Wiener Börse (Nachmittag) - ATX 0,3 % im Plus, OMV stark gesucht

Erste-Aktien geben nach Zahlen nach - Impulse von US-Daten und Fed-Zinsentscheid am Mittwoch erwartet

Im Rampenlicht standen am Vormittag die von den ATX-Schwergewichten Erste Group und OMV gemeldeten Quartalszahlen. Die OMV-Aktie reagierte mit deutlichen Gewinnen auf die Ergebnisse des Öl- und Gaskonzerns und legte 4,1 Prozent zu. Die OMV hat für das erste Quartal zwar deutliche Rückgänge bei Umsatz und den wichtigsten Ergebniskennzahlen gemeldet, die Markterwartungen damit aber übertroffen.

Vor allem dank der Bereiche Energie und Chemie hat der Konzern die Schätzungen übertroffen, schrieben die Analysten der Erste Group in ein ersten Reaktion. Aber auch die anderen Bereiche haben sich angesichts des Umfelds gut entwickelt. Die Erste-Analysten erwarten damit leichte Anstiege der Rentabilität im zweiten Halbjahr 2024.

Die Aktien der Erste Group gaben hingegen trotz der gemeldeten Ergebnisanstiege 0,4 Prozent nach. Die Erste Group hat im ersten Quartal 2024 bei einem stabilen Geschäft deutlich mehr verdient. Das den Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnende Nettoergebnis legte um knapp ein Drittel auf 783 Mio. Euro zu. Laut den Analysten der Erste Group selbst hat die Bank mit ihrem Netto- und Vorsteuerergebnis die Konsensus-Schätzungen um jeweils rund 7 Prozent übertroffen.

Auch Pierer Mobility gaben nach Meldung von Zahlen des Mutterkonzerns nach und lagen am Nachmittag 1,3 Prozent im Minus. Die Pierer Industrie AG hat für 2023 einen Umsatzanstieg von knapp 3,3 auf 3,6 Mrd. Euro gemeldet. Das Betriebsergebnis sank von 269,4 auf 208 Mio. Die Pierer Industrie ist die Dachgesellschaft des Imperiums von Stefan Pierer, dazu gehören neben der börsennotierten Pierer Mobility auch Pankl Racing.

Insgesamt gab es am Vormittag nur wenig Bewegung im prime market. Bei höheren Umsätzen fest zeigten sich auch Immofinanz und EVN mit Gewinnen von jeweils um die ein Prozent. Das Schlusslicht waren Marinomed mit einem Minus von 4,8 Prozent. Größere Abgaben gab es in Andritz, die Aktien des Anlagenbauers verloren 1,3 Prozent.

Lenzing-Aktien ermäßigten sich nach einer neuen Analysteneinschätzung um 0,3 Prozent auf 30,60 Euro. Die Deutsche Bank hat ihr Kursziel für die Aktien des Faserherstellers von 35 auf 30 Euro gesenkt. Die Empfehlung "Hold" für die Titel wurde bestätigt.

Die am Vormittag schon gemeldeten Wirtschaftsdaten aus Europa zeigten ein robustes Bild, dämpften damit aber auch die Hoffnungen auf mehrere Zinssenkungen der EZB. So waren die Daten zum Wirtschaftswachstum in Deutschland, Spanien und der Eurozone besser als erwartet ausgefallen.

Impulse für die Börsen könnten jetzt die am Nachmittag noch anstehenden US-Daten bringen. Viele Anleger dürften zudem die US-Zinsentscheidung am Mittwoch abwarten. Mit einem Zinsschritt der US-Notenbank Fed wird zwar nicht gerechnet, von den begleitenden Kommentaren des Fed-Chefs Jerome Powell erhoffen Marktteilnehmer aber neue Hinweise auf den künftigen Zinskurs der Fed. "Vermutlich wird dieser auf die Datenabhängigkeit der Entscheidungen verweisen und sich alle Optionen offenhalten", so die Helaba-Analysten. Gründe für ein Forcieren der Zinssenkungsspekulationen dürfte er aber vermutlich nicht liefern, so die Helaba-Experten.

mik/mha

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