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Marktanalyse: Österreichischer Aktienmarkt – Günstige Bewertungen und weiter steigendes Investoreninteresse

Ingrid SzeilerDer österreichische Aktienmarkt hat heuer, nach einem mehrjährigen Höhenflug, im Gleichklang mit vielen anderen europäischen Aktienmärkten korrigiert (-3,3 %) und befindet sich nun, nach einer Konsolidierungsphase, wieder in einer hervorragenden Ausgangsposition.

Für ein Investment in österreichische Aktien sprechen derzeit vor allem fünf Punkte:

1. Die Bewertungen österreichischer Unternehmenstitel sind günstiger als jene vieler anderer Länder Westeuropas und teilweise auch Osteuropas.

2. Das Gewinnwachstum der Unternehmen ist mehr als intakt und mit einem Wert von ca. +10 % auch höher als in vielen anderen Ländern der Region.

3. Das Interesse inländischer, aber auch ausländischer Investoren ist weiterhin hoch. Denn über österreichische Unternehmen, die in Osteuropa aktiv sind und dort Niederlassungen haben, können Investoren indirekt in zentral- und osteuropäische Märkte investieren. Das ist vor allem für jene Anleger wichtig, die in ihren Portfolios Beschränkungen hinsichtlich europäischer Emerging Markets haben.

4. Die Kursperformance des ATX hat auch absolut betrachtet Aufholpotenzial. Der Wert des Index steht derzeit (6. Juni 2018) bei rund 3.300 Punkten und ist noch weit von seinem Höchststand (4.982 Punkte) entfernt.

5. Last, not least könnte die tatsächliche Umsetzung der von der Regierung angekündigten Reform der Körperschaftsteuer (KÖST), bei der nicht entnommene Unternehmensgewinne nicht mehr versteuert werden müssen, börsennotierten Firmen ein zusätzliches Gewinnwachstum zwischen 5 % und 10 % bringen.

Aktuell sind Aktienanleger aufgrund der jüngsten Korrekturen wieder etwas vorsichtiger geworden. Viele Marktteilnehmer haben zuletzt Gewinne mitgenommen und halten sich derzeit mit neuen Investitionen etwas zurück. Eine Seitwärtsbewegung des Marktes in den kommenden Wochen ist daher durchaus wahrscheinlich, da gleichzeitig günstige Preise auch schnell aufgegriffen werden. Auch für Amerikaner ist der Markt – aufgrund der jüngsten Währungsentwicklung des Dollars – wieder interessant.

Branchenseitig erachten wir weiterhin österreichische Immobilienaktien als besonders interessant. Sie waren historisch immer schon günstig, und auch aktuell – obwohl sie sehr nachgefragt sind – notieren österreichische Titel großteils noch immer unter ihrem Buchwert. D.h. sie haben verglichen zu den Immobilienaktien anderer Länder noch Aufholpotenzial. Hinzu kommt, dass momentan eine Konsolidierungswelle im Gang ist (Stichwort: BUWOG, Immofinanz), was für die Aktionäre der jeweiligen Titel von Vorteil sein kann. Auch Finanztitel performen nach einer jahrelangen Durststrecke inzwischen wieder sehr gut und sind Treiber der positiven Entwicklung.

Trotz der grundsätzlich sehr guten Ausgangssituation am österreichischen Aktienmarkt ist aktives Management das Um und Auf, um die Stärke gegenüber einfachen Index-Investments unter Beweis stellen. Das Fondsmanagement des Raiffeisen-Österreich-Aktien setzt insgesamt auch sehr stark auf Nebenwerte und hat den ATX auf 10-Jahressicht deutlich outperformt. Aktives Fondsmanagement funktioniert insbesondere bei kleinen Märkten sehr gut. Denn je weniger Analysten den Markt im Fokus haben, desto größer sind die Chancen, dass der Fondsmanager Qualitäten oder Mängel eines Unternehmens entdeckt, die andere nicht sehen. Das bringt einen deutlichen Informationsvorsprung.

Veranlagungen in Fonds sind dem Risiko von Kursschwankungen bzw. Kapitalverlusten ausgesetzt.

Der veröffentlichte Prospekt sowie das Kundeninformationsdokument (Wesentliche Anlegerinformationen) des Raiffeisen-Österreich-Aktien stehen unter www.rcm.at in deutscher Sprache zur Verfügung.

Der Raiffeisen-Österreich-Aktien kann im Rahmen der Anlagestrategie überwiegend (bezogen auf das damit verbundene Risiko) in derivative Instrumente investieren. Der Fonds weist eine erhöhte Volatilität auf, d.h. die Anteilswerte sind auch innerhalb kurzer Zeiträume großen Schwankungen nach oben und nach unten ausgesetzt, wobei auch Kapitalverluste nicht ausgeschlossen werden können.

Autorin:
Ingrid Szeiler
Chief Investment Officer
Raiffeisen KAG
13. Juni 2018

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Hinweis

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