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Marktanalyse: Erwartete Konjunkturerholung und expansive Geldpolitik beeinflussen das Börsengeschehen

Paul SeverinDie Wiener Börse zeigt sich auch in diesem Jahr von einer freundlichen Seite. Seit Jahresbeginn ist das Börsenbarometer kräftig angestiegen und setzt den positiven Trend des Vorjahres fort. Zyklischere Titel und sogenannte Value-Aktien sind im aktuellen Umfeld gefragt. Profitieren diese Titel verstärkt von der Hoffnung auf ein baldiges Ende der COVID-19 Krise, die mit einem erwarteten Konjunkturaufschwung einhergehen soll. Im Sog der globalen Aktienmärkte profitieren Aktieninvestoren an der Wiener Börse von steigenden Unternehmensgewinnen und von der nach wie vor expansiven Geldpolitik der globalen Notenbanken.

Fundamentales Bild massiv von COVID-19 Krise beeinflusst

Das fundamentale Bild der österreichischen Volkswirtschaft wird seit Ausbruch der COVID-19 Krise massiv beeinflusst. Laut OeNB lag das österreichische BIP in den 12 Monaten seit Inkrafttreten des ersten Lockdowns durchschnittlich um 8,5% unter der vorhergehenden 12-Monatsperiode. Die Wertschöpfungsverluste in diesem Zeitraum kumulieren sich auf etwa 40 Mrd. EUR. Allerdings zeigt der Indikator der OeNB auch, dass sich die Wirtschaft recht zügig erholt, wenn gesundheitspolitische Einschränkungsmaßnahmen gelockert werden. Die damit erwartete deutliche Konjunkturerholung schlägt sich in den steigenden Aktienkursen wieder.

Positiver Einfluss der Geldpolitik

Unterstützt wird der positive Börsentrend von der Geldpolitik der internationalen Notenbanken. Die Gefahr von Zinsanhebungen bleibt auf längere Zeit gebannt – trotz der anhaltenden Diskussion über das Aufkeimen von Inflation. Denn steigende Zinsen würden Spareinlagen und Anleihen wieder interessanter machen. Der Präsident der dafür richtungsweisenden Notenbank der USA, Jerome Powell, erklärte vor kurzem, dass man trotz einer stärkeren konjunkturellen Belebung noch weit von den von der Notenbank anvisierten Zielen für die Beschäftigung und die Preisentwicklung entfernt sei. Mit anderen Worten: Die Geldpolitik bleibt unverändert. Die Leitzinsen werden noch bis 2023 an der Nullmarke bleiben. Die Europäische Zentralbank hat keinen Grund die US-Zinspolitik zu konterkarieren.

Dadurch bleiben die Aktienmärkte in der nun schon seit Jahren anhaltenden Hausse - kurz unterbrochen durch den Schock den die erste Covid-Welle ausgelöst hat – weiter gut unterstützt. Die Impfaktionen in vielen Ländern der Erde sollten zu Entspannung im Gesundheitsbereich beitragen und machen Hoffnung für eine Normalität nach der Covid Situation. 

Positiver Aktientrend intakt

Die fortschreitende Erholung der Weltwirtschaft – speziell in den USA und China – gilt als Haupttreiber des Booms an den Börsen. Dazu kommen massive Konjunkturpakete, die den Konsum und die Industrie noch mehr beflügeln könnte. Rückschläge und Kurskorrekturen wie zuletzt bei Technologie-Aktien oder überbewerteten Aktien gelten in diesem Umfeld als normal – auch im Sinne von Gewinnmitnahmen. Das richtige Timing ist an der Börse zählt zu den größten Herausforderungen. 


Autor:
Paul Severin
Mitglied Vorstand ÖVFA
Head of Communications Erste Asset Management
13. April 2021

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Hinweis

Die Wiener Börse AG verweist ausdrücklich darauf, dass die angeführten Informationen, Berechnungen und Charts auf Werten aus der Vergangenheit beruhen, aus denen keine Schlüsse auf die zukünftige Entwicklung oder Wertbeständigkeit gezogen werden können. Im Wertpapiergeschäft sind Kursschwankungen und Kapitalverluste möglich. Der Beitrag gibt die persönliche Meinung des Analysten wieder und stellt keine Finanzanalyse oder Anlageempfehlung der Wiener Börse AG dar.

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