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Zahlen und Einschätzung zu Andritz, VIG, Zumtobel, Voquz, Frequentis

Andritz verzeichnete im Geschäftsjahr 2021 Rekordwerte bei Auftragseingang sowie auch Konzernergebnis und Rentabilität. Gleich vorweg: Der Umsatzanteil in der aktuellen Krisenregion Ukraine/Russland liegt laut CEO Wolfgang Leitner bei 2 bis 3 Prozent. Man sei aktuell vor allem von Liefereinschränkungen betroffen. "Wir können gut mit Sanktionen umgehen, sind vorbereitet und werden selbstverständlich auch alle einhalten", so Leitner bei der Bilanz-Pressekonferenz. Die Regionen mit dem größten Umsatzanteil sind für Andritz aber Südamerika und Asien und diese Regionen sind vom Konflikt nicht betroffen. Der Auftragseingang der Andritz-Gruppe erreichte den Rekordwert von 7.879,7 Mio. Euro  (+29,0 Prozent versus 2020: 6.108,0 Mio. Euro). "Wir verzeichnen eine gute Auftrags-Situation speziell bei Zellstoffanlagen, Biomasse-Kesseln oder etwa auch im Non-Woven-Bereich", erklärt Leitner. "Für das unsichere Jahr haben wir genügend Aufträge im Haus", lässt er wissen, daher geht man bei Andritz auch im laufendenJahr, aus heutiger Sicht, sowohl bei Umsatz als auch EBITA und Konzernergebnis von einem Anstieg aus. Im abgelaufenen Jahr lag der Umsatz mit 6.463,0 Mio. Euro geringfügig unter dem Rekordwert des Vorjahrs (-3,5 Prozent versus 2020: 6.699,6 Mio. Euro), was auf den Geschäftsbereich Pulp & Paper zurückzuführen war, der im Jahr 2020 einige Großaufträge abwickelte. Das operative Ergebnis (EBITA) erreichte mit 546,5 Mio. Euro ebenso einen neuen Höchstwert (2020: 391,7 Mio. Euro). Die Rentabilität (EBITA-Marge) erhöhte sich auf 8,5 Prozent (2020: 5,8 Prozent). Das Konzernergebnis beträgt 321,7 Mio. Euro (2020: 203,7 Mio. Euro). Der Hauptversammlung wird eine Dividende von 1,65 Euro je Aktie (für 2020: 1,0 Euro) vorgeschlagen. "Wir haben vor Jahren eine Ausschüttungsquote von 50 bis 60 Prozent definiert, für das abgelaufene Jahr schütten wir aus Vorsichtsmaßnahme 50 Prozent aus", erklärt Leitner, der mit Ablauf der diesjährigen HV an seinen Nachfolger als CEO, Joachim Schönbeck, übergeben wird.

Einschätzung: Für die Analysten von Raiffeisen Research lag der Umsatz leicht unter ihren Schatzungen, aber genau auf den Markterwartungen. Die Betriebsergebnisse und der Nettogewinn waren deutlich besser als erwartet. Mit dem Rekordauftragseingang  ubertraf Andritz aber alle Erwartungen und die Prognosen fur das laufende Jahr würden ein optimistisches Bild trotz der laufenden Krise zeichnen.

Mit einem Gesamtprämienvolumen von 11 Mrd. Euro konnte die VIG den Vorjahreswert mit mehr als 574 Mio. Euro um 5,5 Prozent übertreffen und in allen Sparten deutlich wachsen. Einzige Ausnahme würden die Einmalerläge in der Lebensversicherung darstellen, die der Strategie folgend leicht sinken. Die Versicherungsleistungen stiegen geringfügig um 1,6 Prozent auf 7,14 Mrd. Euro. Mit 511,3 Mio. Euro wurde die für 2021 erwartete obere Bandbreite von 500 Mio. Euro übertroffen und das Vorjahresergebnis um 47,8 Prozent verbessert. Den Gremien soll für das Geschäftsjahr 2021 eine signifikante Erhöhung der Dividende gegenüber dem Vorjahr von 75 Cent auf 1,25 Euro pro Aktie vorgeschlagen werden. Die weitere Entwicklung des Geschäftsjahres 2022 würde durch Unsicherheitsfaktoren, allen voran die Kriegssituation in der Ukraine und deren unvorhersehbare Konsequenzen, beeinflusst sein. Unter Berücksichtigung der Tatsache, dass die VIG-Gruppe die aktuellen Herausforderungen im operativen Versicherungsgeschäft bisher sehr gut managen konnte, wird aus heutiger Sicht für 2022 eine positive operative Performance angestrebt, heißt es mitunter im Ausblick. In einer Kurzmitteilung heißt es seitens der Raiffeisen Research-Analysten: "Da die Headline-Zahlen bereits vorab veröffentlicht wurden, bot die heutige Veröffentlichung keine großen Überraschungen. Wir sehen die höhere Dividende positiv, allerdings wird der Handel von den geopolitischen Ereignissen bestimmt, die die Performance der VIG im Geschäftsjahr 2022 maßgeblich beeinflussen dürften."

