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Semperit 2023 nach Verkauf von Medizingeschäft mit Ergebniseinbruch

19.03.2024, 14:03:00

Abschwungphase werde Semperit auch 2024 noch begleiten - Dennoch höheres EBITDA erwartet

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AKTUALISIERUNGS-HINWEIS
Neu: Weitere Details und Zitate nach Bilanzpressekonferenz
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Der börsennotierte Gummi- und Kautschukkonzern
Semperit blickt auf ein schwieriges Jahr 2023 zurück. Das Ergebnis
ist vom verkauften Medizingeschäft sowie der schwächelnden
Baukonjunktur belastet. 2023 ging der Umsatz um 7,5 Prozent auf
721,1 Mio. Euro zurück, der Betriebsgewinn verringerte sich um 44,3
Prozent auf 34,6 Mio. Euro, wie das Unternehmen am Dienstag
bekanntgab.
Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) gab
um 28,5 Prozent auf 71,8 Mio. Euro nach. Der Gewinn nach Steuern
verschlechterte sich von minus 6,6 auf minus 17,1 Mio. Euro. "Wir
sind in einer Abschwungphase, die wird uns auch 2024 noch
begleiten", sagte Semperit-Vorstand (CIO) Gerfried Eder am Dienstag
beim Bilanzpressegespräch.
Die eingetrübte Bauindustrie macht Semperit zu schaffen. "Die
Erholung wird später eintreffen als erhofft und das Geld der
Regierung fließt unserer Meinung nach zu spät", so Vorstandschef
(CEO) Karl Haider.
Kostensenkungen mit einer "Run rate" von mehr als 10 Mio. Euro im
Jahr seien in Umsetzung, davon seien 5,8 Mio. Euro bereits 2023
ergebniswirksam geworden. Das EBITDA soll im Geschäftsjahr 2024 auf
rund 80 Mio. Euro steigen, hieß es seitens des börsennotierten
Konzerns. Der Hauptversammlung werde eine Dividende von 0,5 Euro je
Aktie vorgeschlagen. An der Börse kamen die Zahlen gut an, zu Mittag
legten die Aktien von Semperit um 3,5 Prozent zu.
Der Konzern, der unter anderem Produkte aus Gummi wie
Hydraulikschläuche, Förderbänder oder Handläufe für Rolltreppen
herstellt, hat sich im Geschäftsjahr 2023 neu aufgestellt. Semperit
hat seine Medizinsparte wie berichtet an den südostasiatischen
Handschuhproduzent Harps Global verkauft und stattdessen den
Flüssigsilikon-Spezialisten Rico übernommen. Rico ist mit Standorten
in Österreich (Thalheim) sowie in den USA und der Schweiz vertreten,
die auch ausgebaut wurden und werden. Darüber hinaus erweitert
Semperit seine Schlauchfabrik in Tschechien (Odry). Für 2024 sind
Investitionen in Höhe von 70 Mio. Euro vorgesehen.
Mit dem Verkauf der Handschuhproduktion sei Semperit nun voll auf
Industriekunden fokussiert, sagte Haider. "Unser Fundament ist
gesünder denn je. Es gibt kein Business mehr, das uns verlangsamt."
Die Medizinsparte bestand aus dem Geschäft mit
Untersuchungshandschuhen sowie OP-Handschuhen. Das Geschäft war vor
der Coronapandemie nicht rentabel, erlebte dann aber pandemiebedingt
einen Aufschwung.
kan/stf/kre
 ISIN  AT0000785555
 WEB   http://www.semperitgroup.com


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Quelle: APA, Meldungen der letzten 4 Wochen