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RBI plant über Russland-Tochter Kauf an Strabag-Anteil

19.12.2023, 21:37:00

28.500.000 Strabag-Aktien sollen für 1,5 Mrd. Euro gekauft werden - Aktien sollen anschließend als Sachdividende an die RBI gehen

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AKTUALISIERUNGS-HINWEIS
Neu: Stellungnahme der Strabag
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Über ihre Russland-Tochter will die Raiffeisen Bank
International (RBI) jenen 27,8-prozentigen Anteil an dem Baukonzern
Strabag erwerben, den der russische Strabag-Großaktionär Oleg
Deripaska zum Verkauf gestellt hat. 1,5 Mrd. Euro sollen für
insgesamt 28.500.000 Strabag-Aktien fließen, teilte die RBI am
Dienstagabend mit. Mit dem Deal will die RBI ihr Engagement in
Russland weiter reduzieren.
Die Durchführung des Erwerbs sei jedoch noch von mehreren
Prüfungen sowie von Genehmigungen durch die Behörden abhängig.
Der Kauf des Aktienpakets würde über mehrere Ecken erfolgen. Wie
bereits berichtet soll die MKAO "Rasperia Trading Limited", über die
Oleg Deripaska seinen Anteil an der Strabag hält, an die russische
Aktiengesellschaft Iliadis JSC übertragen werden. Sollte dieser
Verkauf erfolgreich sein und die Iliadis einer Due-Diligence-Prüfung
der Raiffeisen standhalten, würde die Raiffeisen Russland die
Strabag-Aktien dann von der Iliadis erwerben, sagte ein
Raiffeisen-Sprecher zur APA.
In weiterer Folge wäre geplant, dass die Raiffeisen Russland die
Aktien in Form einer Sachdividende an die RBI überträgt. Die RBI
würde die Strabag-Anteile dann in Form einer langfristigen
Kapitalbeteiligung an der Strabag behalten. Aber auch diese
Transaktion benötigt zuvor eine Genehmigung der russischen Behörden.
Sollten alle Prüfungen und Genehmigungen erfolgreich sein, könnte
der Deal im ersten Quartal 2024 abgeschlossen sein, schreibt die
Bank.
Mit der Transaktion will die RBI ihr Engagement in Russland
weiter reduzieren. Die harte Kernkapitalquote der Bank würde nach
dem Deal inklusive Russland von 16,5 auf 16,4 Prozent sinken. Rechne
man das Russland-Geschäft heraus, würde die Kernkapitalquote dagegen
(14,4 Prozent) um 120 Basispunkte (auf 15,6 Prozent) ansteigen. Zu
einem generellen Ausstieg aus Russland schrieb die Bank, sie werde
weiterhin an einer Abspaltung oder einem Verkauf der Raiffeisen
Russland arbeiten.
Die Strabag äußerte sich am Dienstagabend positiv zu den Plänen
der Raiffeisen. Es wäre "im Interesse der Gesellschaft", wenn
Deripaska bzw. die von ihm gesteuerte MKAO Rasperia Trading Limited
aus der Strabag als Eigentümer ausscheiden würde, da die Beteiligung
"mit Nachteilen für die Gesellschaft verbunden sei". Es brauche
jedoch eine genaue sanktionsrechtliche Prüfung des Deals.
Seit dem Einmarsch Russlands in der Ukraine versucht die Strabag
sich immer mehr von Deripaska zu distanzieren. Im Sommer hatten die
Aktionäre bei der Hauptversammlung einstimmig dafür gestimmt, den
Anteil Deripaskas unter die Sperrminorität von 25 Prozent zurück zu
drücken. Deripaska steht auf der EU-Sanktionsliste und bekommt daher
keine Dividende der Strabag ausgezahlt und kann keine Stimmrechte
seiner Anteile ausüben.
bel/spu
 ISIN  AT0000606306  AT000000STR1
 WEB   http://www.rbinternational.com/
       http://www.strabag.com


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