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AT&S sagt geplante Kapitalerhöhung ab, kein ÖBAG-Einstieg

10.05.2024, 16:22:00

Prognose für 2026/27 nach unten geschraubt - Leiterplattenhersteller will auf Dividende für das Geschäftsjahr 2023/2024 verzichten

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AKTUALISIERUNGS-HINWEIS
Neu: ÖBAG kommentiert nicht (3. Absatz), Bewegung an der Börse (6. Absatz)
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Der steirische Leiterplattenhersteller AT&S
wird seine geplante Kapitalerhöhung aufgrund eines "nach wie vor
volatilen Marktumfelds" nicht vornehmen. Gespräche mit möglichen
Investoren seien beendet worden, teilte das Unternehmen am Freitag
in einer Aussendung mit. Die Staatsholding ÖBAG wird damit nicht
einsteigen. Außerdem schraubt AT&S die Prognose für das
Geschäftsjahr 2026/2027 nach unten. Erwartet wird nun ein
Jahresumsatz von 3,1 Mrd. Euro, nach bisher 3,5 Mrd. Euro.
Ebenso rechnet das Management für 2026/2027 mit einer
Eigenkapitalquote von rund 20 Prozent, nach zuvor mehr als 30
Prozent. Auf eine Dividende für das Geschäftsjahr 2023/24 will der
Vorstand verzichten, wie es in der Mitteilung weiter hieß. Im Jahr
davor waren 0,40 Euro je Aktie ausgeschüttet worden.
Im vergangenen November hatte das Unternehmen verkündet, "zur
Unterstützung der weiteren Unternehmensentwicklung" eine große
Kapitalerhöhung sowie weitere Kapitalmaßnahmen vorzubereiten. Die
Rede war von einem möglichen Einstieg der ÖBAG. Zuletzt war es darum
stillgeworden, mit den abgebrochenen Gesprächen ist diese Option nun
vom Tisch. Die ÖBAG wollte dazu auf APA-Anfrage keinen Kommentar
abgeben.
Statt der Kapitalerhöhung beabsichtige AT&S nun den Verkauf des
Werks in Ansan, Korea, das vorwiegend den Medizinmarkt bediene. Im
Geschäftsjahr 2023/24 betrug der Umsatz des Werkes 76 Mio. Euro, das
EBITDA belaufe sich auf 38 Mio. Euro. "Auf Basis vorliegender,
unverbindlicher Angebote und des bestehenden hohen Interesses an der
Transaktion wird AT&S nun verbindliche Angebote einholen", hieß es
in der Aussendung.
Der Leiterplattenhersteller war zuletzt mit wirtschaftlichen
Schwierigkeiten und damit einhergehend geringeren Umsätzen sowie
Gewinneinbrüchen konfrontiert. Die Umsatzprognose für das
Geschäftsjahr 2023/24 wurde im Zuge dessen bereits nach unten
korrigiert. Die Jahresergebnisse werden am 14. Mai 2024 und der
Geschäftsbericht am 6. Juni 2024 veröffentlicht.
Der AT&S-Aktienkurs legte nach der Bekanntgabe des Unternehmens
eine Achterbahnfahrt hin. Zunächst zogen die Aktien stark an und
erreichten in der Spitze einen Zuwachs von über sechs Prozent auf 23
Euro, bevor sie rasch wieder absackten und über zwei Prozent in die
Verlustzone rutschten. Zuletzt notierten die Anteilsscheine an der
Wiener Börse am Freitagnachmittag mit minus 1,2 Prozent bei 21,36
Euro.
tpo/cri
 ISIN  AT0000969985
 WEB   http://www.ats.net


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AT&S Austria Tech.&Systemtech.

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Quelle: APA, Meldungen der letzten 4 Wochen