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Wiener Börse zur IWI-Studie: Börsennotierte Unternehmen brauchen politischen Neustart

  • IWI-Studie untermauert Forderungen der Wiener Börse
  • Starke volkswirtschaftliche Hebeleffekte durch börsennotierte Unternehmen
  • Marktkapitalisierung der Wiener Börse geht erstmals seit 2007 auf 100 Mrd. EUR zu

(Wien) Die heute von Aktienforum und Industriellenvereinigung veröffentlichte Studie „Börsennotierte Unternehmen – Volkswirtschaftliche Effekte und Blitzbefragung 2017“ liefert weitere wissenschaftliche Bekräftigung langjähriger Forderungen der Wiener Börse. Laut der Studie des Industriewissenschaftlichen Instituts sind neun Prozent der Arbeitsplätze direkt oder indirekt mit börsennotierten Unternehmen verknüpft. Heimische börsennotierte Unternehmen bewirken durch ihre Zusammenarbeit mit Partnern auf Zulieferebene enorme Hebeleffekte über die eigenen Unternehmensgrenzen hinweg. Jedes neue Arbeitsverhältnis in einem börsennotierten Unternehmen schafft 2,56 neue Arbeitsplätze. Aus einem Euro, der in ein börsennotiertes Unternehmen investiert wird, werden 2,33 Euro für die Wirtschaft.

„Das zeigt ganz klar: Jeder Euro, der in die Aktie eines heimischen Unternehmens fließt, hat vielfache Effekte für unseren Standort. Wachstum und Beschäftigung zum Beispiel und Anleger haben wiederum die Chance auf Erträge, die alle anderen Anlageformen schlagen. Seit Bestehen des ATX konnten Aktionäre österreichischer Top-Unternehmen durchschnittlich eine sechs-prozentige Rendite erzielen. Im Sinne des mündigen und langfristigen Aktionärs rege ich daher dringend die Wiedereinführung einer KESt-befreiten Behaltedauer in Österreich an“, so Christoph Boschan, CEO der Wiener Börse.

Obwohl weitere Studien (z.B. Langfield & Pagano, 2015) zeigen, dass Volkswirtschaften mit hochentwickelten Eigenkapitalmärkten krisenrobuster sind und sich auch schneller wieder von Krisen erholen, gingen die Regulierungsbestrebungen der letzten Jahre stets zulasten der Anleger und des Kapitalmarktes. Die Wiener Börse beobachtet mit wachsender Besorgnis die von der Europäischen Union deutlich überschießenden Regulierungen und die nicht immer am internationalen Wettbewerb orientierte Umsetzung dieser in Österreich. So wurden zum Beispiel durch Überregulierung heimische Unternehmen aus dem Dritten Markt gedrängt, der traditionell als erster Andockpunkt für österreichische Klein- und Mittelbetriebe galt. Durch die Einführung der Namensaktie sind Börsengänge von österreichischen KMU an der Wiener Börse fast vollständig wegreguliert worden. Österreichs Börse sind hier vollständig die Hände gebunden und den Unternehmen bleibt derzeit nur der Gang ins Ausland.

„Eigenkapital muss in Österreich wieder gestärkt werden und sollte gegenüber Fremdkapital nicht benachteiligt sein. Die Wiener Börse unterstützt die Forderungen von Aktienforum und der Industriellen-vereinigung. Wir brauchen die Politik als starken Partner und stehen bereit für konstruktiven Dialog zu marktadäquater Finanzmarktregulierung, einem freien Börsezugang für österreichische KMU und einer breiteren Beteiligungsmöglichkeit der ÖsterreicherInnen am heimischen Kapitalmarkt“, unterstreicht Christoph Boschan.

Während die Anzahl der börsennotierten Unternehmen in Österreich seit 2014 zwar gesunken ist, stieg die Marktkapitalisierung in den letzten drei Jahren um ein Viertel auf knapp 100 Mrd. Euro. (Dez 2014: EUR 80 Mrd.; Jän 2017: EUR 98 Mrd.). Auch der Aktienumsatz an der Wiener Börse hat sich im selben Zeitraum erfreulich positiv entwickelt (+25 %). Im Jänner 2017 belief sich der Börsenumsatz auf 4,97 Mrd. Euro, ein Plus von 5,7 % verglichen mit dem Jänner des Vorjahres (EUR 4,7 Mrd.).

 

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