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Sonnenenergie und Bienenstöcke

Christian Sec. | Börsen-Kurier

Unternehmen haben ihr grünes Herz gefunden und investieren in den Klimaschutz.

Die EU soll bis 2050 klimaneutral werden. Aber nicht nur die Politik, sondern auch die Unternehmen stehen dabei in der Verantwortung, dieses große Ziel in den nächsten Jahrzehnten schrittweise auch tatsächlich zu erreichen. Ein zentraler Punkt für die Erreichung der Ziele ist die Verwendung von klimafreundlichen Energiequellen

Das Energieunternehmen Verbund erzeugt fast zu 100 % erneuerbare Energie (93 % Wasserkraft). Nur weniger als 4 % kommen jedoch aus Wind- und Sonnenenergie. Bis 2030 will der Verbund diesen Anteil auf bis zu 25 % erhöhen. Gemeinsam mit der OMV errichtete der Energiekonzern 2020 im Bezirk Gänserndorf eine Freiflächen-Photovoltaikanlage, mit der Einsparungen von rund 10.000 Tonnen CO2 pro Jahr erzielt werden sollen. 

Die voestalpine errichtete konzernweit Photovoltaik-Anlagen auf einer Fläche von rund 310.000 m2 und einer Leistung von knapp 61 MWp (Megawatt Peak). An den österreichischen Standorten Linz, Donawitz, Kapfenberg und Krems entstehen bzw. sind bereits Photovoltaik-Anlagen auf 100.000 m2 Dach- und Freiflächen installiert, ebenso sind Anlagen in Deutschland und Holland in Betrieb. Allein in den vergangenen zehn Jahren beliefen sich laut eigenen Aussagen die Umweltausgaben des Konzerns auf insgesamt 2,4 Mrd Euro. 

Die Uniqa hat auf ihren Dächern die Photovoltaikleistung von 50 kWp im Jahr 2020 auf 234 kWp im Jahr 2021 mehr als vervierfacht. Für 2022 plant der Versicherer die Installation von sieben weiteren Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung rund 80 kWp. 

Stromverbrauch senken

Auch bei externen Energielieferanten akzeptiert die Uniqa für alle Standorte in Österreich nur mehr Angebote mit 100 % Ökostrom. 

Die Erste Group bezieht 66 % des Strombedarfs aus CO2-armen Energiequellen. Als Ziel soll der Grünstrom-Anteil bis 2023 auf 90 % steigen. Im vergangenen Jahr wurde der Energieverbrauch pro Quadratmeter bei der Erste Group im Vergleich zu 2020 um 10 % gesenkt. 

Beim Leiterplattenhersteller AT&S wurden sowohl das neue F&E-Zentrum am Standort Leoben als auch der neue Produktionsstandort in Malaysien so konzipiert, dass bis zu 12 % des ursprünglich berechneten Energieverbrauchs durch Effizienzmaßnahmen eingespart werden können, wie bei Warmwasser, Strom, Befeuchtungssystemen und Beheizung durch Wärmerückgewinnungssysteme. 

Elektroautos, Recycling und Bienenstöcke

Ein Umweltziel der Erste Group für 2021 war die Erhöhung des Anteils umweltfreundlicher Autos an der Fahrzeugflotte. Im vergangenen Jahr stieg die Zahl der E-/Hybrid-Fahrzeuge von 98 auf 182, was zu einem konzernweiten Anteil dieses Segments am gesamten Fuhrpark von 7 % führte. 

Der Holzfaserproduzent Lenzing will gemeinsam mit dem schwedischen Zellstoffproduzenten Södra Verfahren entwickeln, um die Kapazitäten für die Zellstoffgewinnung aus Alttextilien zu erweitern. Ziel ist es, bis 2025 25.000 Tonnen Alttextilien pro Jahr zu recyceln. 

Die voestalpine hat bereits einen Stufenplan für eine grüne Stahlproduktion entwickelt: Ab 2027 können durch einen teilweisen Ersatz der bestehenden Hochofenroute durch eine Hybrid-Elektrostahlroute die CO2-Emissionen um 30 % reduziert werden, das sind 3 bis 4 Mio Tonnen CO2 pro Jahr. Die dafür notwendigen Vorarbeiten an den beiden Standorten werden bereits gestartet. 

Der Ziegelhersteller Wienerberger fokussiert sich neben der stetigen Reduktion der CO2-Emissionen auf den Erhalt der Biodiversität. Aufgelassene Ton-Abbaustätten werden schrittweise in Lebensraum für bedrohte Tiere und Pflanzen verwandelt und auf dem Flachdach des nachhaltigen Ziegelbaus des Wienerberger Headquarters wurden Bienenstöcke aufgestellt.


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