Wiener Börse News

News zu Andritz, AT&S, Addiko, Zumtobel, Palfinger, Verbund, Frequentis, Lenzing, Rosenbauer, Athos, Voquz, DO&CO, Research zu SBO und A1 Telekom Austria

Andritz ist mit einem Rekord-Auftragsstand von rund 10 Mrd. Euro ins neue Jahr gestartet, der zusammen mit einem straffen Kosten- und Projektmanagement sowie der erfolgreichen Trendwende im Geschäftsbereich Metals mit der deutschen Schuler-Gruppe auch für 2023 die Grundlage für weiteres Wachstum und Rentabilitätssteigerungen bilden soll, wie CEO Joachim Schönbeck bei der Pressekonferenz mitteilt. Das Unternehmen rechnet in 2023 sowohl bei Umsatz als auch Ergebnis mit einer Steigerung gegenüber 2022. In welcher Range das Plus ausfallen wird, wollte sich CEO nicht festlegen. Das abgelaufene Jahr hat das Unternehmen jedenfalls teils mit neuen Rekordwerten abgschlossen. Die Aktionäre werden mit einer gestiegenen Dividende in Höhe von 2,10 Euro je Aktie (Vorjahr 1,65 Euro) am Erfolg teilhaben. Angetrieben wird das Geschäft vom Umbau auf eine nachhaltige Wirtschaft, Andritz liefert dafür Anlagen für u.a. Dekarbonisierung, Kreislaufwirtschaft und umweltgerechte Energieerzeugung. Dies führte 2022 zu einem Umsatz von 7.542,9 Mio. Euro  (+16,7 Prozent). Das operative Ergebnis (EBITA) erhöhte sich auf 648,5 Mio. Euro (+18,7 Prozent). Die EBITA-Marge stieg auf 8,6 Prozent (2021: 8,5 Prozent). Das Konzernergebnis erhöhte um 25,1 Prozent auf 402,6 Mio. Euro. Die Analysten von Raiffeisen Research meinen zu Andritz: "Andritz legte mit den Zahlen zum Geschäftsjahr 2022 die Latte für das laufende Jahr ziemlich hoch. Umsatz und EBITDA lagen einiges über unseren und den Erwartungen des Marktes und auch die Rentabilität stieg stärker an als gedacht."

AT&S muss aufgrund des aktuellen Marktumfeldes, hoher Lagerbestände in der gesamten Lieferkette für IC-Substrate in Kombination mit einer schwächeren Nachfrage, das Investitionsprojekt in Kulim, Malaysia, bis auf Weiteres anpassen und die Mittelfristziele um ein Jahr auf das Geschäftsjahr 2026/27 verschieben. Bisher ist das Unternehmen davon ausgegangen, im Geschäftsjahr 2025/26 einen Umsatz von rund 3,5 Mrd. Euro sowie eine EBITDA-Marge von 27 bis 32 Prozent zu erzielen. Man sei in Gesprächen mit einem wesentlichen Kunden, um Kapazitäten und Finanzierungsbeiträge dem aktuellen Marktumfeld anzupassen. Aktuell geht AT&S davon aus, dass Teile des Investitionsprojektes in Kulim zu einem späteren als bisher geplanten Zeitpunkt realisiert werden, wie es heißt. Wie berichtet, ist die neue Hightech-Produktionsstätte in Kulim mit Investitionen in Höhe von 1,7 Mrd. Euro  die bisher größte Einzelinvestition von AT&S.

