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Aktuelle Marktanalyse: Charaktertreue im Oktober

Wolfgang Matejka, CEFA

Der Oktober präsentierte sich, seinem statistischen Image entsprechend, als volatil und sprunghaft. Während zu Beginn noch der breit finanzierte Ausweg aus der Covid-19 Pandemie die wirtschaftliche Wachstumshoffnung trug änderte sich dies nach Auftreten erneut deutlich steigender Fallzahlen die mit stärkeren staatlichen Eingriffen ins tägliche Leben verbunden waren, dramatisch. Die zuvor gestiegenen Aktienmärkte drehten blitzartig ins Minus und vertieften dies zur negativen Monatsperformance. Zusätzlich wirkten natürlich die Unsicherheiten rund um die kommende US-Präsidentenwahl und ein Brexit bei dem es eigentlich nur mehr um die Wahrung des jeweils eigenen Gesichts gehen dürfte. Den harten Brexit hat man an den Märkten ja schon lange akzeptiert.

Österreichs Aktienmarkt konnte sich aber gerade in dieser Phase steigender Unsicherheiten deutlich besser entwickeln als seine europäischen Vergleichsindizes. Natürlich auch weil die ATX-YTD-Performance bis dahin zur schlechtesten Europas zählte und sich auf diesem enorm tiefen Niveau wohl niemand mehr von seinen Aktien trennen wollte. Es waren aber auch ermutigende Unternehmensergebnisse aus Industrie und dem Finanzsektor die dem Index auf die Sprünge halfen, weniger als seine Peers im Oktober zu verlieren. Ein leiser Hinweis auf das Potential das unser Markt doch hat, sollten die Lock-Down Maßnahmen samt den gerade erneut auf den Weg geschickten Finanzhilfen ein Wirtschaftswachstum erzeugen, das es verdient durch die Covid-19 Krise hindurch zu denken.

Dann müsste genau der Umstand, dass unser ATX zu den zyklischsten Börsen Europas zählt, sich von einer Belastung in einen Vorteil wandeln der die Performance der letzten Monate als belächelte Erinnerung verblassen lässt.


Autor:
Wolfgang Matejka, CEFA
Geschäftsführender Gesellschafter der Matejka & Partner Asset Management GmbH
4. November 2020

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Hinweis

Die Wiener Börse AG verweist ausdrücklich darauf, dass die angeführten Informationen, Berechnungen und Charts auf Werten aus der Vergangenheit beruhen, aus denen keine Schlüsse auf die zukünftige Entwicklung oder Wertbeständigkeit gezogen werden können. Im Wertpapiergeschäft sind Kursschwankungen und Kapitalverluste möglich. Der Beitrag gibt die persönliche Meinung des Analysten wieder und stellt keine Finanzanalyse oder Anlageempfehlung der Wiener Börse AG dar.
 

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