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Zahlen von Strabag, Polytec, wienerberger, Austriacard Holdings, Info und Research zu DO & CO, FACC, Semperit

Die Strabag hat heute das Trading Statement für die ersten drei Quartale veröffentlicht, die Aktie legt daraufhin deutlich zu. Konkret steigerte der Baukonzern Strabag die Leistung in den ersten neun Monaten 2025 um 6 Prozent auf 14.447,07 Mio. Euro. Rund die Hälfte dieses Anstiegs ist auf die Übernahme der australischen Georgiou Group zurückzuführen, so das Unternehmen. Polen, Tschechien sowie der Hoch- und Ingenieurbau in Deutschland verzeichneten die stärksten Zuwächse. Der Auftragsbestand erhöhte sich auf 31.362,00 Mio. Euro (+24 Prozent im Jahresvergleich)) und liegt laut Strabag damit erstmals in der Unternehmens-Geschichte über der 30-Milliarden-Euro-Marke. Für das Geschäftsjahr 2025 wird die Leistungsprognose auf circa 20,5 Mrd. Euro zurückgenommen (von davor "rund 21 Mrd. Euro"), was immer noch einen Zuwachs von etwa 7 Prozent im Jahresvergleich bedeuet. Eingebremst wird das Leistungswachstum durch zeitliche Leistungsverschiebungen bei Megaprojekten im Vereinigten Königreich sowie temporär ausbleibende Leistungsanteile im lokalen Straßenbau in Deutschland, so das Unternehmen. Letztere würden  sich aufgrund der bis Oktober geltenden vorläufigen Haushaltsführung infolge der Bundestagswahlen ergeben. Das EBIT-Margenziel für das Geschäftsjahr 2025 wird im Gegenzug auf  ≥ 5,0 Prozent angehoben (davor "mindestens 4,5 Prozent"). Seitens der Raiffeisen-Analysten heißt es in einer Kurzmitteilung zu den Zahlen: "Auf der Top-Line überzeugt Strabag weiterhin mit einer über den Erwartungen liegenden erzielten Leistung sowie einem Rekordauftragsbuch. Aufgrund von zeitlichen Verschiebungen bei Projekten wird die Leistungsprognose geringfügig angepasst, während das EBIT-Margenziel erhöht wird."

Die Polytec Group weist nach drei Quartalen Umsatzerlöse in Höhe von 514,8 Mio. Euro aus, was einem Plus von 1,5 Prozent zur Vorjahresperiode entspricht. Der Anstieg ist laut Polytec überwiegend auf erhöhte Werkzeug- und Entwicklungsumsätze zurückzuführen. Das EBIT stieg von 1,4 Mio. Euro in der Vorjahresperiode auf nunmehr 8,9 Mio. Euro, die EBIT-Marge erhöhte sich von 0,3 auf 1,7 Prozent. Das Ergebnis nach Steuern drehte von -7,4 Mio. Euro im Vorjahr auf nunmehr +2,4 Mio. Euro ins Plus. Der Ausblick wird konkretisiert: Für das Gesamtjahr wird von einem Umsatz in der Größenordnung von 660 Mio. bis 680 Mio. Euro (davor 650 Mio. bis 700 Mio. Euro)  und einer EBIT-Marge von rund 2,5 Prozent (davor 2 bis 3 Prozent) ausgegangen. Weiters wird für das Gesamtjahr 2025 ein positives Ergebnis nach Steuern angepeilt. Das Unternehmen kündigt zudem an, die Umsätze im Marktbereich "Smart Plastic & Industrial Applications" mittelfristig auf rund 30 Prozent des Konzernumsatzes zu erhöhen. Zum Vergleich: Aktuell ca 9,9 Prozent. Daraus resultierend, soll sich auch die Ertragslage weiter verbessern, heißt es. Getragen werden soll das Wachstum von der steigenden Nachfrage nach wiederverwendbaren Verpackungslösungen in der EU und weltweit. Ein laufendes Projekt sind etwa die Blumen-Trays für Euro Plant Tray, wo die ersten Tray-Typen beauftragt wurden und in die Produktion gehen. Zudem sind andere Transport-Verpackungen in Vorbereitung, die durch die EU-PPWR-Richtlinie (Packaging and Pagaging Waste Regulation) in den kommenden Jahren verpflichtend werden. An ersten Projekten wird hier bereits gearbeitet, wie das Unternehmen auf Nachfrage mitteilt. Und auch bei der vor einigen Wochen bekanntgegebenen Zusammenarbeit mit BOOXIt & Haidlmayr gibt es interessante Anwendungen, etwa im Rüstungsbereich und in der Pharma-Logistik. Darüber hinaus sei man bei der Produktion von Komponenten für die Speicherung von Strom in den Startlöchern. "Auch hier ist mit großen Stückzahlen zu rechnen," heißt es aus dem Unternehmen.

