EVN im 1. Halbjahr 2022/23 mit einem Ergebnissprung um 71 Prozent
Sonderdividende hatte zuletzt für Ärger gesorgt
Der Anstieg im Konzernergebnis auf 217,4 Mio. Euro sei "aufgrund unterschiedlicher Entwicklungen der einzelnen Segmente und positiver Stichtagseffekte aus der Absicherung der Energieerzeugung" zurückzuführen, beim Umsatz seien es "vor allem auf Preiseffekte in der erneuerbaren Stromerzeugung, Bewertungseffekte aus Absicherungsgeschäften sowie höhere Absatzpreise bei der EVN Wärme" gewesen.
Mit 193,2 Mio. Euro lag der Personalaufwand im Berichtszeitraum "infolge kollektivvertraglicher Anpassungen" um 7,7 Prozent über dem Vorjahresniveau. Der Personalstand erhöhte sich im Jahresabstand auf 7.185 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Vorjahr: 7.147).
Die Stromerzeugung der EVN lag im ersten Halbjahr 2022/23 mit 1.573 GWh um 21,2 Prozent unter dem Vergleichswert des Vorjahres. Eine günstige Wasserführung konnte das unter dem Durchschnitt liegende Winddargebot nicht ausgleichen, so die Begründung.
Zur Bilanzstruktur hielt der Landeskonzern in einer Aussendung fest: "Die EVN verfügt weiterhin über eine solide und stabile Kapitalstruktur. Die Erhöhung der Nettoverschuldung per 31. März 2023 auf 1.748,4 Mio. Euro resultierte einerseits aus dem anhaltend hohen Investitionsniveau, andererseits aus dem Liquiditätsausgleich für die Vertriebsgesellschaft EVN KG zur Abdeckung des Working Capital-Bedarfs."
Beim Ausblick gibt sich der Konzern optimistisch. "Der Beitrag der operativen Geschäftstätigkeit der EVN zum Konzernergebnis im Geschäftsjahr 2022/23 wird am oberen Ende der bisher kommunizierten Bandbreite bei rund 250 Mio. Euro erwartet", hieß es. Zusätzlich fließe dem Konzernergebnis 2022/23 der Ergebnisbeitrag aus der Beteiligung an der Verbund AG in Höhe von 158 Mio. Euro zu.
51 Prozent der EVN gehören dem Land Niederösterreich, 28 Prozent entfallen auf die Wiener Stadtwerke, der Rest befindet sich im Streubesitz. Vorige Woche hatte die Ankündigung der EVN eine Sonderdividende auszuzahlen für kräftigen Ärger gesorgt. Der Landesenergieversorger hatte angekündigt, dass Aktionäre zur Basisdividende von zumindest 52 Cent je Aktie eine Sonderdividende von 62 Cent erhalten sollen. Die Sonderausschüttung betrage 111 Mio. Euro. Die SPÖ meinte, man könne "nur den Kopf schütteln". Sie verwies darauf dass die EVN bei den Stromtarifen im Spitzenfeld aller privaten und öffentlichen Anbieter Österreichs liege. Die Grünen meinten, die Landesregierung aus ÖVP und FPÖ "zocke Haushalte ab". Die NEOS forderten, wie andere Parteien auch, eine Senkung der Tarife für die Landesbürger. Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) erklärte damals, man werde genau darauf achten, dass die EVN die Preise soweit und sobald möglich senkt.
stf/ivn
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Quelle: APA, Meldungen der letzten 4 Wochen