Die gute Nachricht: "Es gibt keine Zölle auf Luftfahrtprodukte", zeigte sich FACC-CEO Robert Machtlinger bei der heutigen Halbjahrespressekonferenz erfreut. Allerdings gibt es nach wie vor ein Lieferketten-Thema bei den Triebwerken, das sich noch bis ins nächste Jahr hineinziehen kann. "Derzeit stehen 60 Flugzeuge geparkt und warten auf Triebwerke." Was laut dem CEO aber schon deutlich weniger als im Vorjahr ist. Insgesamt verzeichnet die Luftfahrtindustrie ein Wachstum und mit ihr der Zulieferer FACC. Der Order-Backlog der FACC ist mittlerweile durch Neuaufträge und Ratensteigerungen auf 6 Mrd. Dollar angewachsen. Mit insgesamt weltweit 17.539 bestellten Flugzeugen liegt die Industrie auf einem neuen Höchststand. FACC ist in allen Plattformen vertreten und damit die nächsten zehn Jahre gut beschäftigt. Vor allem aus China und Indien kommen neue Aufträge. Für FACC heißt das aber auch Investieren. In den kommenden fünf Jahren sollen ca. 300 Mio. Euro in die Werke investiert werden. Laut CFO Florian Heindl ist auch die Errichtung neuer Werke nicht ausgeschlossen. Sein Fokus liegt derzeit noch auf dem Effizienz- und Kosten-Programm CORE. "Wir wollen die finanzielle Gesundheit steigern", so der CFO. Dazu gehört mitunter der weitere Abbau der Lagerbestände, die Erhöhung des Outputs bei gleichbleibendem Personalstand, die Reduktion der Material-Kosten, die weitere Verbesserung der Eigenkapital-Quote sowie auch der Ausbau des Werks in Kroatien und weitere Verlagerungen dorthin.
Insgesamt hat das 1. Halbjahr bei FACC ein Umsatzwachstum von 10,6 Prozent auf 484,7 Mio. Euro ergeben. Das EBIT liegt mit 18,4 Mio. Euro unter dem Wert der Vorjahresperiode (22,5 Mio. Euro), was den bereits erwähnten Verwerfungen in den internationalen Lieferketten sowie hohen Material- und Personalkosten geschuldet ist. Die EBIT-Marge liegt nach sechs Monaten bei 3,8 Prozent (Vorjahreszeitraum: 5,2 Prozent). Das Ergebnis nach Steuern konnte leicht verbessert werden und liegt im Halbjahr bei 9,8 Mio. Euro (Vorjahreszeitraum 9,5 Mio. Euro). Der Ausblick wurde konkretisiert: Das Unternehmen geht auf Basis der heutigen Marktentwicklung von einem Umsatzwachstum großer 10 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und damit erstmals über einer Mrd. Euro aus. Nach dem 1. Quartal lag die Umsatzprognose bei einem Wachstum von 5 bis 15 Prozent. Die EBIT-Marge werde sich im Vergleich zum Geschäftsjahr 2024 durch Effekte aus dem in Umsetzung befindlichen Effizienzsteigerungsprogramm weiter verbessern (2024: 3,2 Prozent), so das Unternehmen im Ausblick. Bis Ende 2027 sollen die Maßnahmen aus dem Programm eine EBIT-Marge von 8 bis 10 Prozent möglich machen, wie bei der Pressekonferenz bestätigt wurde.
