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Unwetterschäden: Auch UNIQA drängt auf politische Lösung

13.03.2025, 13:33:00

"Public-Private-Partnership-Modelle" um Unwetterschäden abzudecken - September-Unwetter sorgte bei der UNIQA für Brutto-Kosten von 222 Mio. Euro - Netto-Gewinn 2024 von fast 350 Mio. Euro

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AKTUALISIERUNGS-HINWEIS
Neu: Aussagen zu Unwetterschäden und Klimawandel (Absatz 1-4); Mehr Infos zu CEE-Region (6. Absatz)
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Angesichts steigender Schäden durch Unwetter drängt
die heimische Versicherungsbranche weiter auf eine politische
Lösung. Nach der Vienna Insurance Group (VIG) am Vortag, sprach sich
am Donnerstag auch UNIQA-Chef Andreas Brandstetter anlässlich der
Bilanzpressekonferenz des Konzerns für eine breitere
Versichertenbasis aus. Er stellte sich auch gegen den Vorwurf, dass
Versicherungen hiermit Gewinn machen wollten.
Die Branche habe mehrere Vorschläge für
Public-Private-Partnership-Modelle gemacht und warte auf eine
Reaktion der Politik. "Wir müssen eine Lösung finden, wo die
Menschen in Österreich einen rechtlich verbürgten Anspruch haben,
dass bei derartigen Schäden Hundert Prozent des Neuwertes des
Schadens versichert sind. Die Versicherungen stießen mit solchen
Forderungen auf den Vorwurf "nur Geld damit verdienen zu wollen", so
Brandstetter. Der Blick auf Länder, wo derartige Modelle bereits
umgesetzt sind, würde zeigen, dass Versicherer damit nicht viel
Profit schlagen.
UNIQA-Finanzchef Kurt Svoboda warnte auch davor, dass in
verschiedenen betroffenen Regionen, Schäden in Zukunft nicht mehr
versichert würden, "auch nicht zu erhöhten Prämien, weil diese
Prämie wird sich nie einer leisten können." Es brauche mehr
Präventivmaßnahmen, wie Hochwasserschutz. Er sieht auch die
Gemeinden in der Pflicht, besonders gefährdete Gebiete nicht mehr
als Bauland auszugeben.
Stark gestiegene Unwetterschäden
Die Unwetterschäden durch das Sturmtief "Boris" im vergangenen
September kosteten den Versicherungskonzern brutto 222 Mio. Euro,
teilte der Konzern am Donnerstag im Rahmen seiner Jahreszahlen für
2024 mit. Einen Großteil davon übernahmen Rückversicherer. Für die
UNIQA blieb ein Selbstbehalt von 85 Mio. Euro über. Insgesamt hätten
Unwetterschäden der UNIQA im vergangenen Jahr 387 Mio. Euro an
Kosten verursacht, nach 186 Mio. im Jahr 2023. Die
Schaden-Kosten-Quote (auch Combined Ratio genannt) stieg aufgrund
der Unwetter von 92,8 Prozent im Jahr 2023 auf 93,1 Prozent.
Dank eines starken Prämien-Zuwachses in Zentral- und Osteuropa
(CEE) hat der börsennotierte Versicherungskonzern den Gewinn im
vergangenen Jahr um 15 Prozent auf 348 Mio. Euro gesteigert. Laut
den vorläufigen Zahlen stiegen die verrechneten Prämien um 9,1
Prozent auf 7,8 Mrd. Euro, teilte der Versicherer am Donnerstag in
Wien mit. Der Konzernvorstand schlägt für das Geschäftsjahr 2024
eine Dividende von 0,60 Euro je Aktie vor.
22-Prozent-Prämienwachstum in Polen
In Österreich sei man um 4,6 Prozent gewachsen, stark getragen
von der Schaden- und Unfallversicherung sowie der
Krankenversicherung. In Zentral- und Osteuropa hätten sich die
Prämien um 13,9 Prozent erhöht, "primär aufgrund starker Zuwächse in
der Schaden- und Unfallversicherung sowie in der
Lebensversicherung", hieß es in der Früh in einer Aussendung. In
Polen sei das Prämienvolumen mit 22 Prozent besonders stark
gewachsen. Das Land sei mit 5 Millionen Kunden der größte Markt für
die Gruppe. In Österreich habe man rund 4 Millionen Kunden. Auch in
Zukunft werde die CEE-Region der Wachstumsmotor für die UNIQA
bleiben.
Nach Segmenten stiegen die Prämieneinnahmen in der Schaden- und
Unfallversicherung mit 11 Prozent am stärksten, gefolgt von der
Krankenversicherung (+10 Prozent) und der Lebensversicherung (+3,3
Prozent). Das Ergebnis vor Steuern im Gesamtkonzern betrug 442 Mio.
Euro - ein Plus von 3,6 Prozent.
Dividende soll bis 2028 jedes Jahr steigen
Beim Ausblick bestätigt das Unternehmen sein bereits im Dezember
verkündetes Wachstumsziel: Für die Jahre 2025 bis 2028 peilt das
Unternehmen ein durchschnittliches jährliches Prämienwachstum von 5
Prozent an, während der Konzerngewinn jährlich um mindestens 6
Prozent steigen soll. Zudem soll die Dividende jährlich steigen.
Mit Blick auf das laufende Jahr 2025 schreibt UNIQA: "Unsere
Erwartungen hinsichtlich eines starken Wachstums über dem BIP
(Bruttoinlandsprodukt; Anm.) basieren sowohl auf gezielten
Vertriebsaktivitäten als auch auf Anpassungen im Zusammenhang mit
Inflation und Indexentwicklungen."
(Redaktionelle Hinweise: GRAFIK 0399-25, Format 88 x 100 mm)
  spo/cri/szk/fel
 ISIN  AT0000821103
 WEB   http://www.uniqagroup.com


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UNIQA Insurance Group AG

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