Der Transformationsprozess bei Addiko trägt Früchte: Die auf Konsumenten und KMU in Zentral- und Südosteuropa spezialisierte Bank hat den Jahresgewinn in 2022 von 13,6 Mio. Euro auf 25,7 Mio. Euro gesteigert. Sowohl eine starke Geschäftsentwicklung, aber auch ein straffes Kostenmanagement und ausgeglichene Risikokosten haben dazu beigetragen. Die Risikokosten liegen bei 15,4 Mio. Euro oder 0,47 Prozent gegenüber 13,2 Mio. Euro im Jahresvergleich. Das Nettozinsergebnis erreichte 176,4 Mio. Euro (+4,1 Prozent), das Provisionsergebnis 72,5 Mio. Euro (+8,5 Prozent). Die notleidenden Kredite sind von 194 Mio. Euro auf 163 Mio. Euro zurückgegangen. Beim Risiko ist man vorsichtig. "Wir hätten mehr Geschäft machen können, haben aber beim Risiko nachgeschärft", so CEO Herbert Juranek bei der Pressekonferenz. Aufgrund des guten Geschäftsergebnisses und der Klärung der unklaren Situation in Slowenien bezüglich CHF-Kredite gibt es eine (nachgeholte) Dividende von 1,21 Euro je Aktie, was insgesamt 23,6 Mio. Euro entspricht. Diese umfasst 60 Prozent des Nettogewinns für 2021 und 2022 und wird als Kapitalrückzahlung ausgeschüttet. "Unser Dividendenvorschlag spiegelt den Unternehmenserfolg der letzten 18 Monate wider. Die Höhe der Dividende ist attraktiv und ist durch die Einhaltung unserer Guidance ein klares Bekenntnis gegenüber unseren Aktionären, während sie es uns gleichzeitig ermöglicht, eine starke Kapitalposition beizubehalten und in unsere Zukunft zu investieren", betont CEO Herbert Juranek . Das Thema Schweizer Franken-Kredite ist grundsätzlich erledigt, "allerdings arbeiten wir gemeinsam mit anderen Banken an individuellen Lösungen, wenn es Härtefälle gibt," so Juranek. Mit Bezug auf historisch bedingte Rechtsfälle in den SEE-Banken im Zusammenhang mit Schweizer Frankenkrediten sind seitens Addiko im Jahr 2022 zusätzliche Vorsorgen getroffen worden. Das Jahr 2023 ist bei Addiko mit der Einführung eines Accellerator-Programms gestartet worden. Ziel: Die beste Spezialbank für unbesicherte Kredite in der CSEE-Region zu werden, die digitalen Innovationen voranzutreiben und Konsumenten und Geschäftsleuten in der gesamten Region die besten Produkte und Dienstleistungen anbieten zu können. Geprüft wird laut Addiko-CEO derzeit auch eine Erweiterung der Märkte, Im Fokus sind EU-Länder mit stabilen rechtlichen Rahmenbedingungen. Weitere Ziele für 2023: Bruttokundenforderungen in Höhe von ca. 3,5 Mrd. Euro, mit mehr als 10 Prozent Wachstum in den Fokusbereichen sowie u.a. ein Nettobankergebnis mit einem Anstieg von ca. 10 Prozent, welches positiv beeinflusst durch die steigende Zinskurve ist.

Der Beleuchtungs-Konzern Zumtobel konnte in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres 2022/23 die Umsatzerlöse u.a. dank positiver Wechselkurseffekte um 7,7 Prozent auf 912,2 Mio. Euro (Vorjahr: 846,6 Mio. Euro) steigern. Währungsbereinigt liegt das Plus bei 6,6 Prozent. Dank höherer Umsätze und trotz gestiegener Kosten konnte das operative Ergebnis (EBIT) um 30,1 Prozent auf 68,0 Mio. Euro verbessert werden. Damit liegt die EBIT-Marge bei 7,5 Prozent. Das Nettoergebnis stieg um 32,8 Prozent auf 43,4 Mio. Euro (Vorjahr: 32,7 Mio. Euro). CEO Alfred Felder: "Angesichts der guten Entwicklung in den ersten drei Quartalen und der Tatsache, dass sich inzwischen die Materialkosten auf einem hohen Niveau stabilisiert haben, sind wir jetzt auch für das Gesamtjahr noch etwas zuversichtlicher als vor drei Monaten." Der Vorstand erhöht den Ausblick für die EBIT-Marge und erwartet nunmehr eine EBIT-Marge von 5 bis 7 Prozent (bisher: 4 bis 6 Prozent).  Seitens der Raiffeisen Research-Analysten heißt es: "Zumtobel hat ein ermutigendes Q3 22/23 vorgelegt, das im Wesentlichen durch eine hervorragende Cash-Generierung, ein gutes Ergebnis-/Margenniveau bei nachlassender Umsatzdynamik und ein angehobenes Margenziel für das Gesamtjahr geprägt war. Die EBIT-Marge wird nun bei 5-7 Prozent erwartet, während der Umsatzausblick bestätigt wurde. Diese Spannen bedeuten einen Umsatz von 1.194 bis 1.240 Mio. und die revidierte EBIT-Spanne liegt nun bei 60 bis 87 Mio. (gegenüber 48-74 Mio. Euro zuvor). Unsere Umsatzprognose von  1,22 Mrd. liegt in der Mitte des Managementziels und erscheint weiterhin realistisch. Aufwärtspotenzial sehen wir allerdings bei der bisherigen EBIT-Annahme von 61 Mio. Euro (Marge 5 Prozent). Auf den ersten Blick erscheint die obere Hälfte der Margenspanne als erreichbar.

Steyr Automotive übernimmt die Montage der Truck Mounted Forklifts um die hohe nordamerikanische Nachfrage nach Palfinger-Mitnahmestaplern erfüllen zu können, wie Palfinger mitteilt. Konkret: Ab September 2023 montiert Steyr Automotive exklusiv für den nordamerikanischen Markt Palfinger Mitnahmestapler. Allein in den USA, Kanada und Mexiko wird Palfinger eigenen Angaben zufolge bis 2027 rund 1.700 Stück Truck Mounted Forklifts (TMF) pro Jahr absetzen können. Für Palfinger ist Nordamerika der stärkste Wachstumsmarkt.

