Wiener Börse News

Zahlen von Agrana, UBM mit starkem Wohnungsverkauf, Porr dekarbonisiert, Update vom Frequentis-CEO

Die Umsätze im Agrana-Konzern sind im 1. Halbjahr um 9,1 Prozent auf 1.691,6 Mio. Euro zurückgegangen. Während sich die Erlöse im Segement Food & Beverage Solutions positiv entwickelten, büßte der Agricultural Commodities & Specialities-Bereich (Zucker, Stärke) ein. Das EBIT ging im 1. Halbjahr 2025|26 um 50,5 Prozent auf 28,0 Mio. Euro zurück, das Konzernergebnis liegt bei 1,1 Mio. Euro und damit deutlich unter der Vorjahresperiode von 23,5 Mio. Euro. Wie berichtet, hat das Unternehmen dank "sehr guter Ergebnisse" im zweiten Quartal im Geschäftsbereich Food & Beverage Solutions die Jahresprognose angehoben und rechnet für das Geschäftsjahr 2025|26 nunmehr mit einem deutlichen EBIT-Anstieg von +10  bis +50 Prozent auf somit rund 45 bis 60 Mio. Euro, wobei die Aussichten fur den Geschäftsbereich Agricultural Commodities & Specialities verhalten bleiben, wie Agrana mitteilt. Beim Konzernumsatz wird von einem "moderaten Rückgang" ausgegangen. Agrana-CEO Stephan Buttner: „Wir befinden uns im Zuge der Implementierung unserer neuen Konzernstrategie Next Level weiterhin in einer herausfordernden Transformationsphase. Während sich die Ergebnisse bei Food & Beverage Solutions sehr gut entwickelten, war die operative Performance im Zucker- und Stärkegeschäft unbefriedigend. Daruber hinaus wurden im Geschäftszweig Zucker – wie angekündigt – einmalige Aufwendungen (primar fur Personal) im Zuge der Restrukturierung in Österreich und Tschechien berücksichtigt. Der starke Ergebnisbeitrag von Food & Beverage Solutions war nicht nur im ersten Halbjahr ein stabilisierender Faktor für das Gruppen-EBIT, sondern bildet auch die Hauptgrundlage für unsere aktualisierte EBIT-Prognose für das Gesamtjahr 2025|26.“

UBM hat noch vor Beginn der Hochbauarbeiten bereits 102 der insgesamt 160 Wohnungen des Prager Projekts Rezidence Na Plzece verkauft. Insgesamt konnte UBM in den Kernmärkten Österreich, Deutschland, Tschechien und Polen bis Anfang Oktober über 350 Wohneinheiten verkaufen. Das entspricht im Vergleichszeitraum des vergangenen Jahres einer Steigerung um über 25 Prozent, wie das Unternehmen mitteilt. Das Projekt Rezidence Na Plzece entsteht auf einem über 3.800 m² großen Grundstück im Prager Stadtteil Smíchov. Geplant sind moderne 1- bis 4-Zimmer-Wohnungen mit Wohnflächen von 28 bis 119 m². Ein besonderes Augenmerk liegt auf nachhaltigen Technologien wie geothermischen Bohrungen, Wärmepumpen, Photovoltaikanlagen sowie Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge. UBM CEO Thomas G. Winkler: „Prag ist aktuell unser bester Immobilienmarkt, aber Wohnen boomt insgesamt. Die Vorverkaufsquote beweist, dass wir mit unserem Angebot den Puls der Zeit treffen.“

