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Aktienumsätze 2022 auf hohem Vorjahresniveau, Anleihen-Listing-Erfolg hält an

(Wien) Eine veränderte Inflations- und Zinssituation, der russische Angriff auf die Ukraine sowie die anhaltende Energiekrise belasteten die europäischen Aktienmärkte im Jahr 2022. Mit einer Prognose von 72 Mrd. EUR wurde von den Handelsteilnehmern an der Wiener Börse in etwa gleich viel umgesetzt wie im starken Vorjahr. Der Emissionsmarkt blieb herausfordernd. Mit Pierer Mobility AG und RHI Magnesita N.V. wuchs der prime market auf 40 Unternehmen. Im KMU-Segment gab die Salzburger VAS AG ihr Börsendebüt. Im Anleihen-Bereich konnte Wien trotz schwierigen Marktbedingungen und dank neuer internationaler Kunden den Erfolgskurs beibehalten.

Handel an der Wiener Börse 2022

„Die Börsengruppe Wien-Prag konnte im Jahr 2022 wichtige Projekte umsetzen und ihre Position als zentraleuropäische Börsenbetreiberin stärken. Dank der Diversifikation unserer Geschäftsfelder und strategischen Planung für die nächsten Jahre, sehe ich die Wiener Börse auf einem guten Kurs,“ so Christoph Boschan, CEO der Wiener Börse. Für Finanzierungen über die Börse sieht er eine vielversprechende Zukunft: „Um unsere Wirtschaft zukunftsfit zu machen, braucht Europa Innovation, die nur mit Eigenkapital finanziert werden kann. Volkswirtschaften mit entwickelten Kapitalmärkten wachsen stärker und werden die Transformation rascher gestalten.“

Aktienumsatz auf Vorjahres-Niveau

Nach einem sehr starken ersten Quartal, geprägt von hoher Volatilität, pendelten sich die Aktienumsätze bis zum Ende des Jahres auf Vorkrisenniveau ein. Für das Jahr 2022 wird ein Aktienumsatz von 72,0 Mrd. EUR prognostiziert (2021 73,4 Mrd. EUR). Die drei stärksten Handelstage waren 31. Mai (1.117 Mio.  EUR), 28. Februar (911 Mio.  EUR) und 18. März (870 Mio. EUR). An einem durchschnittlichen Handelstag wurden 283 Mio. EUR Umsatz verzeichnet. Das Jahr 2022 hatte 255 Handelstage, im Jahr 2023 wird in Wien an 254 Tagen gehandelt. Der offizielle Handelskalender steht online zur Verfügung.

An der Wiener Börse sind 65 Handelsteilnehmer aktiv (44 internationale, 21 nationale). Mit rund 88 % wird der Großteil der Umsätze von internationalen Handelsmitgliedern generiert. Seit September handelt auch das internationale Market Making-Haus Optiver in Wien. Um mit weltweiten Investoren im Dialog zu bleiben, organisiert die Wiener Börse für börsennotierte Unternehmen im Jahr 2023 sechs internationale Investorenkonferenzen in Köln, London, New York, Paris, Warschau und Zürich.

Die meistgehandelten österreichischen Aktien im Jahr 2022 waren Erste Group Bank AG (12,16 Mrd. EUR), OMV AG (9,75 Mrd. EUR), Verbund AG (7,33 Mrd. EUR), Raiffeisen Bank International AG (6,16 Mrd. EUR) und voestalpine AG (5,24 Mrd. EUR).

Wiener Börse unter den aktivsten europäischen Listingplätzen für Anleihen

Im Jahr 2022 konnte sich die Wiener Börse als eine der führenden Adressen für Anleihen-Listings in Europa etablieren. Mit rund 6.050 großteils internationalen Listings liegt die Zahl der neuen Bonds auf hohem Niveau, trotz rückläufigem Trend bei Neuemissionen an globalen Märkten. Das Vertriebs-Team konnte die Zahl neuer internationaler Kunden 2022 um 25 % steigern. Vor kurzem wurde die erste Anleihe aus Chile (Aguas Andinas S.A.) in Wien gelistet. Aktuell zählen mehr als 800 Emittenten aus 37 Ländern zu den Kunden. Insgesamt notieren mehr als 13.000 Anleihen mit einem Volumen von rund EUR 700 Mrd in Wien. Mit dem Vienna ESG Segment trat 2022 ein strengen Branchenregeln entsprechendes neues Regelwerk für Green & Social Bonds in Kraft.

Anleihen-Listings an der Wiener Börse 2022

Investieren im Jahr 2022: Geduld macht sich bezahlt

Weltweit zeigten die entwickelten Aktienmärkte im Jahresverlauf zumeist Kursrückgänge im zweistelligen Bereich. Der österreichische Aktienmarkt fügt sich 2022 in dieses Bild ein. Nachdem der österreichische Nationalindex ATX TR inklusive Dividenden im Vorjahr 43,59 % zulegte, gab er year-to-date 16,04 % ab. Am 28. Dezember 2022 hielt der ATX TR mit 6.589,84 Punkten in etwa auf dem Niveau vor Pandemiebeginn (ATX ohne Dividenden -19,12 %, 3.122,96 Punkte). Auch wenn der Nationalindex mitunter stärker schwankt als andere Barometer, liegt er langfristig mit einer Durchschnittsrendite von 6 % im europäischen Mittel.

Im prime market trotzten einige Unternehmen dem diesjährigen, weltweiten Abwärtstrend: Im Jahresverlauf lagen Schoeller-Bleckmann Oilfield Equipment AG (+85,78 %), Flughafen Wien AG (+23,87 %), DO&CO AG (+20,65 %), ANDRITZ AG (+18,67 %) und STRABAG SE (+6,14 %) deutlich im Plus. Die Marktkapitalisierung aller heimischen, in Wien notierten Unternehmen lag per 28. Dezember 2022 bei 114,73 Mrd. EUR.

„Die Geschäftsmodelle österreichischer Unternehmen erweisen sich als krisenfest, stabil und dividendenstark, das macht sie bei internationalen Investoren beliebt. Österreichische Aktien dürfen in keinem Europa-Portfolio fehlen. Nur jene Anleger, die auch in Zeiten von Rückgängen durchhalten, profitieren langfristig von den Renditen des Aktienmarktes. Die historische Durchschnittsrendite des Aktienmarktes ist anderen Anlageklassen deutlich überlegen. Auch der Staat sollte langfristiges Agieren an den Märkten belohnen und Bürgerinnen und Bürgern, die eigenverantwortlich vorsorgen, steuerlich entgegenkommen,“ plädiert Boschan für die Wiedereinführung einer Behaltefrist, also einer Befreiung von der Wertpapier-Kapitalertragssteuer ab einer Haltedauer von einem Jahr.

Infografiken zum Aktienhandel & Anleihen-Neulistings zum Download

 

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Julia Resch

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Über die Wiener Börse

Als zentrale Infrastrukturanbieterin der Region öffnet die Wiener Börse AG Tore zu globalen Märkten. Sie betreibt die Börsenplätze Wien und Prag. Notierte Unternehmen profitieren dort von maximaler Liquidität, Anlegern bietet sie als Marktführerin schnellen und günstigen Handel. Die Wiener Börse sammelt und verteilt Kursdaten und berechnet die wichtigsten Indizes für ein Dutzend Märkte der Region. Dank ihres einzigartigen Know Hows vertrauen auch die Nationalbörsen in Budapest, Laibach und Zagreb auf die IT-Dienstleistungen der Wiener Börse. Darüber hinaus ist sie an weiteren Energiebörsen und Clearinghäusern der Region beteiligt.

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