Kapsch TrafficCom verzeichnete im 1. Quartal des Geschäftsjahres 2025/26 einen deutlichen Umsatzrückgang gegenüber dem Vergleichsquartal des Vorjahres. Konkret lag der Umsatz im 1. Quartal mit 100 Mio. Euro um 28 Prozent unter dem Vorjahreswert von 139 Mio. Euro. Dieser Rückgang um 39 Mio. Euro spiegelt etwa zur Hälfte den Umsatzentfall der zwei Großprojekte in Belarus und Südafrika (Entkonsolidierung) wider, und zur Hälfte den Schwankungen im Projektgeschäft, wie das Unternehmen erklärt. Das Ergebnis aus betrieblicher Tätigkeit (EBIT) erreichte 22 Mio. Euro nach -3 Mio. Euro im Vergleichsquartal des Vorjahres. Während im Vorjahr Entkonsolidierungseffekte im Ausmaß von -7 Mio. Euro das EBIT belasteten, war das Ergebnis im ersten Quartal 2025/26 u.a. vom Ertrag aus Deutschland mit 23 Mio. Euro beeinflusst. Wie berichtet wurde Ende Juni eine vergleichsweise Einigung mit der Bundesrepublik Deutschland im Zusammenhang mit der 2019 erfolgten Kündigung des Vertrages zur automatischen Kontrolle der Infrastrukturabgabe (Pkw-Maut) erzielt. Die vereinbarte Zahlung von rund 27 Mio. Euro an die Tochtergesellschaft MTS Maut & Telematik Services GmbH erfolgte nach Abschluss des Berichtsquartals im Juli. Der Mittelzufluss ist daher in den vorliegenden Zahlen noch nicht enthalten, der Ergebniseffekt ist jedoch bereits ersichtlich. Das den Anteilseignern zurechenbare Periodenergebnis drehte von -10 Mio. Euro im ersten Quartal des Vorjahres auf 10 Mio. Euro ins Positive. Für das Geschäftsjahr 2025/26 rechnet Kapsch TrafficCom aufgrund der Entkonsolidierungen einiger Gesellschaften im vergangenen Geschäftsjahr mit einem geringeren Umsatz als im Vorjahr. Das EBIT wird dennoch über dem Vorjahreswert liegen. Aus heutiger Sicht erwartet das Management unverändert einen Umsatzrückgang auf rund 510 Mio. Euro. Das operative Ergebnis (EBIT) wird unter Berücksichtigung des Mittelzuflusses aus dem Schiedsverfahren mit der Bundesrepublik Deutschland in der Größenordnung von rund 45 Mio. Euro erwartet, wobei zusätzliche positive Einmaleffekte im Laufe des Geschäftsjahres möglich sind, wie betont wird.
AT&S hat offenbar einen neuen Kernaktionär. Wie aus einer Beteiligungsmeldung hervorgeht, hält der American Century ETF Trust - Avantis International Small Cap Value ETF vier Prozent der Aktien. Laut Meldung hat der ETF davor keine AT&S-Aktien gehalten.
Research: Die Analysten von NuWays stufen die Flughafen Wien-Aktie nach Zahlenbekanntgabe weiter mit Hold und Kursziel 60,0 Euro ein. Sie meinen: "Da die Veröffentlichung gut mit unseren Schätzungen übereinstimmte und die Entscheidung für die 3. Start- und Landebahn immer noch eine gewisse Unsicherheit hinsichtlich der Zukunft des Flughafens (und der impliziten Aktionärsrenditen) mit sich bringt, behalten wir unsere Empfehlung „Halten“ bei und lassen unser Kursziel von 60,00 Euro vorerst unverändert. Nach der grundlegenden Entscheidung zur 3. Start- und Landebahn erscheint jedoch eine Neubewertung des Falls wahrscheinlich."
Die Erste Group reduziert die Empfehlung für Frequentis von Akkumulieren auf Halten, erhöht aber das Kursziel von 50,0 auf 65,0 Euro.
Die Analysten der BankM stufen die Frequentis-Aktie ebenso herab, und zwar von Kaufen auf Halten, passen den Fairen Wert aber von 42,21 Euro auf nunmehr 53,94 Euro an. Sie meinen: "Die Halbjahreszahlen der Frequentis AG zeigen dynamisches Wachstum bei Umsatz und Auftragseingang und implizieren eine Beschleunigung des Wachstums in 2026. Auch die bestätigten 2025er Ziele (u.a. mindestens 10%iger Umsatzzuwachs) sollten nun gut erreicht werden können. Getragen wird das Wachstum von beiden Segmenten (ATM: +13,8%; PST: +17,6%). Die prozentual stärksten regionalen Zuwächse zeigte die Region "Amerikas" (+51,6%), die nun für 23% der Umsätze steht. Die Frequentis-Aktie hat sich seit Jahresanfang mehr als verdoppelt, was neben der guten operativen Entwicklung auch einer Neubewertung des Geschäftsmodells durch den Kapitalmarkt geschuldet sein dürfte."
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