Die AT&S-Aktie gibt am Donnerstag Vormittag deutlich, teils an die 20 Prozent, nach. Hintergrund dürfte die deutliche Ausweitung des Verlustes sein. So ging das Konzernergbnis im 1. Geschäftsquartal von -34 Mio. Euro auf -56 Mio. Euro zurück. Umsatz und EBITDA stiegen allerdings. Der Konzernumsatz verbesserte sich um 14 Prozent auf 399 Mio. Euro (VJ: 349 Mio. Euro). Aufgrund einer positiven Volumenentwicklung konnte dem Preisdruck als auch negativen Wechselkurseffekten entgegengewirkt werden, so das Unternehmen. Das EBITDA erhöhte sich um 9 Prozent von 65 Mio. Euro auf 71 Mio. Euro. Laut AT&S fielen die Abschreibungen aufgrund von Anlagenzugängen und Technologie-Upgrades im Vergleich zum Vorjahr um 14 Mio. Euro auf 87 Mio. Euro höher aus. Das EBIT fiel von -8 Mio. Euro auf -16 Mio. Euro. Laut dem Unternehmen werden die Maßnahmen zur Kostensenkung im Geschäftsjahr 2025/26 weiter verstärkt. Nach einer Reduktion der Kostenbasis um 120 Mio. Euro im Vorjahr wird diese nun nachhaltig um weitere 130 Mio. Euro gesenkt, wie es heißt. Ziel sei es, die Auswirkungen des weiterhin herausfordernden Marktumfelds sowie die Anlaufkosten der zusätzlichen Produktionslinien in Kulim auszugleichen. Hinsichtlich der US-Zölle herrscht bekanntlich immer noch kein klares Bild. AT&S erwartet zwar keinen unmittelbaren gewichtigen Einfluss auf seine eigenen Produkte, auf die Endprodukte seiner Kunden könnte dies aber erheblichen Einfluss haben – und damit dann auch auf die Nachfrage nach Produkten von AT&S, wie AT&S im Ausblick anmerkt. Der Vorstand hat daher entschieden, mit der Jahresprognose 2025/26 zu warten. Es wird aber ein Einblick in das 2. Quartal gewährt: Hier beobachtet das Management, dass das volatile Bestellverhalten eines Schlüsselkunden anhält. Die Hochvolumen-Produktion im neuen Werk in Kulim sei angelaufen, während der nächsten Monate werden aber die Anlaufkosten der weiteren Linien das Verhältnis von Ergebnis zu Umsatz noch belasten. Das Unternehmen plant einen Halbjahresumsatz von ca. 820 Mio. Euro zu erzielen (H1 2024/25: 800 Mio. Euro), die erwartete EBITDA-Marge wird mit etwa 20 Prozent die erwähnten Anlaufkosten der weiteren Linien noch widerspiegeln (H1 2024/25: 19,6 Prozent). Das Management plant ein Investitionsvolumen von etwa 110 Mio. Euro (H1 2024/25: 254 Mio. Euro). Im zweiten Halbjahr des Geschäftsjahres erwartet das Unternehmen ein Investitionsvolumen über diesem Wert. Der überwiegende Teil dieser Investitionen wird in den Ausbau der IC-Substrat-Produktion im neuen Werk in Kulim fließen. CEO Michael Mertin: „Investitionen in künstliche Intelligenz treiben den Markt für IC-Substrate und Leiterplatten für Server und Hochleistungscomputing weiter an. Unser Fokus auf hochwertige IC-Substrate und die neuen Werke in Kulim/Malaysia sowie Leoben/Österreich sind für AT&S ein entscheidender Schritt auf dem Weg zu profitablem Wachstum, das auf Spitzentechnologie, fundiertem Know-how und starken Partnerschaften mit weltweit führenden Unternehmen beruht.“
