Neues AT&S-Werk in Leoben in finaler Phase
Erste Büros werden im November bezogen - Maschinen großteils eingebracht - Testproduktion ab Frühjahr 2024 geplant
Knapp 500 Mio. Euro kostet der Neubau in Leoben-Hinterberg. Baubeginn war im Februar 2022, Mitte Oktober 2023 sind am Werk selbst nur noch Schlussarbeiten nötig. Bei einem Lokalaugenschein der APA waren bereits die Bodengestaltung an der Werkseinfahrt in Arbeit und erste Schulungen für die neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an den aufgestellten Maschinen waren im Gange.
Werksleiter Nikolaus Bauer ist seit rund eineinhalb Jahren für die Koordination der Baustelle verantwortlich und unterstreicht den Fortschritt: "Wir sind im Schlusssprint der Baustelle." Wenn die letzten wichtigen Maschinen eingebaut sind, werde zuerst die Prozesskette aller Maschinen durchgetestet. Ende des ersten Quartals 2024 sollen die ersten Testproduktionen anlaufen. "Die gehen dann zum Kunden, die wiederum testen, ob die Lieferung in Ordnung ist", so Bauer. Fällt die Rückmeldung positiv aus, erhalte AT&S die Zertifizierung und die "Massenproduktion" könne starten.
Vorerst werden aber immer noch täglich 700 bis 800 Zutritte zur Baustelle verzeichnet, wobei da nun immer mehr auf Sauberkeit geachtet wird, denn im Betrieb werden am Ende gleich zwei Stockwerke komplett als Reinraumbereiche geführt. Das sei einmalig in Europa. Gefordert seien dann Schutzkleidung, Gummihandschuhe, Haarnetze und dergleichen. Besonders in den sogenannten 100er-Räumen ist Reinlichkeit oberstes Gebot: In diesen Räumen werden dann sogar Make-up, Schmuck und Parfüm tabu sein. Reinräume der Reinraumklasse 100 dürfen maximal 100 Partikel von mindestens 0,5 Mikrometer (My) Durchmesser pro Kubikfuß, also maximal 3.531 je Kubikmeter, enthalten. Das entspricht 3,5 Partikel pro Liter.
Diese Reinräume bei AT&S werden damit zu den saubersten Räumen Österreichs gehören. Dafür sorgen etwa ein doppelter Boden, über den die über Filter an der Decke eingeblasene Luft wieder abgesaugt wird. Zusätzlich sind Gummihandschuhe und Gesichtsmaske für die Mitarbeitenden in diesen Räumen Pflicht. Nötig sei das alles, weil schon kleinste Partikel auf den produzierten IC-Substraten, die als Verbindungsplattformen zwischen Halbleiterchips dienen, die Funktion stören.
Rund 240 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von künftig bis zu 700 im neuen Werk seien bereits gefunden worden. Viele davon im Ausland und zwar in 20 unterschiedlichen Ländern. Bis Mitte 2024 will man rund 550 Stellen in "Volt" besetzt haben. Das Werk hat eine Bruttogeschoßfläche von 39.000 Qaudratmetern. Rund zehn Kilometer Metallrohre und 22 Kilometer Kunststoffrohre wurden verlegt. Rund 32.000 Kubikmeter Beton mit einem Gewicht von etwa 80.000 Tonnen sowie rund 4.700 Tonnen Stahl wurden für das Werk verbaut.
kor/zeh/tpo
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Quelle: APA, Meldungen der letzten 4 Wochen