wienerberger erzielte in den ersten neun Monaten einen Umsatz von 3,5 Mrd. Euro (2024: 3,4 Mrd. Euro) und ein operatives EBITDA von 584 Mio. Euro (2024: 602 Mio. Euro). Während das Geschäft mit Dach- und Rohrleitungslösungen im Jahresvergleich zulegte, belasteten ein deutlich schwächer als erwartet ausgefallener Markt im Segment des Neubaus von Wohnhäusern in allen Regionen sowie der Inflationsdruck, so das Unternehmen. Der Gewinn nach Steuern stieg nach drei Quartalen auf 173 Mio. Euro (2024: 49 Mio. Euro). Der Konzernumsatz im 3. Quartal erreichte 1,2 Mrd. Euro bei einem operativen EBITDA von 202 Mio. Euro und zeigte laut wienerberger damit eine im Vergleich zum Vorjahreszeitraum "robuste Entwicklung im aktuellen Marktumfeld". Angesichts des schwächeren Marktumfelds und der anhaltenden wirtschaftlichen Unsicherheit hat das Unternehmen das „Fit for Growth“-Programm gestartet, das die Optimierung von Prozessen auf allen Organisationsebenen – von der Holding bis zum operativen Geschäft – im Fokus hat. Die Initiative soll jährliche Einsparungen in Höhe von 15 bis 20 Mio. Euro erzielen. Die in den vergangenen drei Monaten in allen Endmärkten beobachtete extreme Marktvolatilität habe zu einer revidierten Prognose für den Rest des Jahres 2025 geführt. Für das laufende Jahr erwartet wienerberger ein operatives EBITDA auf dem Niveau des Vorjahres (Anm: 760 Mio. Euro). Davor lag die EBITDA-Prognose bei rund 800 Mio. Euro. Seitens der Raiffeisen-Analysten heisst es in einer Kurzmitteilung zu den Zahlen: "Aufgrund des erhöhten Renovierungsbedarfs in Europa hielten sich Umsatz und EBITDA besser als erwartet auf stabilem Niveau. Wegen der nur langsam voranschreitenden makroökonomischen Entwicklung gibt man für das restliche Geschäftsjahr nun einen realistischeren Ausblick."

Der Umsatz der Austriacard Holdings ist in den ersten neun Monaten um 14 Prozent auf 262,4 Mio. Euro zurückgegangen, zurückzuführen auf die Normalisierung des turkischen Zahlungskartenmarktes sowie die vorubergehende Abschwachung von Metallkartenverkaufen an Fintechs in Europa, so das Unternehmen. Das angepasste EBITDA fiel, beeinflusst durch den Umsatzruckgang, um 17 Prozent auf 36,1 Mio. Euro. Im 3. Quartal wuchs das angepasste EBITDA allerdings um 16 Prozent auf16,8 Mio. Euro, was auf die robuste Pipeline sowie den Beitrag margenstarkerer Dienstleistungen und Losungen zuruckzufuhren ist, so das Unternehmen. Der Konzerngewinn liegt nach drei Quartalen bei 9,8 Mio. (vs. 16,3 Mio. Euro in 2024), belastet durch den EBITDA-Ruckgang und hohere Abschreibungen. Im 3. Quartal  lag der Konzerngewinn jedoch bei 7,4 Mio. Euro, was einem Anstieg um 45 Prozent gegenuber dem 3. Quartal 2024 bedeutet. Manolis Kontos, Vorstandsvorsitzender und Group CEO, kommentiert: "Das 3. Quartal 2025 markierte fur Austriacard die Rückkehr zum Wachstumskurs."

DO & CO hielt gestern, nach Bekanntgabe der Halbjahreszahlen, einen Conference Call ab. Dabei betonte CEO und Gründer Atilla Dogudan, dass auch in den kommenden Jahren von einem soliden Wachstum ausgegangen werden darf. Das mittelfristige Ziel, den Umsatz auf 3 Mrd. Euro und die Margen in den zweistelligen Bereich zu steigern, bleibt aufrecht. Im Fokus des Wachstums stehen die Mitarbeiter. Die Ausbildung der Mitarbeiter in der hauseigenen Akademie habe derzeit hohe Priorität. Bezüglich der Fußball WM im kommenden Jahr, sagte Dogudan, dass derzeit noch keine Entscheidung getroffen worden sei, es für DO & CO aber nur Sinn mache, wenn eine kritische Größe an Gästen bewirtet werden könne und dies sei derzeit noch nicht klar. Man sehe für 2026 aber auch ohne FIFA WM eine hohe Auslastung der Küchen.

Research: Die Analysten der Baader Bank stufen die Semperit-Aktie nach Zahlenbekanntgabe weiter mit "Kaufen" und Kursziel 17,5 Euro ein. Die Ergebnisentwicklung im 3. Quartal sei erfreulich, meinen sei. Während der Umsatz nahezu den Erwartungen entsprach, habe das bereinigte EBITDA die Erwartungen übertroffen. Auch die Analysten von Warburg Research haben ihr "Buy" für Semperit sowie das Kursziel in Höhe von 19,0 Euro bestätigt.

Die Analysten von Montega bestätigen nach Zahlenbekanntgabe die Kauf-Empfehlung mit Kursziel 12,0 Euro für die FACC-Aktie. Sie begründen: "Nach einem saisonal schwacheren, aber insgesamt soliden dritten Quartal bestatigt FACC den Wachstumskurs, gestutzt durch steigende Produktionsraten bei den OEMs und erste Fortschritte aus dem CORE-Programm. Wahrend die Profitabilitat im Jahresverlauf noch unter Vorjahr liegt, deuten die Einsparmaßnahmen und die konkretisierte Margenguidance auf ein starkes Schlussquartal hin."

Die Analysten von NuWays stufen die DO & CO-Aktie nach Zahlenbekanntgabe weiter mit "Kaufen" und Kursziel 266,0 Euro ein. Sie meinen: "Die Wachstumsstory ist noch lange nicht zu Ende, doch das Unternehmen priorisiert profitables Wachstum anstatt neue Aufträge um jeden Preis anzunehmen. Der Plan, die Belegschaft mit hochqualifizierten Köchen (ausgebildet in der eigenen Akademie) zu verstärken, ist daher nur der erste Schritt, um genau dies zu gewährleisten. Wir bleiben daher von der hohen Qualität dieser Aktie überzeugt.

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