Der Energie-Konzern Verbund hat im 1. Halbjahr die Umsätze um 3,7 Prozent auf 4.036,4 Mio. Euro steigern können. Das Ergebnis lag aufgrund der gesunkenen Stromproduktion aus Wasserkraft unter dem Vorjahresniveau, wie das Unternehmen erklärt. Das EBITDA sank gegenüber der Vergleichsperiode des Vorjahres um 19,8 Prozent auf 1.413,0 Mio. Euro, das operative Ergebnis um 13,2 Prozent auf 1.113,1 Mio. Euro und das Konzernergebnis um 11,8 Prozent auf 802,7 Mio. Euro. Das um Einmaleffekte bereinigte Konzernergebnis ging um 22,3 Prozent auf 783,6 Mio. Euro zurück. Der Ausblick wird angepasst: Für das Geschäftsjahr 2025 wird ein EBITDA zwischen rund 2.750 Mio. Euro und 3.100 Mio. Euro (davor 2.700 Mio. Euro und 3.200 Mio. Euro) und ein berichtetes Konzernergebnis zwischen rund 1.450 Mio. Euro und 1.650 Mio. Euro (davor 1.350 Mio. Euro und 1.700 Mio. Euro) erwartet, sowie ein bereinigtes Konzernergebnis zwischen 1.430 Mio. Euro und 1.630 Mio. Euro). Der Erzeugungskoeffizient der Laufwasserkraftwerke lag im Halbjahr mit 0,76 um 36 Prozentpunkte unter dem Wert des Vorjahres (1,12) und um 24 Prozentpunkte unter dem langjährigen Durchschnitt. Positiv auf die Ergebnisentwicklung wirkte der höhere durchschnittlich erzielte Absatzpreis bezogen auf die Eigenerzeugung aus Wasserkraft sowie auch höhere Auktionserlösen für grenzüberschreitende Leitungskapazitäte. Ergebnisverbessernd wirkte darüber hinaus der höhere temporäre Ergebnisbeitrag im Stromnetz, der allerdings in den Folgeperioden regulatorisch wieder abgeschöpft wird, so das Unternehmen.
Porr und Strabag unter Top 100: Die 100 größten börsengelisteten Baufirmen erwirtschafteten im Geschäftsjahr 2024 laut Deloitte Global Powers of Construction-Report einen Gesamtumsatz von 1,98 Billionen US-Dollar – und damit einen leichten Rückgang von 1 Prozent gegenüber 2023. Die Marktkapitalisierung ist – nach 25 Prozent 2023 – lediglich um 13 Prozent angestiegen. "Es gibt keinen Grund zu großer Sorge, denn die Zukunftsprognosen sind vielversprechend. Immerhin wird für den weltweiten Baumarkt bis 2030 respektables Wachstum erwartet“, so Gabriele Etzl, Partnerin und Head of Real Estate bei Deloitte Legal. Die zwei österreichischen Unternehmen Porr und Strabag bleiben weiter unter den Top 100 des Deloitte Rankings. Die Strabag erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2024 einen Umsatz von 18,851 Mrd. US-Dollar und ist damit um einen Platz auf Rang 21 zurückgefallen. Die Porr konnte ihre Platzierung verteidigen: Mit einem Umsatz von 6,698 Mrd. US-Dollar belegt sie Rang 51. „Die Rahmenbedingungen für die österreichische Bauwirtschaft sind derzeit alles andere als einfach. Deshalb freut es mich, dass Strabag und Porr ihre Plätze im internationalen Ranking mehr oder weniger halten konnten. Das ist ein positives Zeichen für die gesamte Branche und gibt Hoffnung, dass die Prognosen, wonach es in der zweiten Jahreshälfte 2025 mit dem Bau hierzulande wieder bergauf gehen soll, eintreten werden“, erklärt Gabriele Etzl.
Research: Die Analysten von Raiffeisen Research stufen die AMAG-Aktie mit Halten und Kursziel 25,5 Euro (davor 26,0 Euro) ein. Sie meinen: "Wir sehen 2025 als ein weiteres herausforderndes Jahr für AMAG, das aus heutiger Sicht aufgrund der Einführung von Einfuhrzöllen auf kanadisches und europäisches Aluminium durch die US-Regierung wahrscheinlich von erhöhter Volatilität geprägt sein wird. Die Qualität des Geschäftsmodells und weiter rückläufige Gewinnentwicklung sind unseres Erachtens im Kursniveau angemessen diskontiert."
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