Der Beleuchtungs-Konzern Zumtobel verzeichnete in den ersten neun Monaten Umsatzerlöse von 846,6 Mio. Euro (Vorjahr: 759,2 Mio. Euro, ein Plus von 11,5 Prozent, währungsbereinigt liegt das Plus bei 10,3 Prozent). Mit 52,2 Mio. Euro liegt das EBIT deutlich über dem Vorjahreswert von 27,3 Mio. Euro. Das Periodenergebnis für die ersten neun Monate des Geschäftsjahres 2021/22 hat sich mit 32,7 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahr (14,9 Mio. Euro) mehr als verdoppelt. Der Vorstand erwartet, dass der Mangel an Rohstoffen die Umsatzentwicklung der Zumtobel Group im 4. Quartal belasten wird. Auch würde die ungewisse Lage im Ukraine-Konflikt weitere Unsicherheiten mit sich bringen." Obwohl das direkte Umsatzrisiko mit rund 8 Mio. Euro Umsatz in Russland und der Ukraine nicht sehr hoch ist, ist das genaue Ausmaß im Hinblick auf die Entwicklung der Weltwirtschaft in den nächsten Monaten ungewiss", betont das Unternehmen. Angesichts der guten wirtschaftlichen Entwicklung in den vergangenen drei Quartalen bestätigt das Unternehmen jedoch die Prognose für das Gesamtjahr 2021/22 und erwartet weiterhin ein Umsatzwachstum von 4 bis 7 Prozent und eine EBIT-Marge von 4 bis 5 Prozent, wobei das Management nun nach drei Quartalen zuversichtlich ist, für beide Kennzahlen das obere Ende der genannten Bandbreite zu erreichen. Abhängig von der tatsächlichen Verfügbarkeit der benötigten Halbleiter könnten diese Erwartungen aber übertroffen werden, heißt es aus dem Unternehmen.

Valneva hat die zulassungsrelevanten Phase-3-Studie des Single-Shot-Chikungunya-Impfstoffkandidaten VLA1553 abgeschlossen. Die positive Endanalyse umfasste sechsmonatige Follow-up-Daten und bestätigte die im August 2021 gemeldeten Topline-Ergebnisse. Valneva geht nun davon aus, im 2. Quartal 2022 mit dem Vorantragsverfahren bei der US-amerikanischen Food and Drug Administration (FDA) zu beginnen.

Fabasoft-Mitgründer Leopold Bauernfeind verlässt das Unternehmen. Er wird seinen mit Mai 2024 auslaufenden Vorstandsvertrag aus personlichen Grunden nicht verlangern, teilt das Unternehmen mit.

Die CPI Property Group will bei der Immofinanz eine außerordentliche Hauptversammlung für Wahlen in den Aufsichtsrat einberufen. CPI schlägt Martin Nmeek und Miroslava Greštiaková als Kandidaten vor. Im Hinblick auf die von CPI erlangte Mehrheitsbeteiligung haben die Aufsichtsratsmitglieder Bettina Breiteneder, Sven Bienert, Michael Mendel und Dorothée Deuring erklärt, ihre Mandate als Mitglieder des Aufsichtsrats zur Verfügung zu stellen und mit Ablauf der außerordentlichen Hauptversammlung ihre Funktionen niederzulegen.

Der Frequentis-Vorstand will der Hauptversammlung eine Dividende von 0,20 Euro je Aktie, in Summe  2,656 Mio. Euro (Vorjahr: 0,15 Euro je Aktie) für das Geschäftsjahr 2021 vorschlagen, wie das Unternehmen mitteilt.

Die in Wien gelistete Voquz Labs, Anbieter von Lizenz- und Berechtigungsmanagement für SAP, eröffnet eine neue Geschäftsstelle in Singapur. CEO Martin Kögel: "Wir haben großartige und hochprofessionelle Partner in Asien, Australien und Neuseeland. Nun ist es an der Zeit, unsere Partner und Kunden mit einer eigenen Repräsentanz in der Region zu unterstützen". Als Vice President für die Region Asien-Pazifik stößt Tony Wise zu Voquz. 

Aktienkäufe: Palfinger Aufsichtsrat Gerhard Rauch hat noch weitere Aktien erworben, und zwar in Summe 6000 Stück je 25,42 Euro. Erst vor wenigen Tagen hat er den Kauf von Aktien gemeldet. Erste Group-Vorstand Stefan Dörfler kauft ebenfalls weitere 1000 Aktien zu je 24,79 Euro. Bereits vergangene Woche hat er Aktien erworben. Auch Erste Group-CEO Bernd Spalt und Vorstandsmitglied Alexandra Habeler-Drabek haben Aktienkäufe gemeldet. CEO Spalt hat am 7. März 5000 Stück zu je 24,3 Euro erworben, Habeler-Drabek 800 Stück zu je 25,16 Euro.

Dieser Artikel wurde zur Verfügung gestellt von boerse-social.com

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