BÖRSENFLASH - Steuerpläne bringen polnische Bankaktien unter Druck
Massive Gewinnmitnahmen bei Alior, PKOB und Pekao - Auch Erste-Group-Aktien belastet
Papiere der Banken Alior, PKOB und Pekao rasselten jeweils mehr als zehn Prozent hinab. Anteile an der Santander Polska büßten 6,8 Prozent ein, was wiederum auch die Aktien der österreichischen Erste Group belastete, die derzeit einen Anteil von 49 Prozent an dem polnischen Geldhaus übernimmt. Aktien der Erste Group verloren an der Wiener Börse zuletzt 3,8 Prozent an Wert.
Wie die polnische Nachrichtenagentur PAP berichtet, soll die Körperschaftssteuer für Banken im kommenden Jahr 2026 von derzeit 19 Prozent auf 30 Prozent steigen, bevor sie 2027 auf 26 Prozent sinken und ab 2028 bei 23 Prozent liegen soll. Gleichzeitig soll die sogenannte Bankensteuer, die auf Vermögenswerte der Geldhäuser erhoben wird, ab 2027 verringert werden. Ziel der Steuerreform sei die Erhöhung der Steuereinnahmen zur Finanzierung der Verteidigungsausgaben, sagte Jarosław Neneman, Staatssekretär im Finanzministerium, gegenüber PAP.
Insgesamt seien die Nettoauswirkungen der vorgeschlagenen Änderungen ab 2028 für den Sektor wohl verkraftbar, meint Analyst Lukasz Janczak von der Erste Group. Dennoch würden die erwarteten Auswirkungen in den nächsten zwei Jahren die relative Bewertung polnischer Banken im Vergleich zu anderen europäischen Werten erheblich verschlechtern, zumal der derzeitige Bewertungsabschlag nicht hoch sei.
Ein Marktbeobachter verwies gegenüber der Nachrichtenagentur PAP zudem auf das ungünstigere Umfeld für Banken infolge der erwarteten Zinssenkungen der polnischen Notenbank. Vor diesem Hintergrund nähmen insbesondere internationale Investoren das Steuervorhaben zum Anlass, bei den zuletzt stark gelaufenen Bankaktien Gewinne mitzunehmen.
spa/mik
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Quelle: APA
