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Zahlen und Einschätzungen zu Porr, Uniqa, BKS

Der Baukonzern Porr hat in den ersten drei Quartalen eine Produktionsleistung in Höhe von 4.986 Mio. Euro erwirtschaftet (Vorjahr 5.020 Mio. Euro). Neben der verhaltenen Konjunktur im Hochbau sei dies auf große Infrastruktur-Neuaufträge in Polen und Rumänien zurückzuführen, die sich noch im Planungsstadium befinden, erklärt das Unternehmen den leichten Rückgang. Der Auftragseingang konnte um 26,7 Prozent auf 6.048 Mio. Euro gesteigert werden. Dazu gehören etwa Aufträge aus dem Bahn- und Verkehrswegebau, wie die Eisenbahnstrecken Jaso – Nowy Zagórz in Polen und Craiova – Caransebe in Rumänien ebenso wie die Sanierung der A2 Tunnelkette im Packabschnitt in Österreich. Auch der Wohnbau nimmt laut Porr langsam wieder Fahrt auf: In Deutschland konnte man mehrere mittelgroße Wohnbauprojekte für sich entscheiden. Der größte Wohnbau-Einzelauftrag der Porr ist die Wohnhausanlage Nordbahnhof Baufeld 3E in Wien. Der Auftragsbestand liegt bei 9.606 Mio. Euro (+17,2 Prozent). Das EBITDA verbesserte sich um 8,1 Prozent auf 269,8 Mio. Euro, das Betriebsergebnis (EBIT) um 17,7 Prozent auf 108,1 Mio. Euro. Das Periodenergebnis wurde um 15,1 Prozent auf 70,0 Mio. Euro gesteigertCEO Karl-Heinz Strauss: „Die Porr ist in ihren sieben Heimmärkten besonders gut positioniert, um in diesen Bereichen mit ihren Spezialkompetenzen zu punkten. Wir erwarten eine große Bandbreite von Aufträgen.“ Aufgrund der zahlreichen Großprojekte, die sich aktuell noch in der Planungsphase befinden und damit einen verhältnismäßig geringeren Leistungsbeitrag erzielen, rechnet der Vorstand für 2025 mit einem Umsatz zwischen 6,2 Mrd. und 6,3 Mrd. Euro (2024: 6.190,5 Mio. Euro). Das Betriebsergebnis (EBIT) wird zwischen 180 Mio. und 190 Mio. Euro (2024: 158,4 Mio. Euro) erwartet. Für die nächsten Jahre wird von einer weiteren Ergebnisverbesserung ausgegangen. Das Ziel bis 2030 ist eine EBIT-Marge von 3,5 Prozent bis 4,0 Prozent, so das Unternehmen. In einer Kurzmitteilung zu den Zahlen heißt es seitens der Raiffeisen-Analysten: "Obwohl die Konzernleistungen knapp unter den Erwartungen lagen, konnte dank geringerem Materialaufwand und Effizienzsteigerungen eine ordentliche Profitabilität über den Erwartungen erzielt werden. Das Orderbuch füllt sich weiterhin und der Ausblick für 2025 wurde konkretisiert."

Uniqa verzeichnet in den ersten drei Quartalen verrechnete Prämien von 6.411 Mio. Euro (+9,2 Prozent, 1 - 9/2024: 5.872 Mio. Euro). Deutlich spürbare Wachstumsbeiträge kamen laut dem Versicherungskonzern aus allen Segmenten, allen voran aus der Schaden- und Unfallversicherung, sowie auch den Sparten Krankenversicherung und Lebensversicherung. Der Versicherungsumsatz - die versicherungstechnischen Erträge nach IFRS 17 - stieg in den ersten drei Quartalen 2025 um 8,4 Prozent auf 5.298 Mio. Euro (1 - 9/2024: 4.888 Mio. Euro), wozu alle Sparten und Segmente beigetragen haben. Das versicherungstechnische Ergebnis lag bei 577 Mio. Euro (1 - 9/2024: 391 Mio. Euro). Das Kapitalanlageergebnis blieb in den ersten neun Monaten 2025 mit 592 Mio. Euro leicht unter dem Vorjahresniveau (1 - 9/2024: 619 Mio. Euro). Das Ergebnis vor Steuern verbesserte sich um 24,4 Prozent auf 423 Mio. Euro (1 - 9/2024: 340 Mio. Euro). Das Konzernergebnis erhöhte sich um 26,1 Prozent auf 333 Mio. Euro (1 - 9/2024: 264 Mio. Euro). Die regulatorische Kapitalquote nach Solvency II, die als Gradmesser für die Kapitalisierung gilt, lag am Stichtag 30. September 2025 mit 283 Prozent laut Uniqa "auf sehr hohem Niveau".„Auf Basis einer hohen Produktivität im Vertrieb, konsequenter Kostendisziplin und einer erfreulichen Entwicklung im Schadenbereich - auch aufgrund des weitgehenden Ausbleibens von Naturkatastrophen - konnten wir unser Ergebnis weiter deutlich steigern“, sagt Uniqa-CEO Andreas Brandstetter. Der Konzern bestätigt den bereits angehobenen Ausblick für das gesamte Geschäftsjahr 2025 und erwartet ein Ergebnis vor Steuern im Bereich von 490 bis 510 Mio. Euro (2024: 441,9 Mio. Euro).
Die Analysten von Oddo BHF bestätigen die Kaufempfehlung für Uniqa und heben das Kursziel auf 14,5 Euro an (zuvor: 12,3 Euro). Sie meinen: "Uniqa bleibt auf Kurs mit der Umsetzung seines Strategieplans für 2025–2028 und strebt eine über dem Vorjahresergebnis liegende Rentabilität an. Das Unternehmen zeichnet sich durch ein attraktives Dividendenprofil mit einer Ausschüttungsquote von 50 bis 60 Prozent und einer Dividendenrendite von über 6 Prozent aus und ist damit eine überzeugende Wahl für einkommensorientierte Anleger. Diese hohe Rendite wird durch ein konstantes Dividendenwachstum und eine robuste Solvabilität II-Quote von über 250 Prozent gestützt, die deutlich über dem internen Ziel von 180 bis 230 Prozent liegt und Flexibilität für die Kapitalumschichtung bietet." 

Die BKS Bank weist für die ersten drei Quartale ein Ergebnis nach Steuern von 111,8 Mio.Euro aus, das entspricht einem Minus zum Vorjahr von 18,3 Prozent. Das Wachstum im Provisionsergebnis habe die hoheren Risikovorsorgen und den gestiegenen Verwaltungsaufwand nicht vollstandig kompensieren können, so die Bank.. Das Zinsergebnis verzeichnete einen Ruckgang von 3,5 Prozent auf 175,2 Mio. Euro. Das Provisionsergebnis stieg um 6,1 Prozent auf 54,5 Mio. Euro. Die stärksten Treiber waren hier der Ergebniszuwachs aus den Geschaften mit Wertpapieren, Kreditbereitstellungen und Zahlungsverkehr. Das aktuell hohere Niveau an Risikovorsorgen von -32,5 Mio. Euro (versus -22,6 Mio. Euro im Vorjahr) ist laut BKS ein Abbild des schon langer bestehenden konjunkturell rezessiven Umfelds im Hauptmarkt Osterreich.

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