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UNIQA im 1. Quartal mit höheren Prämien und mehr Vorsteuergewinn

26.05.2023, 09:31:00

Verrechnete Prämien dank guter Entwicklung im Segment Schaden/Unfall und höherer Prämien bei Krankenversicherung plus 6,5 Prozent - Neue IFRS-Regeln in Kraft

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AKTUALISIERUNGS-HINWEIS
Neu: Zusätzliche Kennzahlen und Aussagen von CEO Brandstetter
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Der börsennotierte Versicherer UNIQA hat im ersten
Quartal 2023 mehr Einnahmen und einen höheren Vorsteuergewinn
erzielt. Ein solides Wachstum im Segment Schaden/Unfall und höhere
Prämien im Bereich Krankenversicherung sorgten für ein Plus bei den
verrechneten Prämien von 6,5 Prozent auf 1,98 Mrd. Euro. Das
Ergebnis vor Steuern (EGT) stieg zum Vorjahr um 10 Prozent auf 124
Mio. Euro an. Der Konzerngewinn kam bei 101 Mio. Euro zu liegen,
2022 waren es 106 Mio. Euro.
Die Ergebnisse sind zum ersten Mal nach dem neuen
Bilanzierungsstandard IFRS 9/17 ausgewiesen. Die neuen Regeln gelten
seit Jahresbeginn. Sie sollen langfristig die Entwicklung des
Geschäfts besser widerspiegeln und die Vergleichbarkeit in der
Branche verbessern, sorgen jedoch heuer für teils große Diskrepanzen
bei den rückgerechneten Vorjahreszahlen.
Nach den neuen IFRS-Bilanzierungsregeln wäre für 2022
beispielsweise beim EGT sowie beim Konzerngewinn rein rechnerisch
jeweils ein Minus gestanden. Beim Vorsteuergewinn hätte das Minus im
Vorjahr 55 Mio. Euro betragen, beim Konzerngewinn minus 81 Mio.
Euro, nach altem IFRS-Regime lag das EGT im Vorjahr bei 113 Mio. und
der Konzerngewinn bei 106 Mio. Euro.
Geschuldet sei der große Unterschied dem Umstand, dass nach den
neuen Berechnungsmethoden Unsicherheiten wie der Ukraine-Krieg sehr
viel stärker in die Kennzahl einfließen müssen, sagte ein
UNIQA-Sprecher. Um jedoch Kontinuität nach außen zu bewahren, habe
die UNIQA ihre Ergebnisse auch ins Verhältnis zum alten Regime
gesetzt und bekannte Kennzahlen wie die verrechneten Prämien
weiterhin berechnet.
Im Segment Schaden- und Unfallversicherung legten die
verrechneten Prämien im ersten Jahresviertel um 9,8 Prozent auf
1,211 Mrd. Euro zu, teilte der Versicherer am Freitag mit. Dank
geringer Unwetter- und Großschäden und eines soliden
Abwicklungsergebnisses verbesserte sich die Brutto-Combined-Ratio -
Schäden und Kosten gemessen an den Prämieneinnahmen - auf 88,7
Prozent. Zum Jahresende lag die Combined Ratio bei 92,9 Prozent.
In Segment Krankenversicherung stiegen die Prämien um 6,2 Prozent
auf 346 Mio. Euro. Im Bereich Lebensversicherung gingen die
Einnahmen um 1,8 Prozent auf 423 Mio. Euro zurück. Es gebe schlicht
mehr Abflüsse als Zugänge, aber auch der Rückgang bei den
Hypothekarkrediten spiele eine Rolle, begründete UNIQA-Chef Andreas
Brandstetter gegenüber der APA das Minus. Einen "großen Run"
aufgrund eines gestiegenen Zinsniveaus erlebe man bei den
Lebensversicherungen nicht, sagte der Manager. Generell laufe das
Geschäft in dem Segment aber gut, vor allem bei Lebensversicherungen
mit Einmalerlägen.
Mit dem Neugeschäft ist die UNIQA insgesamt zufrieden. Die
Neugeschäftsmarge von 4,4 Prozent und der Neugeschäftswert von 35
Mio. Euro lagen auf dem Niveau des Vorjahres. Als derzeit größte
Wachstumsmärkte für die UNIQA führte Brandstetter Polen, Ungarn,
Slowakei und Tschechien an.
Auch in der Ukraine ist die Versicherung nach wie vor tätig. "Wir
halten am ukrainischen Markt fest", sagte Brandstetter. Das dortige
Geschäft ist allerdings im Zuge des Krieges rückläufig, das Minus
belief sich währungsbereinigt auf rund ein Fünftel. In Russland, wo
die UNIQA im Rahmen eines Joint Ventures mit der Russland-Tochter
der Raiffeisen Bank International (RBI) tätig ist, geht das Geschäft
ebenfalls weiterhin stark zurück. Seit Kriegsbeginn ist das
Neugeschäft in dem Land eingestellt, die UNIQA sucht nach einem
Käufer. "Russland ist kein Zukunftsmarkt", so der Konzernchef.
Die mit den neuen IFRS-Standards erstmals ausgewiesene
Contractual Service Margin (Vertragliche Servicemarge) legte um 5,7
Prozent auf 5,6 Mrd. Euro zu. Die Kennzahl weist die erwarteten
Gewinne aus dem langfristigen Geschäft in der Lebens- und
Krankenversicherung aus.
Die Kapitalquote nach Solvency II lag bei 253 Prozent, das waren
um 7 Prozentpunkte mehr als zum Jahresschluss 2022. Sie gilt als
Grad für die Kapitalisierung.
Unternehmenschef Brandstetter sieht die UNIQA nach einem starken
Jahr 2022 auch heuer "auf gutem Kurs". Er rechnet auch weiterhin mit
einem soliden versicherungstechnischen Ergebnis in Österreich sowie
in der CEE-Region. Im ersten Quartal kam das versicherungstechnische
Ergebnis bei 133 Mio. Euro zu liegen.
Ein belastbarer Ausblick für das Gesamtjahr sei aber aufgrund des
Ukraine-Kriegs und der Unsicherheiten an den Kapitalmärkten nicht
möglich, heißt es im Ausblick weiter. Bei der Hauptversammlung am 6.
Juni soll eine Dividende von 55 Cent je Aktie vorgeschlagen werden.
bel/cgh/tpo
 ISIN  AT0000821103
 WEB   http://www.uniqagroup.com


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Quelle: APA, Meldungen der letzten 4 Wochen