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AMAG-Chef: US-Zölle dürften vorerst bleiben

24.07.2025, 12:43:00

Nettogewinn sank im Halbjahr um 30 Prozent auf 23,4 Mio. Euro - Vor allem das zweite Quartal war schwächer - US-Zölle auf Aluminium belasten - Gewinnprognose für das Gesamtjahr gesenkt

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AKTUALISIERUNGS-HINWEIS
Neu: Weitere Details und Zitate nach der Pressekonferenz
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Die AMAG Austria Metall AG hat im ersten
Halbjahr 2025 deutlich weniger Gewinn erwirtschaftet - besonders das
zweite Quartal hat sich auch wegen des seit Juni auf 50 Prozent
erhöhten US-Zolls auf Aluminium - schwach entwickelt. Dass dieser
Zoll bald wieder aufgehoben wird, glaubt AMAG-Chef Helmut Kaufmann
nicht. Ihn zur Gänze an die Kunden weiterzugeben, sei auch nicht
möglich. Die Gewinnerwartung für das Gesamtjahr wurde deshalb nach
unten geschraubt.
Das Betriebsergebnis (EBIT) halbierte sich im zweiten Quartal auf
15,0 Mio. Euro, der Quartalsüberschuss sank um mehr als 64 Prozent
auf 7,2 Mio. Euro. Im Halbjahr lag der Nettogewinn mit 23,4 Mio.
Euro um knapp 30 Prozent unter dem Vergleichswert des
Vorjahreszeitraums, das EBIT war mit 38,8 Mio. Euro um 23,6 Prozent
niedriger als vor einem Jahr.
Belastet wurde das Ergebnis nicht nur durch den US-Einfuhrzoll,
sondern auch durch gestiegene Energie- und Personalkosten. Während
der Umsatz im Halbjahr infolge des höheren Aluminiumpreises und der
gestiegenen Absatzmenge um 11,1 Prozent auf 786,2 Mio. Euro zulegte,
reichten die Erlöse nicht aus, um die gestiegenen Kosten in den
Bereichen Rohstoffe, Gusslegierungen und Walzprodukte vollständig
auszugleichen. Der operative Cashflow blieb mit 76,2 Mio. Euro
stabil, der Free Cashflow verbesserte sich hingegen deutlich auf
49,1 Mio. Euro.
Gewinnprognose gesenkt
Für das Gesamtjahr 2025 rechnet der Vorstand infolge der
veränderten Rahmenbedingungen mit einem Gewinn vor Zinsen, Steuern
und Abschreibungen EBITDA) zwischen 110 und 130 Mio. Euro - weniger
als zuletzt erwartet. Die US-Zölle seien im ersten Halbjahr noch
nicht sehr relevant gewesen, aber in der zweiten Jahreshälfte würden
sie voll zum Tragen kommen, erklärte Finanzvorständin Claudia
Trampitsch am Donnerstag bei der Präsentation der Ergebniszahlen.
Außerdem habe die AMAG einen Wettbewerbsvorteil verloren: Bisher
habe sie für ihre Lieferungen aus Kanada in die USA von einer
Zollbefreiung profitiert, während Mitbewerber 10 Prozent Zoll
bezahlt hätten. "Jetzt sind es 50 Prozent und diese Befreiung ist
weg."
In Kanada ist die AMAG mit 20 Prozent an der Elektrolyse Alouette
beteiligt. Dort sei es gelungen, einen Stromvertrag für den Zeitraum
2030 bis 2045 zu sichern, bei dem sich der Strompreis am
Aluminiumpreis orientiere. Damit sei die Wettbewerbsfähigkeit dieser
Schmelze für die nächsten 20 Jahre gesichert.
Weitere Produktivitätssteigerung schwierig
Kaufmann geht davon aus, dass das wirtschaftliche Umfeld für die
AMAG schwierig bleiben wird. "Operativ wird am Standort Ranshofen
hervorragend gearbeitet." Man habe in der Gießerei und im Walzwerk
die Produktivität deutlich gesteigert. "Nur, ganz offen gesagt: In
kurzer Zeit solche Produktivitätssteigerungen zu ermöglichen, wie
wir Kostensteigerungen haben, ist unrealistisch anzunehmen."
ivn/kre
 ISIN  AT00000AMAG3
 WEB   http://www.amag.at


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