum Institut zu Wort. Laut
Berechnungen des Instituts haben die Boten in den vergangenen Jahren
inflationsbereinigt an Lohn eingebüßt. "Während die Löhne im Mai
2024 im Vergleich zu Anfang 2020 um 15,5 Prozent gewachsen sind,
stiegen die Preise im Schnitt um mehr als ein Viertel", rechnen die
Ökonomen vor.
bel/stf
 ISIN   
 WEB   http://www.vida.at


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Quelle: APA, Meldungen der letzten 4 Wochen