Wiener Börse News

Analysten zu den Wienerberger- und Kapsch TrafficCom-Zahlen, News zu Andritz, FACC, A1 Group, BKS Bank, Research zu UBM, Verbund

Trotz Rückgang der Marktentwicklung in den Bereichen Neubau, Renovierung und Infrastruktur konnte Wienerberger im abgelaufenen Geschäftsjahr das beste Ergebnis der Unternehmensgeschichte verzeichnen: Der Außenumsatz stieg im Jahr 2022 in Summe auf rund 5,0 Mrd. Euro (2021: 4,0 Mrd. Euro). Das Umsatzwachstum von 25 Prozent ist laut Wienerberger vor allem auf den Fokus zur Weiterentwicklung von innovativen, digitalen und nachhaltigen Systemlösungen zurückzuführen. Das EBITDA erhöhte sich dank striktem Kostenmanagement im um 48 Prozent auf über 1,0 Mrd. Euro (2021: 694 Mio. Euro). Die Dividende soll auf 0,9 Euro je Aktie (2021: 0,75 Euro) erhöht werden. 

Seitens der Raiffeisen-Analysten heißt es zu den Zahlen: "Wienerberger hat das Rekordjahr 2022 überzeugend abgeschlossen und das EBITDA-Ziel deutlich übertroffen. Für die Endmärkte wurde die Erwartung einer deutlichen Abschwächung im laufenden Jahr konkretisiert. Die Finanzprognose für das laufende Jahr sieht ein EBITDA von mehr als 800 Mio. Euro (ohne Beitrag der Akquisition von Terreal) vor, was auf den ersten Blick weitgehend mit unserer Schätzung von 825 Mio. Euro übereinstimmt, jedoch ein gewisses Aufwärtspotenzial gegenüber dem Konsens von etwa 785 Mio. Euro impliziert."

Das Baustoff-Unternehmen Rohrdorfer hat in seinem oberbayrischen Stammwerk eine erste Amin-basierte CO2-Abscheideanlage für Zementwerke in Betrieb genommen. Entwickelt wurde die Anlage von Andritz. Ein spezielles Verfahren trennt CO2 als Grundstoff für eine Vielzahl von wertvollen Zwischenprodukten für die Weiterverwendung in Hygiene- und Pharmaartikeln sowie der Getränke- und Nahrungsmittelindustrie. „Unser Leuchtturmprojekt in Rohrdorf am Inn ist ein Meilenstein für die Kreislaufwirtschaft in Deutschland. Es zeigt auf, was technisch bereits heute möglich ist. Entsprechend groß ist die Nachfrage nach derartigen Innovationen“, sagte Andritz-CEO Joachim Schönbeck. Das ökologische Potenzial der CO2-Abscheideanlage in Rohrdorf ist laut Andritz enorm, da bei der Zementproduktion etwa acht Prozent der weltweiten CO2-Emissionen entstehen. Anstatt in die Atmosphäre zu entweichen, wird mittels der Andritz-Technologie Kohlenstoffdioxid aus dem Zementherstellungsprozess abgetrennt und für die Weiterverwendung nutzbar gemacht oder für die dauerhafte Speicherung bereitgestellt.

Der Aerospace-Zulieferer FACC hat u.a. mit Unicredit, RBI und Erste Group den bestehenden Konsortialkredit über 225 Mio. Euro neu strukturiert und verlängert. Die Finanzierung hat eine Laufzeit von drei Jahren – mit der Option auf Verlängerung um zwei weitere Jahre. „Die Flexibilität dieser Kreditlinie gibt der FACC die Möglichkeit, am globalen Markt erfolgreich zu sein und zugleich auch das strategische Wachstum voranzutreiben,“ unterstreicht CEO Robert Machtlinger.

Bei der A1 Telekom Austria wurde seitens des Aufsichtsrats die Ausgliederung der Funkmasten in eine eigene Gesellschaft unter Wahrung der Eigentumsverhältnisse beschlossen. Gegenstand der Transaktion sind rund 12.900 Mobilfunkmasten in Österreich, Bulgarien, Kroatien, Serbien, Slowenien und Nordmazedonien. Im Zuge der Abspaltung sollen die Aktionäre der Telekom Austria AG entsprechend ihrer bisherigen Beteiligung Aktien an der neuen Funkmasten-Gesellschaft erhalten, die ebenso wie die Telekom Austria an der Wiener Börse notieren soll. Thomas Arnoldner, CEO der A1 Group: „Wir begrüßen diese Entscheidung zur Ausgliederung der passiven Infrastruktur in eine eigene Gesellschaft. Sie bietet strategisch wichtige Perspektiven und eine langfristig stabile Eigentümerstruktur. Der Netzausbau wird dadurch schneller und effizienter, wovon unsere Kundinnen und Kunden und der Wirtschaftsstandort profitieren werden.“

Kapsch TrafficCom konnte in den ersten drei Quartalen 2022/23 den Umsatz um 9 Prozent auf 414 Mio. Euro steigern. Das EBIT liegt mit 10 Mio. Euro ebenso über dem Vorjahreswert von 6 Mio. Euro. Zu dieser Verbesserung habe vor allem der Abschluss des Verkaufs des spanischen Geschäftsbereiches öffentlicher Verkehr beigetragen, der im dritten Quartal zu einem sonstigen betrieblichen Ertrag von knapp 6 Mio. Euro führte, so das Unternehmen. Für das gesamte Geschäftsjahr 2022/23 erwartet der Vorstand auf Basis der aktuellen Entwicklungen ein leichtes Umsatzwachstum. Die Profitabilität sollte gegenüber dem Vorjahr eine Verbesserung zeigen. Raiffeisen Research zu den KapschTrafficCom-Zahlen: "Kapsch TrafficCom zeigte im Q3 überraschend stärkere Umsätze, kämpft aber weiterhin mit der Rentabilität. Dank des Verkaufs einer spanischen Tochter blieben Betriebsergebnis und Nettogewinn positiv. Dementsprechend klingt die Prognose nun etwas besser, es wird von einem leichten Umsatzwachstum ausgegangen. Wir sehen bisher keinen Grund, unsere EBIT-Prognose zu ändern. Außerdem war der Konsens optimistischer als wir und muss möglicherweise die Prognosen überdenken. Insgesamt rechtfertigt der Hoffnungsschimmer an der Umsatzfront in Kombination mit der Vergabe neuer Projekte an Kapsch TrafficCom unsere insgesamt positive Bilanz."

Der Vorstand der BKS Bank hat beschlossen, eine Dividende in Höhe von 0,25 Euro (Vorjahr: 0,23 Euro) je dividendenberechtigter Aktie für das Geschäftsjahr 2022 vorzuschlagen.

Research: Die Analysten von SRC Research stufen UBM weiter mit Buy ein, passen aber das Kursziel von 44,0 auf 40,0 Euro an. Wood & Co vergibt der Verbund-Aktie die Empfehlung "Halten" mit Kursziel 87,2 Euro.

Dieser Artikel wurde zur Verfügung gestellt von boerse-social.com.

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