Wiener Börse News

Österreichs Aktienmarkt jagt umsatzstark ins weltweite Spitzenfeld

  • ATX Total Return (inkl. Dividenden) schließt zum Allzeit-Hoch auf
  • Aktienumsatz im 1. Quartal 2021 stabil auf hohem Niveau 
  • Zwei neue Listings im direct market plus, ein Neuzugang im direct market
  • Anleihen: Listing-Aktivität weiter stark steigend

(Wien) Im ersten Quartal 2021 nimmt der heimische Aktienmarkt weiter Fahrt auf. Der österreichische Nationalindex ATX liegt im weltweiten Vergleich im Spitzenfeld (ATX TR: +13,88 % DAX: +9,40 %, Eurostoxx 50: +9,73 %, S&P 500: +6,45 %). Die Aufholjagd wird begleitet von weiterhin starken Aktienumsätzen (Jänner-März 2021: 20,5 Mrd. EUR). Im direct market plus hieß die Wiener Börse zwei Unternehmen willkommen (beaconsmind AG, XB Systems AG), Extrafin S.p.A. ist neu im direct market. Mit mehr als 1.400 Neulistings war 2021 das historisch bislang beste erste Quartal bei Anleihen. Beflügelt wird dieses Wachstum von internationalen Serien-Emittenten im Vienna MTF. Österreichische Unternehmen setzen aktuell stark auf Green Bonds (S Immo AG, Vienna Insurance Group AG, Verbund AG).

Marktentwicklung in Q1 2021

„Ein Jahr nach dem Corona-Einbruch ist die Krisenfestigkeit der österreichischen Aktien wieder eingepreist. Rot-weiß-rote Aktien überzeugen Investoren mit etablierten Geschäftsmodellen, hohen Forschungsquoten und einer verlässlichen Dividendenstrategie. Wie stark der Faktor Dividende auf die Rendite einzahlt, zeigt der Punktestand des ATX Total Return. Seit Indexstart resultiert die Hälfte der ATX-Rendite aus den Dividendenzahlungen. Langer Atem macht sich bezahlt,“ sagt Christoph Boschan, CEO der Wiener Börse.

ATX verdoppelt sich binnen eines Jahres

Der heimische ATX Total Return steigt im ersten Quartal inklusive Dividenden um 13,88 % auf 6.225,10 Punkte (exkl. Dividenden 3.159,77 Punkte, 13,64 %). Damit liegt er year-to-date deutlich vor dem deutschen DAX, der ebenfalls die Dividende inkludiert. Seit Anfang Jänner kletterte der ATX Total Return beständig nach oben. Seinen bisherigen Jahreshöchststand erreichte er am 30. März 2021 mit 6250,93 Punkten und rückt damit seinem Allzeithoch (6.727,44 Punkte, 9. Juli 2007) näher. 19 von 20 ATX-Aktien sind auf Jahressicht im Plus. Zu den stärksten Kursgewinnern im ATX zählen Lenzing AG (+32,13 %), OMV AG (+31,09 %) und Österreichische Post AG (+29,97 %). Im prime market waren Semperit AG (+56,17 %), Addiko Bank AG (+45,14 %) und Polytec (+42,74 %) die Top-Performer. Die Marktkapitalisierung heimischer, in Wien notierter Firmen steigt per 31. März 2021 auf 119,43 Mrd. EUR. 

Aktienumsätze: März bringt stärksten Handelstag seit September 2008

Im ersten Quartal hielt sich das Handelsvolumen an der Wiener Börse auf hohem Niveau. Die Handelsteilnehmer generierten mit 20,5 Mrd. EUR annähernd so viel Umsatz wie im, von Krisenstimmung dominierten, ersten Quartal 2020 (21,7 Mrd. EUR). Im Einklang mit dem hohen Umsatzniveau war auch der Quartalsverfallstag besonders stark. Freitag, 19. März war der stärkste Handelstag in Wien seit September 2008. Mit 1,3 Mrd. EUR sorgten die Handelsteilnehmer für viermal mehr Geldumsatz als an einem durchschnittlichen Handelstag (320 Mio. EUR). Die umsatzstärksten österreichischen Aktien waren 2021 bisher OMV AG (3,39 Mrd. EUR), Erste Group Bank AG (2,64 Mrd. EUR), Verbund AG (2,24 Mrd. EUR), voestalpine AG (1,54 Mrd. EUR) und Raiffeisen Bank International AG (1,1 Mrd. EUR).

Handel an der Wiener Börse in Q1 2021

„Dabei sein ist alles. Das Motto haben mehr und mehr Anleger für sich entdeckt. Über ein breites Portfolio und regelmäßige Investments kann jeder am Fortschritt unserer modernen Gesellschaft auch finanziell profitieren. Der Aktienmarkt bringt Wohlstand für unsere Kinder und gleichzeitig Kapital für Erfinder. Österreich hat starkes Potenzial, seinen heimischen Kapitalmarkt aktiver zu gestalten, statt nur zu verwalten. Das kann in der Post-Corona Zeit den entscheidenden Unterschied machen,“ betont Boschan.

250 Jahre Wiener Börse – Zukunftsforum

Dem Thema „Innovation made in Austria – Industrie der Zukunft finanzieren“ widmet sich der nächste Experten-Talk kommende Woche. In ihrem 250. Jubiläumsjahr nimmt die Wiener Börse regelmäßig zukünftige und vergangene Entwicklungen in den Blick. Was die Börsenkurse aktuell vorwegnehmen, diskutierten Risikoforscher Didier Sornette und Chefanalystin Monika Rosen Anfang März. Anneliese Rohrer stellt mit Wirtschaftshistoriker Clemens Jobst und Christoph Boschan die Entwicklung der Börsenplätze im deutschsprachigen und dem angloamerikanischen Raum gegenüber.

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Über die Wiener Börse

Als zentrale Infrastrukturanbieterin der Region öffnet die Wiener Börse AG Tore zu globalen Märkten. Sie betreibt die Börsenplätze Wien und Prag. Notierte Unternehmen profitieren dort von maximaler Liquidität, Anlegern bietet sie als Marktführerin schnellen und günstigen Handel. Die Wiener Börse sammelt und verteilt Kursdaten und berechnet die wichtigsten Indizes für ein Dutzend Märkte der Region. Dank ihres einzigartigen Know Hows vertrauen auch die Nationalbörsen in Budapest, Laibach und Zagreb auf die IT-Dienstleistungen der Wiener Börse. Darüber hinaus ist sie an weiteren Energiebörsen und Clearinghäusern der Region beteiligt.

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Julia Resch
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