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Der Staat investiert 14 Milliarden Euro

Christian Sec | Börsen-Kurier 

Wer von Milliardenpaketen zur Transformation der Wirtschaft profitieren wird.

Bis zum Jahr 2027 will die österreichische Regierung rund 14 Milliarden Euro für die Transformation der Wirtschaft zur Verfügung stellen. Das beinhaltet auch die nachhaltige Mobilitäts- und die Wärmewende. Im Bereich der Mobilitätswende profitiert die voestalpine grundsätzlich von der gesamteuropäischen Wiedergeburt des Schienenverkehrs. So sieht der ÖBB-Rahmenplan zwischen 2023 bis 2028 19 Milliarden Euro für den Ausbau der Schiene vor. Schon im Halbjahresbericht des Geschäftsjahres 2023/24 des Stahlkonzerns zeigt sich, dass das Produktsegment Schiene für Vollauslastung der Produktionsstandorte sorgt und Rückgänge in anderen Geschäftsbereichen kompensiert. Aufgrund der zahlreichen Projekte im Eisenbahnsektor ist eine solide Auslastung bis zum Ende des Geschäftsjahres 2023/24 garantiert, berichtet die voestalpine. 

Der Aluminiumhersteller Amag wiederum könnte von den Förderprogrammen rund um die E-Mobilität profitieren, die um 228 Millionen Euro bis 2027 erhöht werden. „Die E-Mobilität erfordert den vermehrten Einsatz von Aluminiumprodukten, und durch Leichtbaulösungen mit Aluminium lassen sich das Gewicht und damit auch der Treibstoffverbrauch sowie die CO2-Emissionen von Pkw reduzieren“, vermeldet die Amag.

Positiver Effekt für Bauwirtschaft

Auch der Baumaschinenproduzent Palfinger erwartet sich positive Impulse von der staatlichen Förderung in die Transformation. „Uns ist jede Initiative zur Ankurbelung der Bauwirtschaft willkommen“, erklärt CEO Andreas Klausner. 40 % des Umsatzes erzielt der Konzern aus der Bauwirtschaft. Nachdem das Transformationsprogramm auch in andere Bereiche hineinwirkt, in denen Palfinger Umsatz lukriert - wie z. B. in der Land- und Forstwirtschaft, im Entsorgungs- und Recyclingbereich, im Railway-Bereich sowie im öffentlichen Sektor -, erwartet Klausner durch die Förderungen einen positiven Effekt, zumal die Bauwirtschaft aktuell nicht nur in Österreich rückläufig ist. 

Für die Transformation im Gebäudesektor stellt der Bund Förderungen von insgesamt 3,6 Milliarden Euro bis 2027 zur Verfügung. „Die Herstellung eines klimaneutralen Gebäudebestandes (staatliches Ziel in Österreich bis 2040, Anm.) wird weitere Investitionen in Milliardenhöhe mit sich bringen“, erwartet die Strabag auf Nachfrage des Börsen-Kurier. 

Auch der Straßenbau wird klimafreundlicher werden: durch schadstoffmindernden Asphalt und Recyclingasphalt. Insgesamt steigt der Anteil der staatlichen Aufträge bei der Strabag und der Porr jedenfalls schon jetzt signifikant, wie die Finanzberichte zeigen, und zwar vor allem im Verkehrswegebau. 

Personelle Ressourcen

Die grüne Transformation verursacht jedoch auch eine Notwendigkeit, Talente zu finden, um den Wandel durchführen zu können. Dieser Bedarf trifft jedoch auf einen massiv existierenden Fachkräftemangel. Palfinger hat dafür die Wiener Niederlassung, „The HUB Vienna“, deutlich erweitert: „In Wien mit seinen Universitäten, Forschungseinrichtungen und Start-ups finden wir mehr ,Digital Natives‘ als sonst in Österreich und der Standort ist auch für ‚High Potentials‘ aus Tschechien, Ungarn und der Slowakei attraktiv“, so Klausner. 

Nicht überall fordert die grüne Revolution aber neue und hochqualifizierte Mitarbeiter. Beim Holzbauer UBM Development wird auf der Baustelle nicht gebaut, sondern montiert. Das heißt, dass in der Fabrik seriell hergestellte Teile nur mehr vor Ort zusammengefügt werden. Für die Badezimmer-Module etwa braucht es weder Fliesenleger noch Installateure oder Maler.

 

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