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Wiener Börse präsentiert sich als potenzieller strategischer Investor für die Börse Sofia

 

(Wien/Sofia) Die Wiener Börse präsentiert heute in Sofia ihre konkreten Vorhaben und Pläne als potenzieller strategischer Investor der Börse Sofia vor ausgewählten Vertretern des bulgarischen Finanzministeriums, der bulgarischen Aufsichtsbehörde sowie regionalen Banken und Finanz-Intermediären. Eine strategische Beteiligung an der Börse Sofia würde die Wiener Börse ihrem Ziel, die Kräfte der regionalen Kapitalmärkte Ost- und Südosteuropas zu bündeln, weiterzuentwickeln und damit zu stärken, einen bedeutenden Schritt entgegenbringen. Die bulgarische Regierung plant ihren 44-prozentigen Anteil in diesem Jahr an einen strategischen Investor zu verkaufen, die Details zum Verlauf des Privatisierungsprozesses werden von der bulgarischen Regierung noch veröffentlicht.

Zentrale Bestandteile des Konzeptes der Wiener Börse sind das Regionalmarktprinzip und die Kooperation regional eigenständiger Börsen: Die Eigenverantwortung und Entscheidungsfreiheit der Börse Sofia blieben erhalten. Die Wiener Börse unterstützt ihren Partner dabei, internationale Aufmerksamkeit und damit mehr Liquidität zu erlangen, wie sie für eine erfolgreiche Entwicklung notwendig ist. Dazu zählt auch eine technische Verbindung der Börsen. Konkret möchte die Wiener Börse für die Marktteilnehmer in Sofia und Ungarn die technische Möglichkeit schaffen, im Verbund, aber auch an Drittbörsen, zu handeln.

Positive Erfahrungen mit dem „Heimmarktprinzip“

Die Wiener Börse ist fest vom Heimmarktprinzip überzeugt: Die Chancen, vor allem für kleine und mittlere Unternehmen, sind an der jeweiligen regionalen Börse deutlich besser als an ausländischen Plätzen. Deshalb setzt sich die Wiener Börse für eine Stärkung der regionalen Kapitalmärkte ein.

Die Wiener Börse kann als strategischer Investor ihre jahrelangen Erfahrungen weitergeben: Noch vor 5 Jahren war die Wiener Börse kaum bei internationalen Investoren bekannt, heute werden mehr als 50 Prozent des Gesamtumsatzes von ausländischen Banken getätigt. Der durchschnittliche Monatsumsatz hat sich seit 2002 verzehnfacht, die Marktkapitalisierung ist im gleichen Zeitraum um 100 Mrd. Euro gestiegen. Ihr Know-how konnte die Wiener Börse auch bereits im Rahmen mehrerer Kooperationsverträge mit der Börse Bukarest für den rumänischen Kapitalmarkt einbringen: Seit März 2005 wird der gemeinsame Index ROTX berechnet und seit Herbst 2006 vertreibt die Wiener Börse auch den BET, den Leitindex der Börse Bukarest. Ab Sommer 2007 werden darüber hinaus die Daten der Börse Bukarest über die Wiener Börse erhältlich sein.  

Eng verbunden ist die Wiener Börse auch mit der Börse Budapest, an der sie – gemeinsam mit österreichischen und einer ungarischen Bank – seit 2004 einen Anteil von 68,8 besitzt. Weitere Kooperationsverträge bestehen mit den Börsen Zagreb, Belgrad, Sarajevo, Montenegro, Podgorica, Banja Luka, Mazedonien und Sofia.

Die Börse Sofia zählt zu den aufstrebenden Kapitalmärkten Südosteuropas: Die Marktkapitalisierung lag Ende Februar bei 9,6 Mrd. Euro, der Umsatz am Kassamarkt betrug in den ersten beiden Monaten des Jahres 800 Mio. Euro. Insgesamt sind rund 350 Unternehmen an der Börse Sofia gelistet.