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Kapsch äußert Kritik an Umsetzung des Green Deals

25.06.2025, 12:46:00

Firmenchef: Bürokratische Belastung zu hoch, Skepsis gegenüber "Omnibus-Initiative" der EU - Kapsch TrafficCom mit Ergebnisrückgang im Geschäftsjahr 2024/25

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AKTUALISIERUNGS-HINWEIS
Neu: Komplett neu nach der Bilanzpressekonferenz
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Der Firmenchef des Wiener Mauttechnologie-Anbieters
Kapsch TrafficCom, Georg Kapsch, äußert Kritik an der Umsetzung des
Green Deals der Europäischen Union (EU). Insbesondere der
administrative Teil - etwa die Anforderungen an die Gestaltung von
Nachhaltigkeitsberichten - sei mit "hohem Aufwand" verbunden, so
Kapsch bei der Bilanzpressekonferenz am Mittwoch. Die von der EU
angedachten Erleichterungen, etwa beim Lieferkettengesetz, will er
sich "genau anschauen".
"Zu dem Zeitpunkt, als das gekommen ist, waren schon wieder 100
neue Verordnungen in der Pipeline", zeigte sich Kapsch mit Verweis
auf die sogenannte "Omnibus-Initiative" besorgt. Grundsätzlich stehe
er aber hinter dem Green Deal, zumal er die Kapsch TrafficCom mit
ihren Systemen "als Teil der Green Economy" sehe.
Offen zeigte sich der ehemalige Industriepräsident für die
jüngsten Vorschläge der Industriellenvereinigung (IV) zu den
Pensionen. Bei einer Reform müsse man allerdings nach Berufsgruppen
differenzieren, denn eine generelle Anhebung des
Pensionsantrittsalters auf 68 Jahre sei Arbeitenden in Bereichen wie
der Pflege oder dem Bau, die mit besonderen körperlichen Belastungen
zu kämpfen haben, nicht zuzumuten. "So einfach zu sagen, wir erhöhen
jetzt alle, das funktioniert nicht." Grundsätzlich sei das jetzige
Pensionssystem aber "nicht finanzierbar", hielt Kapsch fest. Er
selbst jedenfalls habe nicht vor, früher in Pension zu gehen bzw.
seinen Vertrag als Vorstandschef bis 2029 nicht zu erfüllen.
Ergebnisrückgang im Geschäftsjahr 2024/25
Mit Ergebnissen des Geschäftsjahres 2024/25 zeigte sich der
Manager nur bedingt zufrieden. So stand unterm Strich ein Verlust
von 6,9 Mio. Euro, nach einem Gewinn von 23,2 Mio. Euro im Jahr
davor. Ebenso verringerte sich das operative Ergebnis (EBIT) von
70,3 Mio. auf 12,6 Mio. Euro, was "bei weitem nicht das ist, was wir
wollen und wo wir auch herkommen". Man dürfe aber nicht vergessen,
dass der Rückgang insbesondere auf Entkonsolidierungen einzelner
Auslandsgesellschaften bzw. den wegfallenden, positiven Einmaleffekt
aus der Beilegung eines Schiedsverfahrens in Deutschland
zurückzuführen sei.
Erfreut zeigte sich Kapsch über das Geschäft in Nordamerika, über
viele Jahre die "Achillesferse" des Unternehmens. Hier erhöhte sich
der Umsatz um 7,1 Prozent auf 249 Mio. Euro. Schlechter performt
habe der Bereich Asien-Pazifik, es gab einen Rückgang von 13,4
Prozent auf 24 Mio. Euro. "Aber wir sind zuversichtlich, weil genau
dieser Raum sehr interessiert ist an neuen Technologien." Mit den
"innovativen Lösungen" des Unternehmens könne man dort vielleicht
sogar früher Fuß fassen als in anderen Regionen.
Nach Geschäftsbereichen ragte zuletzt das Mautsegment mit 74
Prozent des Gesamtumsatzes und einer Steigerung von 3,9 Prozent auf
393 Mio. Euro hervor. Im Segment Verkehrsmanagement führten die
Entkonsolidierungen allerdings zu einem Umsatzrückgang um 14,5
Prozent auf 137 Mio. Euro.
Ausblick: Weniger Umsatz, höherer Betriebsgewinn
Für das laufende Geschäftsjahr 2025/26 rechnet Kapsch TrafficCom
mit einem Umsatzrückgang auf rund 510 Mio. Euro, das EBIT soll
gegenüber dem Vorjahr steigen. Kapsch ist diesbezüglich
zuversichtlich, zumal das Unternehmen weiter keine Marktanteile
verliere. Der Fokus liege weiterhin auf Effizienzsteigerung und
Schuldenabbau, hieß es Mittwochfrüh in einer Aussendung zur
Bekanntgabe der Ergebnisse.
tpo/tsk
 ISIN  AT000KAPSCH9
 WEB   http://www.kapsch.net


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