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Wiener Börse (Nachmittag) - ATX legt 0,7 % zu, Zinsfantasien stützen

12.04.2024, 15:00:00

Aussicht auf mögliche EZB-Zinssenkung im Juni sorgt für gute Börsenstimmung - Ölwerte gesucht - Impulse von US-Daten zur Verbraucherstimmung erwartet

Die Wiener Börse hat am Freitagvormittag zugelegt. Der ATX stieg bis gegen 14.40 Uhr um 0,72 Prozent auf 3.570,20 Punkte. Der breiter gefasste ATX Prime gewann 0,86 Prozent auf 1.792,30 Zähler. Auch an anderen Börsen in Europa ging es nach oben. Für gute Börsenstimmung sorgte zum Wochenschluss die Aussicht auf anstehende Zinssenkungen der EZB.

Wie am Donnerstag nach der Zinssitzung der Zentralbank klar wurde, scheint eine Leitzinssenkung im Juni mehr oder weniger ausgemacht zu sein. EZB-Präsidentin Christine Lagarde "hat gestern sehr deutlich mit dem Zaunpfahl gewunken", erklärte der Devisenexperte Ulrich Leuchtmann von der Commerzbank. Eine Zinssenkung auf der nächsten Sitzung am 6. Juni sei damit sehr wahrscheinlich.

Größere Nachfrage gab es zum Wochenschluss in den Ölwerten. Die Aktien des Ölfeldausrüsters Schoeller-Bleckmann legten 3,1 Prozent zu und lagen damit ganz oben im prime market. Titel des Öl- und Gaskonzerns OMV stiegen um 1,4 Prozent. Auch an anderen Börsen fanden sich Ölwerte am Freitag unter den größeren Gewinnern. Aktien der Ölbranche profitieren derzeit von den aktuellen geopolitischen Spannungen, aber auch davon, dass große Förderländer wie Saudi-Arabien und Russland ihre Produktion knapp halten, hieß es.

Bei höheren Umsätzen gesucht waren auch die Aktien des Anlagenbauers Andritz, des Faserherstellers Lenzing und des Stahlkonzerns voestalpine und legten jeweils rund um 2 Prozent zu.

Aktien der EuroTeleSites legten nach einer Kaufempfehlung 2,2 Prozent auf 3,475 Euro zu. Die Analysten der Erste Group haben ihre Coverage der Aktie des von der Telekom Austria abgespaltenen Funkturmbetreibers mit der Kaufempfehlung "buy" und einem Kursziel von 5,38 Euro gestartet.

Auch Strabag-Aktien zeigten sich nach einer Erste-Empfehlung fest und gewannen 1,3 Prozent auf 38,70 Euro. Die Erste-Analysten haben ihr Kursziel für die Aktie des Baukonzerns zwar auf 51 Euro gesenkt, indizieren damit aber immer noch ein starkes Anstiegspotenzial. Entsprechend haben sie auch ihre Empfehlung "buy" bestätigt.

Die größten Verlierer im prime market waren Warimpex und Frequentis mit Verlusten von über 3 Prozent. Titel des Flughafen Wien fielen bei höheren Umsätzen um 2,0 Prozent.

Die am Nachmittag gemeldeten Daten zu den US-Importpreisen zeigten einen etwas größeren Anstieg als erwartet, wirkten sich aber nicht merklich an den Börsen aus. Impulse könnten im weiteren Tagesverlauf jetzt die noch anstehenden Zahlen der Uni Michigan zum Konsumklima liefern.

Die Analysten der UniCredit erwarten angesichts der höheren Benzinpreise eine leicht Eintrübung des Index der Verbraucherstimmung auf 78,0 Punkte. Die Helaba-Analysten sehen neben den Benzinpreis auch die hohe Inflation als Belastungsfaktor.

Besonders Augenmerk gilt bei der Datenveröffentlichung den dazugehörigen Angaben zu den Inflationserwartungen der Verbraucher. Diese spielen für die Geldpolitik der US-Notenbank Fed eine wichtige Rolle. Angesichts der anhaltend hohen US-Inflation haben sich die Hoffnungen auf eine Zinssenkung der Fed zuletzt wieder geschmälert, so die Helaba-Analysten.

mik/kat

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