Die Verbund-Tochter Smatrics hat für die Austro Control 31 Ladepunkte in ganz Österreich installiert und übernimmt künftig auch das Betriebsmanagement der Ladelösung. Die Ladepunkte wurden bei den Austro-Control-Standorten an den österreichischen Flughäfen sowie bei der Unternehmenszentrale in Wien-Erdberg errichtet. Zwei Ladepunkte befinden sich auf der Koralpe auf über 2.000 Meter Seehöhe.

Frequentis und die niederländische LVNL erweitern die integrierte Tower-Lösung am Flughafen Amsterdam Schiphol. Hannu Juurakko von Frequentis: "Mit der Implementierung von MosaiX haben wir LVNL in die Lage versetzt, den Datenaustausch zwischen Applikationen besser zu organisieren und die Integration zukünftiger Applikationen zu vereinfachen."

Bei DO&CO gibt es Aktienverkäufe:  Aufsichtsratmitglied Cem Kozlu hat über die Börse Istanbul weitere Aktien verkauft und zwar diesmal 420 Stück, wie aus einer Veröffentlichung hervorgeht.

Research: Erste Group bestätigt SBO mit Kaufen und erhöht das Kursziel von 77,4 auf 86,6 Euro. Die Baader Bank stuft A1 Telekom Austria von „Add“ auf „Buy“ hoch und sieht ein Kursziel auf 6-Monatssicht von 9,57 Euro.

Seit Wochenbeginn fährt der Rosenbauer Konzern, nach dem Cyberangriff, seine IT-Infrastruktur wieder schrittweise hoch. Diese wurde als Vorsichtsmaßnahme infolge einer Cyber-Attacke zwischen 21. und 23. Februar vorübergehend abgeschaltet, erklärt das Unternehmen. Eine Task Force aus externen und internen Fachleuten habe in den vergangenen Tagen sämtliche Unternehmensbereiche durchforstet und den Hergang sowie das Schadensausmaß des Angriffes analysiert. An der Behebung der einzelnen Probleme werde mit Hochdruck unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen gearbeitet, nächste Woche sollen wieder sämtliche IT-Systeme verfügbar sein, so das Unternehmen.

Wien Energie und OMV planen künftig gemeinsam die Tiefengeothermie im Großraum Wien zu erschließen, zu entwickeln und zu nutzen. Dafür werden die beiden Unternehmen ein Joint Venture gründen.

Der Faserkonzern Lenzing geht für das Geschäftsjahr 2023 unter der Voraussetzung einer weiteren Markterholung im laufenden Geschäftsjahr von einem EBITDA in einer Bandbreite von 320 Mio. Euro bis 420 Mio. Euro aus. Eine Umsetzung der bestehenden Dividendenpolitik von mindestens 4,50 Euro sieht der Vorstand der Lenzing auf dieser Basis für das Geschäftsjahr 2023 nicht geboten und setzt daher die Dividendenpolitik für das Geschäftsjahr 2023 aus.

Die Umsatzerlöse der Athos Immobilien AG betragen 2022 rund 6,78 Mio. Euro, was eine Steigerung von rund 7 Prozent zum Vorjahr bedeutet. Im Geschäftsjahr 2022 betrugen die Erträge aus dem Abgang von Anlagevermögen rund 555.000 Euro (2021: rund 3,73 Mio. Euro). Im laufenden Jahr erwartet sich die Gesellschaft verbesserte Verwertungsmöglichkeiten auf dem Immobilienmarkt. Das Ergebnis vor Steuern soll sich auf rund 1.054.000 Euro (2021: 4,8 Mio. Euro) belaufen. Der Vorstand wird dem Aufsichtsrat und der Hauptversammlung für das Geschäftsjahr 2022 wie für das Geschäftsjahr 2021 eine Dividende in Höhe von 1,40 Euro je dividendenberechtigter Aktie vorschlagen.

Die Voquz Labs AG wird ab dem 9. März, zusätzlich zu der Notierung an der Wiener Börse im direct markt plus, mit sämtlichen 1.050.000 Aktien der Gesellschaft im Freiverkehr der Börse München notiert sein.
 

Dieser Artikel wurde zur Verfügung gestellt von boerse-social.com.

Hinweis

Die Wiener Börse AG verweist ausdrücklich darauf, dass die angeführten Informationen, Berechnungen und Charts auf Werten aus der Vergangenheit beruhen, aus denen keine Schlüsse auf die zukünftige Entwicklung oder Wertbeständigkeit gezogen werden können. Im Wertpapiergeschäft sind Kursschwankungen und Kapitalverluste möglich. Der Beitrag gibt die persönliche Meinung des Autors wieder und stellt keine Finanzanalyse oder Anlageempfehlung der Wiener Börse AG dar.

Preisinformation

Andritz AG
AT&S Austria Tech.&Systemtech.
Addiko Bank AG
Zumtobel Group AG
Palfinger AG
VERBUND AG Kat. A
FREQUENTIS AG
DO & CO AG
SCHOELLER-BLECKMANN AG
Telekom Austria AG