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Raiffeisen erwartet Rüffel der EZB

18.04.2024, 14:35:00

Bank soll ihr Russland-Geschäft schneller reduzieren

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AKTUALISIERUNGS-HINWEIS
Stellungnahme des IVA (4. und 6. Absatz)
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Die Raiffeisen Bank International (RBI)
kann sich bereits auf einen höheren Gesprächsbedarf mit der
Europäischen Zentralbank (EZB) einstellen. Denn die österreichische
Bank erwartet in naher Zukunft von der EZB eine Aufforderung, ihre
Geschäftstätigkeit in Russland schneller zu reduzieren, wie die RBI
am Donnerstag in einer Ad-hoc-Mitteilung mitteilte. Die Bank
verfolge dieses Ziel bei der russischen Tochter AO Raiffeisenbank
jedoch seit Februar 2022, so die RBI.
Die RBI kenne den Inhalt des Briefes der EZB, begründete ein
Sprecher der Bank die Ad-hoc-Mitteilung: Demnach müssten die
Kundenkredite bis 2026 deutlich zurückgehen - und zwar um bis zu 65
Prozent im Vergleich zum Ende des dritten Quartals 2023. Und die RBI
müsse die internationalen Zahlungen aus Russland entsprechend
senken. Letztere Bedingung lasse sich relativ leicht erfüllen.
Schwieriger wird es hingegen beim Kreditvolumen, will man nicht auf
das ausständige Geld verzichten.
"Die von der EZB vorgeschlagenen Anforderungen gehen deutlich
über die eigenen Pläne der RBI zur weiteren Reduzierung ihrer
Geschäftstätigkeit in Russland hinaus und könnten sich negativ auf
die Verkaufsoptionen der RBI in Hinblick auf die AO Raiffeisenbank
auswirken", teilte die RBI weiters mit.
"Der EZB-Druck verbessert die strategische Situation der RBI
nicht", teilte Florian Beckermann, Vorstand des Interessenverbands
für Anleger (IVA) Donnerstagnachmittag in einer Aussendung mit. "Das
Verhältnis der RBI mit der EZB ist bekanntermaßen nicht
konfliktfrei, aber ein solcher möglicher Rüffel kommt überraschend.
"
Die Bank habe nach eigenen Angaben bereits umfangreiche Maßnahmen
gesetzt, um die Risiken bei der russischen Tochterbank zu
minimieren. Und sie sei entschlossen, die Entkonsolidierung der AO
Raiffeisenbank zu erreichen, etwa durch einen Verkauf der Einheit.
Allerdings bedürfe es dazu auch Genehmigungen von russischer Seite,
merkte ein Sprecher an.
"Auf der anderen Seite muss man sich fragen, ob man durch den
avisierten Strabag-Deripaska-Deal nicht die EZB sensibilisiert
habe", gab Beckmann zu bedenken. Die Bank hatte im Dezember
angekündigt, über ihre russische Tochter 28,5 Millionen Aktien des
Baukonzerns Strabag erwerben und als Sachdividende an die RBI
weitergeben zu wollen. Um Sanktionen zu umgehen, sollen die Aktien
über einen russischen Investor gehandelt worden sein.
fel/kre
 ISIN  AT0000606306
 WEB   http://www.rbinternational.com/
       https://www.ecb.europa.eu/home/html/index.de.html


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