Die Porr und die Wiener Netze wollen den Störfalldienst dekarbonisieren. In einem Pilotprojekt setzt der fünf Personen starke „CO2-neutrale Bautrupp“ ausschließlich Geräte mit alternativen Antrieben und Treibstoffen ein, um Arbeiten im Strom-, Gas-, Fernwärme- und Datennetz des österreichweit größten Kombinetzbetreibers durchzuführen. Heute (9.10.) fiel der Startschuss des Projekts. Porr CEO Karl-Heinz Strauss: „Die Porr hat für das gemeinsame Pilotprojekt mit den Wiener Netzen eine Flotte aus mehreren Fahrzeugen zusammengestellt, die ausschließlich über elektro- und wasserstoffbasierte Antriebe verfügen. Hinzu kommt ein mit HVO 100 betriebener LKW mit Kran. Wir können so über das Jahr gerechnet die CO2e-Emissionen dieses Bautrupps um 90 Prozent reduzieren“. Die schrittweise Umstellung des Fuhr- und Maschinenparks gilt im Rahmen der neuen Dekarbonisierungsstrategie der Porr als wichtigster Hebel zur Reduzierung der Scope-1-Emissionen

Frequentis hat heute ein Online Investoren-Gespräch veranstaltet. Dabei erwähnte CEO Norbert Haslacher, dass die Länder aktuell, aufgrund der geopolitischen Lage, zunehmend in die kritische Infrastruktur investierenBesonders die USA erneuern derzeit ihre Infrastruktur im Air Traffic Control-Bereich, die FAA (Federal Aviation Administration) ist Teil der Big Beautiful Bill von Präsident Trump und sieht ein Investitionsvolumen von 12,5 Mrd. Dollar in den nächsten Jahren vor. Es gab bereits einen großen Auftrag aus den USA im 1. Halbjahr und Frequentis erwartet auch im 2. Halbjahr einen Großauftrag, wie CEO Norbert Haslacher meinte. Europäische Systeme im Bereich Flugsicherung seien fortschrittlicher als jene in den USA, da der europäische Markt insgesamt komplexer sei. Von Seiten der Europäischen Kommission gibt es aktuell aber ebenso einen Air Traffic Management Masterplan, weist Haslacher auch auf Wachstumschancen in Europa hin. Hier sei auch die Tatsache erwähnt, dass die NATO-Länder ihre Ausgaben im militärischen Bereich von 2 auf 5 Prozent des GDP angehoben haben. Ebenfalls ein Wachstumsfaktor sei die Zunahme im Flugsektor. Die Flugbewegungen erhöhen sich, es werden mehr Flugzeuge gebaut und Flughäfen errichtet, allein etwa ca. 200 in Asien in den kommenden Jahren, und das würde auch Flugsicherungssysteme verlangen. Auch der Drohnen-Sektor nimmt zu. Hier habe sich die Geschwindigkeit in den letzten Wochen aufgrund der Sichtungen in europäischen Ländern erhöht. Das Frequentis UTM System (Uncrewed Traffic Management) setzt auf eine Koordination mit Air Traffic Systemen. Laut CEO Haslacher habe die deutsche Bundeswehr etwa bereits eine militärische Erweiterung des Systems nachgefragt, um eine Freund/Feind-Einstufung von Drohnen vornehmen zu können. Frequentis habe sich hier als Datendrehscheibe positioniert, um Effektoren die Möglichkeit zu bieten, die richtigen Maßnahmen setzen zu können. Derzeit würde es Gespräche mit einigen Ländern geben, es müssen aber in weiterer Folge Budgets für Projekte freigegeben und Ausschreibungen durchgeführt werden. Grundsätzlich habe man derzeit guten Rückenwind im Vertrieb und rechnet weiterhin mit einem starkem Gesamtjahr und einem Wachstum im zweistelligen Prozentbereich bei den Aufträgen. "Wir sind zuversichtlich, dass wir die Orders in Umsatz umwandeln können", so Haslacher. Hinsichtlich EBIT-Marge, die 2025 bei 6,5 bis 7,0 Prozent liegen soll, macht Haslacher darauf aufmerksam, dass die R&D Ausgaben in Höhe von jährlich ca. 30 Mio. Euro aus dem EBIT gezahlt werden und dies berücksichtigt werden müsse.

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Agrana Beteiligungs-AG
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