(Wien) Nach einem verhaltenen Vorjahr zogen die Aktienumsätze an der Wiener Börse 2024 merklich an. Der österreichische Leitindex inklusive Dividenden markierte einen neuen historischen Höchststand. Gemessen an der Zahl neuer Anleihen-Listings wurde das Rekordjahr 2023 nochmals deutlich übertroffen. Mit der MWB AG, ReGuest S.p.A. und UKO Microshops AG verzeichnete die Wiener Börse drei Neuzugänge im KMU-Segment direct market plus. Durch die Einführung des Midpoint Handels erweiterte die Wiener Börse zuletzt die Funktionalität des Handelssystems.
„Mit der Implementierung des Midpoint Handels und der ganztägigen Handelbarkeit der Bundesanleihen – um nur zwei Dinge zu nennen – haben wir als Infrastrukturunternehmen wichtige strategische Initiativen im Interesse der Marktteilnehmerinnen und Marktteilnehmer umgesetzt. Die Infrastruktur ist auf modernstem Stand und wird laufend an aktuelle Bedürfnisse angepasst. Inwiefern diese beansprucht wird, wie viele Züge mit welcher Beladung also über die Schienen fahren, hängt aber zum größten Teil von den politischen Rahmenbedingungen ab“, unterstreicht Christoph Boschan, CEO der Wiener Börse die Notwendigkeit, den heimischen Kapitalmarkt zu stärken.
Aktienumsätze nach Verschnaufpause wieder auf hohem Niveau
Für das Jahr 2024 wird sich der Aktienumsatz auf 64 Mrd. EUR belaufen, was einem Plus von über 17 % gegenüber 2023 (54,5 Mrd. EUR) entspricht. Ausschlaggebend für diese Entwicklung waren vor allem außerordentlich hohe Umsätze im Immobilien-Sektor in den Monaten Juni bis September. So reihte sich der September mit 8,1 Mrd. EUR unter die vier umsatzstärksten Monate der letzten zehn Jahre ein. Die drei stärksten Handelstage im Jahr 2024 waren der 20. September (891,5 Mio. EUR), 15. März (812,8 Mio. EUR) und 21. Juni (802,0 Mio. EUR). Die umsatzstärksten Aktien waren mit Stand vom 20. Dezember Erste Group Bank AG (11,0 Mrd. EUR), OMV AG (7,6 Mrd. EUR) und CA Immobilien Anlagen AG (6,9 Mrd. EUR). Der Handel mit österreichischen Aktien wurde zuletzt durch eine neue Funktionalität aufgewertet: Das Xetra® T7-Handelssystem ermöglicht nun den Midpoint Handel. Dadurch können heimische Aktien in einem separaten Midpoint-Orderbuch zu einem Mittepreis zwischen besten Kauf- und Verkaufslimit gehandelt werden.
Anleihen-Listings: Rekordjahr 2023 nochmals deutlich übertroffen
Die Wiener Börse bleibt gemessen an Anleihen-Neunotierungen einer der aktivsten Listing-Plätze Europas. 2024 wurden mehr als 13.400 Schuldverschreibungen in Wien aufgenommen und damit über 5.000 mehr als im bisherigen Rekordjahr 2023 (8.311). Zu den prominenten Listings zählte etwa der erste Green Bond eines europäischen Stahlunternehmens, begeben durch die voestalpine AG (Emissionsvolumen 500 Mio. EUR). Aber auch etliche internationale Emittenten setzen auf die Wiener Börse als Anleihen-Listenplatz. So brachte auch die mongolische Hauptstadt Ulaanbaatar eine staatlich garantierte Anleihe (500 Mio. USD) in Wien auf den Markt. Insgesamt serviciert die Wiener Börse 1100 aktive Anleihen-Emittenten aus 39 Ländern. Eine Neuerung gab es im Jahr 2024 bei den österreichischen Bundesanleihen: seit März sind diese in fortlaufender Auktion handelbar, wodurch vor allem Privatanlegerinnen und Privatanleger von erhöhter Preisqualität und Transparenz profitieren.
ATX Total Return verbucht Allzeithoch
Der ATX Total Return (inklusive Dividenden) markierte im Jahresverlauf 2024 mehrere neue Höchstwerte, zuletzt am 2. September mit 8.706,77 Punkten. Am 20. Dezember schloss der ATX Total Return mit 8.365,71 Punkten und legte damit seit Jahresbeginn um 9,84 % zu (ATX ohne Dividenden: 3.589,54 Punkte; 4,50 %), nach Kursgewinnen waren BAWAG Group AG (65,69 %), Erste Group Bank AG (60,31 %) und Addiko Bank AG (41,57 %) die Top-Performer im ATX Prime. Die Marktkapitalisierung aller in Wien gelisteten Unternehmen belief sich zu diesem Zeitpunkt auf rund 124 Mrd. EUR.
„Die Österreicherinnen und Österreicher werden bei der privaten Vorsorge noch immer abgestraft. Die Wiedereinführung der Behaltefrist für Wertpapiere bzw. Einführung eines Vorsorgedepots stand bereits auf der Agenda der letzten Regierung. Österreich war hier vor Jahren eigentlich schon weiter als beispielweise Deutschland, wo nun ein gefördertes und steuerbegünstigtes Altersvorsorgedepot kommen soll. Der Kapitalmarkt hält viele Lösungsansätze bereit für die gegenwärtigen Herausforderungen. Jetzt ist die Zeit, mutig zu handeln und die Basis für eine wettbewerbsfähige, innovative und wohlhabende Zukunft zu schaffen“, so Boschan. In einem kürzlich publizierten offenen Brief skizziert der Börse-CEO mit Aufsichtsratsvorsitzendem Heimo Scheuch Blaupausen zur Kapitalmarktstärkung.
Der letzte Handelstag der Wiener Börse findet am Montag, 30. Dezember 2024, statt und wird mit einer vorgezogenen Schlussauktion um 14:15 Uhr beendet. Das Börsenjahr 2024 umfasste 254 Handelstage, im kommenden Jahr wird in Wien an 253 Tagen gehandelt. Der Handelskalender ist online abrufbar.
Über die Wiener Börse
Als zentrale Infrastrukturanbieterin der Region öffnet die Wiener Börse AG Tore zu globalen Märkten. Sie vereint die Börsenplätze Wien und Prag. Notierte Unternehmen profitieren dort von maximaler Liquidität, Anlegern bietet sie als Marktführerin schnellen und günstigen Handel. Die Wiener Börse sammelt und verteilt Kursdaten und berechnet die wichtigsten Indizes für ein Dutzend Märkte der Region. Dank ihres einzigartigen Know Hows vertrauen auch die Nationalbörsen in Budapest, Laibach und Zagreb auf die IT-Dienstleistungen der Wiener Börse. Darüber hinaus ist sie an weiteren Energiebörsen und Clearinghäusern der Region beteiligt.
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