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In den News: Buy-Rating für Porr, Sell-Rating für Frequentis, News zu EVN, Marinomed, Kontron, AT&S, Pierer Mobility

Die Porr-Aktie zeigt sich heute sehr stark. Hintergrund dürfte ein frisches Research sein. Das Analysehaus Jefferies hat die Coverage für die Porr-Aktie mit einem Buy-Rating und einem Kursziel von 37,00 Euro aufgenommen. Das Research-Haus ist der Ansicht, dass die Wachstumschancen von Porr in Mitteleuropa unterschätzt werden, insbesondere aufgrund der starken Position des Unternehmens im Straßen- und Schienenbau. Jefferies geht davon aus, dass Porr von einem erwarteten Anstieg der öffentlichen Infrastrukturausgaben in der gesamten Region profitieren wird und hebt Porr als seltenen pure Play im europäischen Infrastrukturbau hervor, der mit einem Abschlag zur Peer Group gehandelt wird.

Porr IR-Managerin Lisa Galuska präsentierte heute Vormittag auf der Austria ON AIR Conference. Sie zeigte mitunter die Wachstumschancen für Porr auf. Die größten kurzfristigen Wachstumsmöglichkeiten gibt es für Porr in CEE, vor allem in Rumänien und Polen, wo bis 2029 19 Mrd. Euro investiert werden. Einen großen Auftragsbestand hat Porr in Österreich, vor allem aus dem Infrastruktur-Bereich. Aber auch der Wohnungsbau nimmt wieder Fahrt auf. Erste Impacts aus dem 500 Mrd. Euro schweren deutschen Investitionsprogramm erwartet man sich bei Porr frühestens 2027. Bis 2030 will Porr jedenfalls die EBIT-Marge auf das Peer-Niveau von 3,5 bis 4,0 Prozent steigern, im laufenden Jahr soll die Marge bei 2,8 bis 3,0 Prozent liegen. Erreicht werden soll dies durch mehr Effizienz aus dem Lean-Management sowie durch Kostensenkungen und Risikokontrolle.

Die Analysten von Oddo BHF stufen die Frequentis-Aktie von Kaufen auf Verkaufen. Das Kursziel wird von 43,0 auf 81,0 Euro angepasst. Begründet wird das Downgrade mit der jüngsten Kursrallye. Die Analysten meinen: "Aufgrund des hohen Auftragsbestandes sowie der starken Nachfrage nach Frequentis Produktlösungen heben wir unsere Gewinnschätzungen deutlich an, senken jedoch aufgrund der Kursrallye seit Jahresbeginn unsere Empfehlung für die Frequentis Aktie. Unsere aktualisierten Schätzungen ergeben ein DCF-basiertes Kursziel von EUR 81, welches ein EV/EBITDA-Multiple von 12x für das Geschäftsjahr 2027e impliziert. Dies ist zwar ambitioniert, aber angesichts des nach oben korrigierten mittelfristigen Wachstumskurses, der hohen Ertragsvisibilität sowie des zuverlässigen Nachschubs an Folgeaufträgen unserer Meinung nach gerechtfertigt. Da sich der Aktienkurs seit Jahresbeginn ungefähr verdreifacht hat, sind unsere aktualisierten Prognosen im aktuellen Aktienkurs bereits mehr als berücksichtigt. Wir haben daher unsere Empfehlung für Frequentis von KAUF auf VERKAUF angepasst."

Auch Frequentis päsentierte bei der Austria ON AIR Conference. Dabei ging Frequentis-CEO Norbert Haslacher mitunter auch auf das sehr aktuelle Drohnen-Thema ein. Er zeigt sich zuversichtlich, dass es in Europa künftig eine zunehmende Anzahl an Ausschreibungen für Drohnen-Systeme geben wird. Derzeit findet das Frequentis Drohnen-Identifikationssystem vor allem im baltischen Raum Einsatz. Das Frequentis-System erhält dabei Daten von Sensoren um freundliche oder feindliche Drohnen zu identifizieren. Dabei werden Daten verglichen und kontrolliert, ob es sich um registrierte Drohnen in einer registrierten Flugbahn handelt, oder eben nicht. Die Informationen werden schließlich weitergegeben, damit Behörden bzw. militärische Einrichtungen entsprechende Maßnahmen setzen können, erklärte Haslacher. Das Thema Drohnen hat auch bei den R&D-Ausgaben (2025 insgesamt ca. 30 Mio. Euro) einen hohen Stellenwert, wie Haslacher aufzeigt. Mit Forschung, neuen Technologien aber auch M&A will man den adressierbaren Markt erweitern. Derzeit liegt die gesamte Marktgröße bei 14 Mrd. Euro, der für Frequentis relevante bzw. adressierbare Markt bei 3,8 Mrd. Euro. Haslacher erwähnte zudem, dass zuletzt große Auftragseingänge aus den USA zu verzeichnen waren. Der geplante Auftragseingang im Gesamtjahr liegt weiterhin im geringen zweistelligen Prozentbereich.

Laut EY Innovation Index 2025 haben die börsennotierten Top-30-Unternehmen in Österreich im Geschäftsjahr 2024 ihre Ausgaben für Forschung und Entwicklung (F&E) um zwei Prozent gesenkt. Bei den forschungsstärksten österreichischen Unternehmen führt ams-OSRAM das nationale Ranking mit 419 Mio. Euro klar an, wenngleich die F&E-Ausgaben im Vergleich zum Vorjahr um 13 Prozent sanken. Es folgen Kontron mit 237 Mio. Euro (+21 Prozent) und Pierer Mobility mit 235 Mio. Euro (-4 Prozent) sowie Voestalpine mit 219 Mio. Euro (+2 Prozent). Die Andritz AG hielt ihre Investitionen mit 140 Mio. Euro auf Vorjahresniveau, während AT&S 137 Mio. Euro investierte (-12 Prozent).

Die EVN hat, basierend auf dem 1,5°C-Ziel des Pariser Klimaabkommens, die Ziele zur Reduktion ihrer Treibhausgasemissionen der Science Based Targets Initiative (SBTi) zur wissenschaftsbasierten Überprüfung vorgelegt. Die Validierung durch die SBTi erfolgte im April 2025. Im Einklang mit den Zielsetzungen hat die EVN nun konkrete Maßnahmen entwickelt. Basierend auf den Emissionen im Geschäftsjahr 2021/22 plant das Versorgungsunternehmen, die von den Zielsetzungen umfassten Emissionen bis zum Geschäftsjahr 2030/31 um insgesamt rund 70 Prozent zu reduzieren, wie mitgeteilt wurde.

Marinomed prüft strategische Optionen fur die Marinosolv-Plattform. Der Evaluierungsprozess konnte strategische Partnerschaften fur die beiden Projekte Budesolv und Tacrosolv, sowie den Einstieg eines Strategen beinhalten, wie das Unternehmen mitteilt. Zur Unterstutzung dieses Prozesses arbeitet Marinomed mit einem Beratungsunternehmen zusammen.

Dieser Artikel wurde zur Verfügung gestellt von boerse-social.com.

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PORR AG
FREQUENTIS AG
KONTRON AG
AT&S Austria Tech.&Systemtech.
PIERER Mobility AG
EVN AG
Marinomed Biotech AG