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Wiener Börse: Vermögenszuwachssteuer gefährdet Attraktivität der Aktienveranlagung

 

(Wien) Die Wiener Börse befürchtet mit der Einführung einer Vermögenszuwachssteuer eine deutliche Schlechterstellung des österreichischen Kapitalmarktes und sieht darüber hinaus eine politische Widersprüchlichkeit. Nicht zuletzt aufgrund politischer Bemühungen – Stichwort staatlich geförderte Zukunftsvorsorge und Privatisierungen über die Börse – ist das Aktiensparen in Österreich in den vergangenen Jahren zunehmend populärer geworden. Eine Einführung der Vermögenszuwachssteuer würde die Attraktivität der Aktienveranlagung gefährden und damit die bisherigen politischen Bemühungen und die Aktivitäten aller Kapitalmarktteilnehmer schwächen. Dabei hat Österreich nach wie vor enormen Aufholbedarf beim Aktiensparen: In Österreich sind rund 17 % des Gesamtvermögens in Aktien und Investmentzertifikate investiert, der europäische Durchschnitt ist mit 32 % fast doppelt so hoch.

Darüber hinaus verweist die Wiener Börse auf die positiven volkswirtschaftlichen Effekte eines funktionierenden Kapitalmarktes, die in dieser Diskussion nicht unberücksichtigt bleiben sollen: So hat etwa eine Studie des Instituts für Höhere Studien (2006) einen positiven Zusammenhang zwischen der Performance der Wiener Börse und Wachstum und Beschäftigung in Österreich bestätigt. Demnach hat die Vervierfachung der Handelsumsätze in den Jahren 2003 bis 2005 0,3 % zum Bruttoinlandsprodukt beigetragen und in diesem Zeitraum 5.900 Arbeitsplätze geschaffen.