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Oberbank hat den Gewinn im 1. Halbjahr 2023 mehr als verdoppelt

24.08.2023, 13:33:00

Beteiligungsergebnis mehr als vervierfacht - Zinsergebnis verbesserte sich um 48,5 Prozent - Derzeit werden rund zwei Drittel der Immobilienkredite fix vergeben

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Die börsennotierte Oberbank aus Oberösterreich
hat im 1. Halbjahr 2023 von höheren Zinsen profitiert und den Gewinn
mehr als verdoppelt. "Das erste Halbjahr ist sehr gut gelaufen", so
Oberbank-Generaldirektor Franz Gasselsberger in der heutigen
Pressekonferenz. Vor Steuern verdiente die Bank gut 279 Mio. Euro,
nach 109 Mio. in der 1. Jahreshälfte 2022. Ein Anstieg des
Zinsergebnisses und eine mehr als Vervierfachung des
Beteiligungsergebnisses führten zum guten Resultat.
Das Zinsergebnis verbesserte sich um 48,5 Prozent auf 281 Mio.
Euro, teilte die Bank am Donnerstag mit. "Diese Entwicklung war
nicht nur den höheren Zinsen, sondern auch dem anhaltenden Anstieg
der Kreditnachfrage sowie den höheren Zinseinnahmen aus der
Eigenveranlagung geschuldet", so das Finanzinstitut. Das
Kreditvolumen wurde im Periodenvergleich um 5,2 Prozent auf 20 Mrd.
Euro erhöht. Den Großteil machten hier Firmenkredite (16 Mrd. Euro)
aus, deren Volumen um 7,7 Prozent gesteigert wurde. "Wir als
Oberbank sehen keine Zinserhöhung mehr bei der Europäischen
Zentralbank", ergänzte Gasselsberger.
Die Oberbank habe Rekordabschlüsse im Bereich der privaten
Pensionsvorsorge erzielt. Im Bereich der Wohnbaufinanzierung sehe
man keine Ausfälle. Der Oberbank-Generaldirektor erklärte, dass im
Moment die Tendenz sehr stark Richtung Fixzinskredit sei. Die
Oberbank habe die Situation, dass sie derzeit eher zwei Drittel der
Kredite fix vergebe und ein Drittel variabel - im Privatbereich
genauso wie im KMU-Sektor. Der Altbestand des vergangenen Jahres sei
50/50.
Gestiegen sind zudem auch die Kosten: die Risikovorsorge im
Kreditgeschäft betrug mit 8,4 Mio. Euro mehr als doppelt so viel wie
vor einem Jahr. Der Verwaltungsaufwand stieg um 10,5 Prozent auf gut
185 Mio. Euro. "Ursache waren die kollektivvertragliche Erhöhung der
Personalkosten und die inflationsbedingte Steigerung der
Sachkosten", gab die Oberbank als Erklärung an.
Das Eigenkapital beträgt 3,7 Mrd. Euro. Die Kernkapitalquote
liegt bei 17,21 Prozent, die Gesamtkapitalquote bei 19,02 Prozent.
Zum Ausblick erklärte Gasselsberger, dass der
Wirtschaftsabschwung längst eingesetzt habe, in Österreich wie in
Deutschland. Zur Erklärung: Der Finanzdienstleister S&P hatte erst
gestern auf eine Talfahrt der deutschen Wirtschaft in Richtung
Rezession hingewiesen. Der Weg abwärts habe sich zuletzt
beschleunigt. Für Österreich gab sich Gasselsberger zuversichtlich,
dass eine Rezession vermieden werden kann.
Auch der jahrelange Rechtsstreit zwischen der 3-Banken-Gruppe
wurde in der Pressekonferenz thematisiert. Zuletzt wurde eine
Revision der Bank Austria vom Höchstgericht zurückgewiesen. "Mit
diesem Urteil ist Recht gesprochen worden und das wird wohl auch in
anderen Verfahren hineinwirken, die zum Teil ruhend gestellt sind",
betonte der Oberbank-Generaldirektor.
Betreffend des gestrig-präsentierten Zinsen-Pakets vom Obmann der
Bankensparte in der Wirtschaftskammer (WKÖ) Willibald Cernko und
Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) äußerte Gasselsberger auf
Nachfrage seine Zustimmung. Jedoch bewerte er die Einmischung der
Politik in das Bankenwesen als nicht positiv. Er glaube es sei
einfach ein Reflex hier, das Thema Schulden zu sozialisieren.
Bei der Reaktivierung der Bundesschatzanleihen erwartet
Gasselsberger mehr Wettbewerb. "Jeder zusätzliche Anbieter bringt
Wettbewerb." Der angekündigte Hilfstopf sei für Familienhärtefälle
angedacht, sagte Gasselsberger.
spo/prdj/stf
 ISIN  AT0000625108
 WEB   http://www.oberbank.at


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Quelle: APA, Meldungen der letzten 4 Wochen