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Nach Rekordjahr - AMAG-Gewinn im Halbjahr um ein Drittel eingebrochen

27.07.2023, 13:05:00

"Zunehmend eintrübendes Marktumfeld" belastete Aluminiumkonzern - Ebitda aber laut Unternehmensangaben noch immer "das zweithöchste Halbjahresergebnis" der Firmengeschichte

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AKTUALISIERUNGS-HINWEIS
Neu: Ergänzt nach PK
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Nach einem Rekordjahr 2022 sind die Erlöse
und der Gewinn des oberösterreichische Aluminiumkonzerns AMAG
Austria Metall im ersten Halbjahr 2023 deutlich niedriger
ausgefallen. Der Umsatz sank um 11,9 Prozent auf 796,4 Mio. Euro und
der Gewinn nach Ertragssteuern brach um 34,9 Prozent auf 51 Mio.
Euro ein. Mit einem operativen Ergebnis vor Zinsen, Steuern und
Abschreibungen (Ebitda) sei aber noch immer das zweithöchste
Halbjahresergebnis erzielt worden, hieß es von der AMAG.
Das Unternehmen spürte nach eigenen Angaben "ein zunehmend
eintrübendes Marktumfeld", vor allem im zweiten Quartal. Ein
niedrigerer Aluminiumpreis, geringere Absatzmengen und ein
gestiegenes Tonerdepreisniveau in Relation zum Aluminiumpreis hätten
den Gewinn gedrückt. "In Kanada profitierten wir unverändert von
einer stabilen Produktion", so AMAG-Chef Gerald Mayer am Donnerstag
in einer Aussendung. Am Standort Ranshofen habe man die Absatzmengen
für die Luftfahrt-, Automobil- und Verpackungsindustrie weiter
gesteigert.
Mayer zeigte sich mit dem zweithöchsten Halbjahresergebnis in der
Firmengeschichte heute durchaus zufrieden, er verwies auf den
signifikanten Anstieg des Cashflow aus der gewöhnlichen
Geschäftstätigkeit von minus 84,1 auf plus 68 Mio. Euro. Beim Thema
Nachhaltigkeit sei man sehr dahinter, das werde auch von den Kunden
gewünscht. Positiv sei auch die Mitarbeiterentwicklung, hier stieg
die Zahl leicht auf 2.207 Beschäftigte.
Leider habe man im 2. Quartal in einigen Industrien einen
deutlichen Auftragsrückgang gesehen, als Beispiel nannte der
Firmenchef die Fahrradproduktion, für die die AMAG Zahnräder
liefert. Und er erinnerte daran, dass seine Branche ein
"Frühzykliker" sei. Es sei jedenfalls sichtbar dass die Wirtschaft
im Euroraum nachlasse, insbesondere in Österreich. Sehr gut liefe
das Transportgeschäft, hier habe es vor allem in der Luftfahrt nach
der Corona-Pandemie einen deutlichen Nachholbedarf gegeben. Der
Wachstumstreiber sei China.
Seit dem zweiten Quartal gibt es laut AMAG eine zunehmende
Zurückhaltung in der Nachfrage aus unterschiedlichen Industrien. Der
weitere Geschäftsverlauf im Geschäftsjahr 2023 werde "insbesondere
von der allgemeinen Wirtschafts- sowie der Aluminiumpreisentwicklung
abhängen", heißt es im Ausblick. Aus heutiger Sicht geht der
AMAG-Vorstand von "einer weiterhin stabilen Ergebnisentwicklung" im
Geschäftssegment Metall aus. Im Segment Walzen erwarte man -
basierend auf den derzeitigen Markteinschätzungen - eine
Geschäftsentwicklung "deutlich unterhalb des Niveaus" aus dem ersten
Halbjahr 2023.
Der AMAG-Vorstand rechnet derzeit für 2023 unter der Annahme,
dass es zu keiner unerwarteten signifikanten Verschlechterung der
Wirtschaftslage kommt, die Energieversorgung sowie
Aluminiumpreisentwicklung stabil bleibt, mit einer EBITDA-Bandbreite
zwischen 160 Mio. Euro und 190 Mio. Euro.
Ein wichtiges Thema sei der Stromkostenzuschuss der
Bundesregierung, der hierzulande nur für ein Jahr gelte, in anderen
europäischen Ländern aber bis 2030 gewährt werde. Beim
Stromkostenausgleich für das vergangene Jahr warte man noch auf die
Parameter um den Antrag stellen zu können, hier gehe es im einen
mittleren einstelligen Millionenbetrag. "Wir brauchen das wie einen
Bissen Brot", so Mayer. Denn sein Konzern stehe im internationalen
Wettbewerb, und hier seien die Strompreise in Österreich viel zu
hoch, was wohl auch an der schlecht ausgebauten
Leitungsinfrastruktur liege.
stf/cri
 ISIN  AT00000AMAG3
 WEB   http://www.amag.at


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AMAG Austria Metall AG

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